Grazer FH-Team am Start der »Formula Student«  

erstellt am
27 02. 03

Graz (fhj) - Die Faszination Rennauto macht vor dem Technik-Studium nicht halt. Heuer treten mit einem Team des Grazer FH-Studiengangs "Fahrzeugtechnik / Automotive Engineering" erstmals Studenten aus Österreich bei der "Formula Student" an. Ziel des Ingenieurwettbewerbes für angehende Automotive Engineers ist es, einen serientauglichen Klein-Rennwagen zu entwickeln. Im Juni nehmen in Leicester,


Den Motor gibt es schon: Michael Trzesniowski (hinter dem Motor) und das Fahrzeugtechnik-Team, das im Juni in der "Formula Student" an den Start geht.
Foto: fh-joanneum.at
England, an die 50 Teams aus Europa und den USA am Wettbewerb teil.

Die "Formula Student" wurde nach amerikanischen Vorbild in den 90er-Jahrenn in Großbritannien ins Leben gerufen. Bei diesem Wettbewerb für angehende Fahrzeugtechnik-Ingenieure geht es darum, einen leichten Rennwagen zu planen, zu entwerfen, zu bauen und - eventuell - auch auf einer kurvenreichen Rennstrecke zu fahren. Im Vordergrund steht dabei allerdings nicht die Geschwindigkeit des Boliden, sondern die Entwicklungs- und Ingenieurleistung.

Das Team des FH-Studiengangs "Fahrzeugtechnik / Automotive Engineering" wird heuer fürs erste in der Gruppe 3 teilnehmen, das heißt: sich mit dem Rennwagen-Konzept und den vorhandenen Teilen der Jury aus Industrievertretern stellen, aber noch kein fertiges Fahrzeug präsentieren. "Neben Design- und Engineering-Präsentation müssen wir auch einen Cost-Report abliefern", sagt Patrick Cohen, der Sprecher des fünfköpfigen Studententeams. Weitere Jahrgänge des Studiengangs "Fahrzeugtechnik" sollen den FH Joanneum-Rennwagen 2004 weiter entwickeln, sodass das FH-Team bald auch am Rennen in der Gruppe 1 teilnehmen kann.

"Fürs Erste müssen die technischen Grenzen eines wettbewerbsfähigen Fahrzeuges ausgelotet werden, ohne dabei die Kostenseite zu vernachlässigen", erklärt FH-Professor Michael Trzesniowski, der das Studententeam betreut. "Nachdem diese Aufgabe von einem kleinem Team allein nicht zu bewerkstelligen ist, folgen daraus weitere Projekte: Ein eigenes Team analysiert mittels Finite Elemente Methode (FEM) Festigkeit und Steifigkeit des Rahmens und von Fahrwerksteilen. Ein weiteres Team geht mittels Computational Fluid Dynamics (CFD) auf die Suche nach dem bestgeeignetem Motor innerhalb der Reglementgrenzen. Und das Fahrverhalten wird von einer Gruppe simuliert werden, die sich gerade in die Mehrkörpersimulation (MKS) einarbeitet." - Diese und weitere Aktivitäten müssen durch die Kern-Projektgruppe im Sinne einer Gesamtfahrzeugentwicklung bis Mitte Juni koordiniert werden. Die Kosten werden vom Projektteam auf rund 24.000 EUR geschätzt. Um das Fahrzeug auch realisieren zu können, benötigt man die Unterstützung von Sponsoren für Anbau- und Zukaufteile. Für Motor und Teile des Antriebsstranges konnte bereits die Firma Bombardier-Rotax (Gunskirchen, OÖ) als Partner gewonnen werden.

Für das Projektteam ist die Teilnahme an der "Formular Student" eine große Herausforderung. "Nach der erstmaligen Teilnahme werden wir wissen, worauf es wirklich ankommt. Es ist daher geplant, kontinuierlich an diesem jährlichen Bewerb teil zu nehmen, damit das nötige Know-how aufgebaut werden kann", sagt Michael Trzesniowski. "Das erste Jahr wird von uns als Lehrjahr, das bekanntlich kein Herrenjahr ist, eingestuft. Ein Anfang ist aber einmal gemacht."

"Fahrzeugtechnik"-Studiengangsleiter Gerald Gaberscik begrüßt die Teilnahme des FH-Teams an der Formular Student: "Für unseren Studiengang bietet das Projekt einen sehr gute Gelegenheit, das Können unserer Studierenden international erneut unter Beweis zu stellen. Durch die stark fächerübergreifende Arbeit werden den Studierenden der Zusammenhänge exzellent vermittelt und das Verständnis für das System Fahrzeug vertieft. Letztlich erwarten wir natürlich auch einen entsprechende Beachtung in der interessierten Öffentlichkeit und somit weiterhin einen regen Zustrom von BewerberInnen für dieses in Österreich einzigartige Studium."
 
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