JoWooD spielt wieder Gewinne ein  

erstellt am
15. 02. 03

Q4: EBIT und Nettoergebnis positiv – Gesamtjahr tiefrot
Rottenmann (pte) - Der an der Wiener Börse notierte finanziell angeschlagene steirische Games Publisher JoWooD Productions Software AG hat das Gesamtjahr 2002 zwar tiefrot beendet, der Trend im Schlussquartal zeigt allerdings nach oben. Im vierten Quartal spielte das Unternehmen einen Umsatz von13,3 Mio. Euro ein und verbuchte mit einem EBIT von 96.000 Euro bzw. einem Konzernergebnis nach Minderheiten in der Höhe von 1,8 Mio. Euro schwarze Zahlen. Zurückzuführen sei diese Entwicklung auf den großen Erfolg des Spieles Gothic II im deutschsprachigen Raum, hieß es am Donnerstag (13. 02.) in einer Aussendung.

Der vorläufige Jahresumsatz der JoWooD Gruppe liegt mit 43,5 Mio. Euro um rund 4,4 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Das EBIT lag mit minus 42,8 Mio. Euro allerdings deutlich unter dem Vorjahreswert. Die Steirer begründen dies vor allem mit den im dritten Quartal notwendigen massiven Wertkorrekturen und der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen. Doch selbst vor diesen Sonderbelastungen betrug das EBIT noch immer minus 5,6 Mio. Euro. Das Konzernergebnis nach Minderheiten belief sich auf minus 28,6 Mio. Euro. Das Ergebnis spiegle damit trotz des Liquiditätsengpasses im vierten Quartal und der dadurch bedingten Geschäftsausfälle bereits die ersten positiven Tendenzen der Sanierungsmaßnahmen wider, hieß es weiter. Deren nachhaltige Wirkung und damit die langfristige Unternehmensperspektive hänge jedoch nach wie vor von der raschen und erfolgreichen Umsetzung des neuen Vertriebskonzeptes ab.

"Das Geschäftsjahr 2003 wird ganz im Zeichen der Neupositionierung des Unternehmens stehen", so Vorstand Andreas Tobler. JoWooD hatte im Januar ein weitläufiges Sanierungskonzept vorgelegt, mit dessen Hilfe die Gruppe 2003 wieder positiv werden will. So werden etwa die derzeit noch elf Standorte auf zwei reduziert und die Konzentration gelte künftig dem Kerngeschäft. Die Belegschaft wird bzw. wurde halbiert. Im Bereich der Spieleentwicklung werde man sich künftig auf so genannte A-Titel konzentrieren. Diese Spiele mit Top-10-Potenzial zeichnen sich durch eine hohe Nachfrage, stabile Preise und einen moderaten Wettbewerb aus. "Billigspiele" der Kategorie C werden ersatzlos gestrichen. 2003 plant JoWooD 14 neue Titel herauszubringen, davon zwölf A-Titel. Ein weiterer Kern der Restrukturierung ist die Neuausrichtung des Vertriebes. Man werde künftig verstärkt auf Lizenzen und Partnerschaften setzen.
 
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