Rauch-Kallat:
Keine inhaltliche Klarheit mit SPÖ
Politischer Stil des Wiener Bürgermeisters lässt zu wünschen übrig
Wien (övp-pk) - "Es ist unwahr, wenn Alfred Gusenbauer behauptet, mit den Freiheitlichen
in Koalitionsverhandlungen einzutreten, sei eine 'rein politische Entscheidung' gewesen. Wahr ist vielmehr, dass
die Verhandler der Volkspartei von der SPÖ inhaltlich keine Klarheit über die Lösung der Kernfragen
einer Reformpartnerschaft bekommen haben. Es gab zu viele offene Fragen. Außerdem war die SPÖ intern
völlig gespalten", so ÖVP- Generalsekretärin Abg.z.NR Maria Rauch-Kallat am Rande eines Pressegesprächs
am Freitag (22. 02.) in Wien. Der Kurs Alfred Gusenbauers habe nicht mit den öffentlichen
Aussagen von Michael Häupl, Josef Cap, Erich Haider und Peter Ambrozy übereingestimmt. Rauch-Kallat kritisierte
in diesem Zusammenhang den politischen Stil Häupls, der die Entscheidung des ÖVP-Parteivorstands als
"primitiv und phantasielos" bezeichnete. Jede Österreicherin, jeder Österreicher kann sich
selbst ein Bild machen, wie eine Regierungspartnerschaft mit der SPÖ verlaufen wäre.
Rauch-Kallat stellte auch die Verlässlichkeit der SPÖ infrage. "Obwohl Vertraulichkeit vereinbart
wurde, haben Teile der SPÖ immer wieder Inhalte aus den Verhandlungen an die Öffentlichkeit getragen.
Das ist kein Zeichen von Verlässlichkeit und keine Vertrauensbasis", betonte die ÖVP-Generalsekretärin.
Weder die Freiheitlichen, noch die Grünen, nur die Sozialdemokraten hätten die vereinbarte Vertraulichkeit
gebrochen, bzw. das Verhandlungsklima durch mediale Provokationen belastet, ohne dass der Parteivorsitzende eingegriffen
hätte. Da komme der Verdacht auf, dass die SPÖ bereits vor Wochen eine politische Entscheidung getroffen
habe, nämlich nicht in ernsthafte Koalitions-Verhandlungen mit der ÖVP einzutreten und die ÖVP lediglich
scheitern zu lassen und öffentlich "vorzuführen". Hinzu komme noch die nachhaltige Erinnerung
an die Verhandlungen aus dem Jahr 1999/2000, als der Parteivorstand der Sozialdemokraten die bereits fertig ausverhandelten
und von Viktor Klima paraphierte Koalitonsvereinbarung nicht abgesegnet habe, so Rauch-Kallat abschließend. |