Österreichische Exporteure zeigen in Russland Rot-Weiß-Rote Flagge  

erstellt am
18. 02. 03

Pläne für vorbildhafte Rinderfarm und moderne Molkerei konkret
Moskau/Wien (aac) - Der österreichische Agrarexportcluster (AAC) erhielt den Auftrag, sich um die Realisierung eines landwirtschaftlichen Großprojektes in der Region Moskau zu kümmern. Im Landkreis Ruza, circa 100 km westlich von Moskau, soll eine Musterfarm für 500 Milchkühe mit österreichischem Know-how, Gerätschaften und Maschinen sowie mit österreichischen Zuchttieren errichtet werden. Parallel dazu soll eine Molkerei entstehen, die eine hochqualitative Weiterverarbeitung der Milchprodukte sicherstellen soll. Andrej Zhuravlev, Präsident des Interregionalen Fonds für die Entwicklung der russischen Tierproduktion, hat den AAC mit einer Machbarkeitsstudie betraut. Das Projekt ist mit rund 4,5 Mio. Euro dotiert und soll in 18 Monaten fertig sein.

AAC bietet schlüsselfertiges Paket an Know-How und technischen Systemlösungen an
Hermann Wieser, Geschäftsführer des AAC und Leiter des Russlandprojektes, sieht der Realisierung des Projektauftrages zuversichtlich entgegen. "Als Anbieter von Know-how und technischen Systemlösungen entlang der Lebensmittelkette kann der AAC seine Stärken im Projekt mit den russischen Partnern voll ausnützen. Wir haben das erforderliche Wissen und die entsprechenden Technologien in einer Organisation vereint und bieten ein schlüsselfertiges Paket an."

Mehrjähriges Schulungsprogramm garantiert nachhaltigen Erfolg
Zusätzlich zur Hardware bietet der AAC auch ein über mehrere Jahre angelegtes Schulungsprogramm vor Ort in Russland an. Während der Projektphase arbeiten Experten des österreichischen Landwirtschaftsministeriums, von Rinderzuchtorganisationen und landwirtschaftlichen Ausbildungsstätten sowie Mitglieder des AAC intensiv mit den russischen Fachleuten zusammen, informiert Wieser. "Fachgerechte Schulung ist ein entscheidender Faktor für die Wirtschaftlichkeit und den nachhaltigen Erfolg des Projektes", betont der Geschäftsführer des AAC.

Ziel: Inlandsproduktion an Milcherzeugnissen steigern
Bis zum Jahr 2010 soll die russische Inlandsproduktion an Fleisch-, Milch- und Milcherzeugnissen wesentlich gesteigert werden, um von Importen aus dem Ausland weniger abhängig zu sein, beschreibt Zhuravlev das mittelfristige Ziel des Interregionalen Fonds. Zuchtvieh aus dem Ausland, die kontinuierliche Modernisierung von landwirtschaftlichen Betrieben (ehemalige Kolchosen) sowie die Errichtung von leistungsfähigen Milch- und Fleischverarbeitungsbetrieben nach EU-Standards sollen Schritt für Schritt helfen, dieses Ziel zu erreichen. Gleichzeitig wird ein funktionierendes Marketing- und Vertriebssystem aufgebaut, welches für einen reibungslosen Absatz in der Region und in der Millionenstadt Moskau sorgen soll.

Große Nachfrage nach heimischen Produkten
Zhuravlev verweist auf das enorme Käuferpotenzial. "In Moskau und Umgebung leben rund 20 Mio. Konsumenten, davon zählen eine Million zu den wohlhabenden Bürgern. Diese suchen Qualitätsprodukte und verlangen in Russland produzierte, hochwertige Molkereiprodukte. Wir wollen diese Chance nutzen." Derzeit werden qualitativ hochwertige Milchprodukte größtenteils aus den EU-Staaten importiert. Bei Weich- und Hartkäse beträgt die Importrate 80%.

Unter dem Dach des AAC beteiligen sich 13 Firmen und 2 Universitäten:
Dem Austrian Agricultural Cluster (AAC) gehören 13 Firmen und 2 Universitäten an: BERTSCH-LASKA (Lebensmitteltechnologie), BIOMIN (innovative Tierernährung), CASE STEYR (Traktoren), CIMBRIA HEID (Getreideaufbereitungstechnologie), LAKO (Landwirtschaftliche Koordinationsstelle für Bildung und Forschung NÖ), PIONEER (Saatgut), PROGIS (Agrarsoftware und GIS), Raiffeisen Zentralbank AG, SCHAUER (Innovative Stall- und Fütterungstechnik), VÖS (Verband österreichischer Schweineerzeuger), WESTFALIA (Melk und Kühltechnik), WIESER CONSULT & PARTNER (EU-Beratung/Consulting), die Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter, ZAR sowie die Universität für Bodenkultur Wien und die Veterinärmedizinische Universität Wien.
 
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