CORP: Europaweit größtes Treffen der Raumplaner in Wien  

erstellt am
13. 02. 03

Wien (rk) - Aktuelle Fragen der Raumplanung, Bürgerbeteiligung und der Nutzug moderner Informationssysteme sind die grundlegenden Themenbereiche, zu denen das heurige CORP-Treffen (CORP = Computergstützte Raumplanung) an der TU-Wien um die 100 Vorträge in- und ausländischer Fachleute anbieten wird. Das Wiener Treffen, welches zwischen dem 25.2. und 1.3. stattfindet, stellt europaweit die größte Zusammenkunft von Raum- und Landschaftsplanern dar. Unter dem Motto "glocalize.it" werde heuer, laut Auskunft des Organisators DI Manfred Schrenk, schwerpunktmäßig versucht, einen Überblick über die Globalisierungsproblematik hinsichtlich ihrer stadtplanerischen Auswirkungen zu geben. Schrenk, der mit seiner Firma Multimediaplan das CORP-Treffen bereits zum wiederholten Male organisiert, hebt insbesondere den vielfältigen Charakter der Veranstaltung hervor, die zu einem Drittel wissenschaftliche Themen, zu einem weiteren Drittel privatwirtschaftliche Aspekte und zu einem letzten Drittel Aufgabenstellungen der öffentlichen Hand thematisiert. Vergangenes Jahr besuchten rund 400 Personen das Treffen, das sich durch einen starken interdisziplinären Zugang auszeichnet.

Gerade in den letzten Jahren habe sich in der Aufbereitung von Daten vieles getan, so Schrenk. Stand zu Beginn, im Jahre 1996, beim ersten CORP-Treffen das Internet als solches zur Diskussion, so seien es derzeit die verbesserten Möglichkeiten, Informationen visuell darzustellen. Als konstantes Problem nennt der studierte Raumplaner die Schwierigkeiten des Planlesens für Laien, die dadurch oftmals von wichtigen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen seien. Als adäquate Antwort auf diesen Missstand nennt der die Fortschritte im Bereich der drei dimensionalen Aufbereitung, die jüngst durch Hinzufügung einer zeitlichen Komponente eine vierte Dimension erhalten hat.

"Auf diese Weise werden Planungsvorhaben auch für die Bürger nicht nur einsichtiger, auch die Beurteilungskompetenz steigt damit," betont der 36jährige. Hinsichtlich des rasanten Anwachsens diversen geopolitischen Datenmaterials erinnert er, dass es derzeit in Europa noch offen sei, ob die Daten kostenpflichtig oder kostenlos anzubieten seien. Während in den USA laut Schrenk der Grundsatz gelte, dass Planungsinformationen, die durch öffentliches Geld zustande gekommen sind, auch kostenfrei für die Öffentlichkeit zu nutzen sind, herrsche in Europa mancherorts der Drang zur Kostenpflicht vor.

Konkret geht es um den public information sector, der laut Schrenk, für Kenner der Materie, "wertvolle Datenschätze" in sich berge. Gemäß der Aarhus-Charte von 1999/2000 sei zwar vorgeschrieben, dass zumindest alle Umweltdaten für die Bürger frei zugänglich sein müssen, was aber unter der Überschrift "Umweltdaten" konkret zu verstehen sei, sei noch offen.
 
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