Pröll/Reichhold setzten Spatenstich für Strecke Wien - St. Pölten
St. Pölten (nlk) - Im Zuge des viergleisigen Ausbaus der Westbahn setzten Landeshauptmann Dr.
Erwin Pröll und Verkehrsminister Ing. Mathias Reichhold am Freitag (21. 02.) in
Staasdorf, Bezirk Tulln, den Spatenstich für die Strecke Wien - St. Pölten. Die Strecke ist rund 50 Kilometer
lang, die Kosten belaufen sich auf ca. 1 Milliarde Euro. Mit der Fertigstellung wird 2011 gerechnet. Das Projekt
wurde in mehrjähriger Planung unter Einbeziehung der Bevölkerung auf die raum- und umweltfreundlichste
Variante geprüft. Durch den Ausbau und die damit mögliche Reisegeschwindigkeit von 200 km/h wird die
Fahrzeit zwischen Wien und St. Pölten nur mehr 25 Minuten betragen. Verantwortlich für den Bau ist die
HL-AG. Der viergleisige Ausbau der Westbahn hat Priorität 1 im Landesverkehrskonzept. Das Projekt ist ein
Meilenstein für den leistungsfähigen öffentlichen Verkehr.
Die neue Strecke schließt im Osten an den in Bau befindlichen Lainzer Tunnel an und quert den Wienerwald
durch den rund elf Kilometer langen Wienerwald-Tunnel in das Tullnerfeld. Danach verläuft die Trasse zehn
Kilometer lang am Südrand des Tullnerfeldes und schwenkt dann in das Perschlingtal bis in den Bereich Diendorf
ein. Nach Querung des Perschlingtals gelangt man durch einen Tunnel in das Traisental, wo die Strecke kurz vor
St. Pölten in die bestehende Westbahn einmündet. Auch vom Regionalbahnhof Tullnerfeld wird man in 15
Minuten in Wien sein, da die Regionalstrecke in die neue Strecke eingebunden wird.
Für Landeshauptmann Pröll ist dieser Spatenstich ein historischer Tag. Ziel sei es, mehr Kapazitäten
für den Regional- und Personenverkehr zu erreichen. Die Westbahn sei mittlerweile genauso überfüllt
wie die Westautobahn. Den Pendlern müsste die Möglichkeit gegeben werden, vom Auto auf die Bahn umzusteigen.
Pröll: "In der Ostregion verzeichnen wir besonders auf der Westautobahn eine Zunahme des Schwerverkehrs.
Mit der ausgebauten Westbahn könnte man rund 3.500 Lkw pro Tag von der Straße auf die Schiene verlegen."
Auch die Güterzugumfahrung St. Pölten bleibe ein Gebot der Stunde. Durch die Einbeziehung der Bevölkerung
in das Projekt sei eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik gewährleistet. Eine gute Verkehrsinfrastruktur
sei wichtig für das Wirtschaftswachstum.
Verkehrsminister Reichhold meinte, dass das Projekt zu den größten in der Eisenbahngeschichte gehöre.
Alle Beteiligten hätten an einem Strang gezogen. Die EU verpflichte Österreich, die sogenannten "Korridore"
auszubauen. Für Österreich und Niederösterreich habe der "Donau-Korridor" (Westbahn) große
Bedeutung. Die Güterzugumfahrung St. Pölten müsse langfristig gebaut werden. |