Schweizer Forschen knacken Verschlüsselung
Lausanne (pte) - Ein Team von Sicherheitsexperten vom Security and Cryptography Laboratory (LASEC)
am "Ecole Polytechnique Federal de Lausanne" hat das Standard-Sicherheitsverfahren SSL ausgehebelt. Die
Schweizer Forscher konnten nach eigenen Angaben innerhalb einer Stunde die Nachricht, die zwischen dem Client und
Server ausgetauscht wird, entschlüsseln.
Die Gruppe unter der Leitung von Serge Vaudenay hat die Sicherheitslücke, die zuvor schon theoretisch bekannt
war, erstmals mit ihrem Verfahren auch ausnutzen können. Dazu überwachten sie das Antwortverhalten des
SSL-Servers auf gefälschte Pakete. Indem sie die bis zur Antwort verstrichene Zeit maßen, konnten die
Forscher auf den Inhalt des verschlüsselten Pakets schließen und so seinen Inhalt rekonstruieren.
Die Schweizer Forscher knackten mit ihrer Methode erfolgreich das Passwort für eine sichere E-Mail-Verbindung
zwischen einem IMAP4-Mail-Server und Outlook Express 6. Um diese Sicherheitslücke allerdings ausnutzen zu
können, muss der Angreifer sich zwischen SSL-Server und –Client schalten und die zu entschlüsselnde Nachricht
durch eine eigene, gefälschte ersetzen.
LASEC hat das OpenSSL-Projekt von der Sicherheitslücke verständigt. Die Entwickler haben bereits reagiert
und die Versionen 0.9.7 und 0.9.6i bereitgestellt, um die Lücke für OpenSSL zu schließen. |