Leitl: Österreichs Wirtschaft begrüßt EU-Beitrittsantrag Kroatiens  

erstellt am
21. 02. 03

„Friedensprojekt“ und weitere Vertiefung der dynamischen österreichisch-kroatischen Handelsbeziehungen - Beitritt 2007 realistisch
Wien (pwk) - Kroatien wird morgen, Freitag, bei der EU-Präsidentschaft Griechenland in Athen sein Ansuchen um einen EU-Beitritt einreichen. Bei der österreichischen Wirtschaft stößt der Beitrittsantrag auf großes Interesse, wie WKÖ-Präsident Christoph Leitl betont: „Kroatien gilt bereits seit längerem als Fixstarter für einen Beitritt zur EU. Die Wirtschaftskammer Österreich begrüßt dies nicht nur aufgrund der ausgezeichneten wirtschaftlichen Verflechtungen, sondern auch aufgrund der dadurch bedingten wirtschaftlichen, politischen und sozialen Stabilisierung des Balkans und somit Europas. Der Beitritt Kroatiens ist ein Friedensprojekt, denn jede Integration fördert auch die Stabilität.“
Nach Meinung und Bewertung vieler Länder habe Kroatien bisher Ergebnisse erzielt, die dem Niveau der derzeitigen Beitrittskandidaten entsprechen, meint Leitl. Kroatien hat es geschafft als Land, das in jüngster Vergangenheit noch mit Krieg auf eigenem Territorium und Flüchtlingskrisen Schlagzeilen machte, binnen kürzester Zeit seinen Weg in Richtung Europäische Union zu ebnen. Österreichische Unternehmen konnten bereits jetzt an der dynamischen Wirtschaftsentwicklung dieses aufstrebenden Marktes deutlich profitieren. Wirtschaftlich gesehen sind die Grenzen zwischen Österreich und Kroatien schon längst durchbrochen, so ist Österreich mit 30 Prozent der Gesamtinvestitionen Kroatiens bereits der größte ausländische Investor. Die Ambition Kroatiens, gemeinsam mit Bulgarien und Rumänien im Jahr 2007 in die EU einzutreten, sei aus Sicht der österreichischen Wirtschaft daher „wünschenswert und auch durchaus realistisch“, so Leitl.

Österreichs Exporte nach Kroatien boomen und dürften im Gesamtjahr 2002 mit zweistelligen Zuwachsraten erstmals die 1 Mrd Euro-Grenze überschreiten. Besonders in einzelnen Sektoren wie der Baubranche, dem Groß- und Einzelhandel sowie dem Tourismus herrscht in Kroatien eine äußerst dynamische Entwicklung – und österreichische Firmen nehmen dabei in fast allen Teilmärkten eine führende Position ein. „Durch die ausgesprochen hohe Dichte an österreichischen Unternehmen trägt Kroatien viele Züge eines erweiterten Heimatmarktes, was auch den Neueinstieg österreichischer Betriebe im Sinne des AWO-Schwerpunktprogrammes ‚Neue Nachbarschaft‘ erleichtert“, macht Leitl aufmerksam. Die WKÖ-Außenhandelsstelle in Zagreb bietet diesbezüglich verstärkte Unterstützung an und setzt für 2003 spezifische Branchenfokussierungen, wie beispielsweise im ersten Halbjahr für die Themen Holz- und Forstwirtschaft sowie Bau und Bauzulieferungen.
 
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