Starker Euro gleicht höhere Preissteigerung
im Ausland mehr als aus –Urlaubseuro rund ein Drittel mehr wert als zuhause
Wien (ba-ca) - Die Ökonomen der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) haben aufgrund des starken Wertanstieges
des Euro in den letzten Monaten den Kaufkraftvergleich für den Euro in den wichtigsten Urlaubsländern
aktualisiert. "Weiterhin erhält man in den wichtigsten Urlaubsländern rund ein Drittel mehr für
den Euro als zuhause", so Stefan Bruckbauer von der BA-CA. Verglichen mit dem Februar des Vorjahres hat sich
daran trotz des gestiegenen Eurokurses wenig verändert. "Die fünf wichtigsten Urlaubsländer
der Österreicher sind Euroländer oder orientieren ihre Währung am Euro", begründet Bruckbauer
die relativ geringe Veränderung des "Urlaubseuro".
Erst im sechst wichtigsten Urlaubsland der Österreicher, in der Türkei, macht sich der starke Euro bemerkbar.
Zudem liegt die Preissteigerung in einigen Urlaubsländern weiterhin über der österreichischen Inflationsrate,
so dass die Kaufkraft des Urlaubseuros in diesen Ländern, etwa Italien, Spanien oder Griechenland sogar etwas
nachgelassen hat.
Nach den Berechnungen der BA-CA erhält der österreichische Urlauber weiterhin in der Türkei am meisten
für seinen Euro. Im Durchschnitt ist es fast doppelt soviel wie zuhause. Verglichen mit dem Februar des Vorjahres
hat der Wert aufgrund der erneuten starken Abwertung der türkischen Lira um fast 50 Prozent trotz der hohen
Preissteigerungen (Inflation über 25 Prozent) um 9 Prozent zugenommen. Im zweitgünstigsten Urlaubsland
der Österreicher, in Ungarn, erhält man jedoch derzeit weniger als vor einem Jahr. Zwar hat das ungarische
Forint seit Jahresbeginn fast 5 Prozent abgewertet, kostet jedoch derzeit etwa gleich viel wie vor einem Jahr.
Gleichzeitig steigen jedoch die Preise in Ungarn mehr als doppelt so schnell wie in Österreich. Von den beliebtesten
Urlaubsländern weisen auch Spanien, Italien und Griechenland höhere Preissteigerungen als Österreich
auf, haben aber weiterhin ein niedrigeres Preisniveau.
"Spürbar, nämlich fast ein Fünftel, mehr als vor einem Jahr bekommt man für seinen Euro
heuer in den USA. Hier macht sich die starke Aufwertung des Euro bei etwa gleicher Inflation bemerkbar", so
Stefan Bruckbauer weiter. Durchschnittlich liegt das Preisniveau der USA bei derzeitigem Eurokurs in etwa gleich
hoch wie in Österreich. Trotz gestiegenem Eurokurs liegt dagegen das Preisniveau in Großbritannien weiterhin
höher als in Österreich. Besonders teuer für einen Österreicher ist es weiterhin seinen Urlaub
in der Schweiz oder Japan zu verbringen, so die BA-CA Ökonomen.
Abschließend weisen die BA-CA Ökonomen darauf hin, dass alle diese Berechnungen natürlich Durchschnittszahlen
sind, einzelne Regionen oder Waren können davon abweichen. Ein wesentlicher Grund dafür, dass das Preisniveau
in einigen Urlaubsländern soviel günstiger als in Österreich ist, ist vor allem auf das hohe Einkommensniveau
zurückzuführen. Wäre also Österreichs Preisniveau niedriger, wäre auch das Einkommensniveau
niedriger.
|