LH Pröll bei Premierminister Dzurinda
St. Pölten (nlk) - Es war, betonten beide Politiker, ein "Treffen guter Freunde":
Der erste Gesprächspartner von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll bei seinem Besuch in der slowakischen
Republik am Montag (10. 02.) war Premierminister Dipl.Ing. Mikulas Dzurinda. Wesentliche
Themen waren im Hinblick auf die EU-Erweiterung der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, die grenzüberschreitende
Zusammenarbeit und Fragen der Sicherheit.
Dzurinda zeigte sich erfreut über die hohe Zustimmung für den EU-Beitritt der Slowakei in der niederösterreichischen
Bevölkerung. Pröll betonte die enge Verflechtung der niederösterreichischen Wirtschaft mit der Entwicklung
der Slowakei. Eine aktuelle Studie zeige, dass rund 30 Prozent der niederösterreichische Exporte und Importe
die Slowakei betreffen. Beide Politiker hoben die Notwendigkeit hervor, die Verkehrsinfrastruktur auszubauen und
nannten als Beispiele den Ersatz der Pontonbrücke bei Hohenau durch einen festen Übergang, einen neuen
Brückenschlag bei Marchegg und vor allem die Verbindung der österreichischen und slowakischen Autobahnen,
die bis 2005 realisiert werden sollen. Auch die Gespräche über eine Zusammenarbeit zwischen den Flughäfen
Wien-Schwechat und Bratislava laufen vielversprechend.
Ein wesentlicher Aspekt ist für Landeshauptmann Pröll die Sicherheit. Er sprach sich für eine enge
Zusammenarbeit der Sicherheitsorganisationen aus. Im März sei ein Treffen der Innenminister geplant.
Am Nachmittag setzte Pröll seine Gespräche auf regionaler Ebene fort. Er traf mit dem Oberbürgermeister
der slowakischen Hauptstadt, Andrej Durkovsky und mit dem Präsidenten des Landkreises Bratislava, Mag. Lubo
Roman, sowie mit Abgeordneten des Kreises zusammen. Im Mittelpunkt standen Fragen der Verkehrsinfrastruktur.
Eine wichtige Zukunftsperspektive ist die Zusammenarbeit der Flughäfen Wien-Schwechat und Bratislava. Bürgermeister
Durkovsky informierte den Landeshauptmann über Überlegungen, für den Flughafen der slowakischen
Hauptstadt eine ähnliche Rechtskonstruktion zu installieren wie für Wien-Schwechat, also eine Gesellschaft
von Stadt und Land. Ein Gespräch mit den Vorstandsdirektoren des Wiener Flughafens im Jänner sei positiv
verlaufen.
Präsident Roman unterstrich in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit einer direkten Bahnverbindung zwischen
den beiden Flughäfen. Landeshauptmann Pröll sprach sich vehement für eine leistungsfähige Schienenschnellverbindung
zwischen Wien und Bratislava unter Einbindung der beiden Flughäfen aus. Die Diskussion sollte sofort beginnen,
und zwar sollte zunächst eine technisch machbare Variante (Trassenführung) erarbeitet und möglichst
parallel dazu auch mit politischen Gesprächen begonnen werden.
Pröll informierte seine Gesprächspartner auch über den aktuellen Stand hinsichtlich der Verbindung
zwischen den Autobahnnetzen über die Spange Kittsee. Er hoffe, dass sie in der zweiten Hälfte des Jahres
2005 befahrbar sein wird.
Ein weiteres wichtiges Thema für beide Seiten ist der Bau der Straßenbrücke Marchegg, also nördlich
von Bratislava im Hinblick auf das dortige VW-Werk. Pröll kündigte an, dass noch heuer mit dem Abbau
der Pontonbrücke in Hohenau begonnen wird, sie soll durch einen festen Übergang ersetzt werden. Die Pontonbrücke
soll nach Marchegg verlegt werden, wo ebenfalls mit der Errichtung eines festen Überganges begonnen wird.
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