Wirtschaftsaufschwung ja - aber erst nach Lösung des Irak-Konflikts  

erstellt am
14. 02. 03

IHS-Chef Felderer: "Nach Ende der Unsicherheit" wieder Wachstum von rund 2 Prozent
Wien (pwk) - Bernhard Felderer, Leiter des Instituts für Höhere Studien (IHS), war am Mittwoch (12. 02.) Abend Gast des Club IW in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Als Hemmnisse für einen Konjunkturaufschwung nannte der Wirtschaftsforscher Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Irak-Konflikt: Ob ein Krieg komme, wenn ja, wie lange er dauere und was er koste. Höhere Schulden der USA würden weltweit die Zinssätze hochtreiben - was ebenso eine Bremse für die Weltkonjunktur darstelle wie der steigende Ölpreis. Ein hoher Ölpreis treffe - und das habe die Vergangenheit gezeigt - Europa stärker als die USA. Als für Europa Besorgnis erregend sieht der Wirtschaftsforscher auch die Stärke des Euro gegenüber dem Dollar, was zu einem schwächeren Export in den Dollar-Raum führe. Erst wenn ein Krieg entweder gar nicht stattfinde oder vorbei sei, sei ein wirtschaftlicher Aufschwung möglich - und das auch für Europa, wenn auch der Aufschwung hier auf Grund von Strukturproblemen wesentlich gebremster ausfallen werde. Nichtsdestotrotz: "Nach dem Ende der Unsicherheit werden wir sicher ein Wachstum haben, das an die 2 Prozent gehen wird."

"Die USA erholen sich im Gegensatz zu Europa stets rasch von einem wirtschaftlichen Schock", so Felderer. Er sieht nach einem Irak-Krieg in den kommenden zwei bis drei Jahren eine rasche US-Erholung mit rund 3 Prozent Wachstum und konstatiert: "Es ist ja auch derzeit nicht so, dass wir in den USA keinen Aufschwung hätten." Im Vorjahr seien es 2,4 Prozent gewesen. Und in Zukunft werde das Wachstum in den USA traditionellerweise wieder um 1 bis 2 Prozent über dem in Europa liegen.

Befragt nach der Möglichkeit einer schwarz-grünen österreichischen Regierung antwortete Felderer übrigens: "Da ist eine Prognose schwierig - viel schwieriger als die Prognosen, die wir sonst machen."
 
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