Einem kritisiert
Ferrero-Waldners Haltung in Irak-Krise
Österreich sollte sich auf Seiten Deutschlands und Frankreichs für friedliche
Lösung im Irak einsetzen
Wien (sk) - Kritik an Außenministerin Ferrero-Waldner, die sich mit ihrer Forderung nach einer
zweiten UN-Resolution demonstrativ auf Seiten der USA und Großbritannien gestellt hat, übte SPÖ-Europasprecher
Caspar Einem am Dienstag (25. 02.) gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Nach Ansicht
Einems sei eine weitere UN-Resolution derzeit nicht vonnöten; vorrangig sei das Bemühen um eine friedliche
Lösung und eine zeitliche Ausweitung der UNO-Rüstungsinspektionen im Irak. Diese Haltung entspreche auch
dem Kompromiss, die die EU-15 bei ihrem Sondergipfel errungen haben. Krieg, wie ihn die USA mit Hilfe der geforderten
zweiten UN-Resolution anstreben, dürfe nur das allerletzte Mittel sein, so Einem. Ferrero-Waldner habe sich
als Außenministerin eines kleinen neutralen Landes eindeutig auf die falsche Seite gestellt, so Einem abschließend. |
Spindelegger:
Einem will Außenministerin missinterpretieren
Wien (övp-pk) - "Die fälschliche Interpretation der Aussagen von Außenministerin
Benita Ferrero-Waldner bezüglich einer zweiten UN-Resolution ist strikt zurückzuweisen", sagte der
außenpolitische Sprecher der ÖVP Abg.z.NR Dr. Michael Spindelegger am Dienstag (25. 02.) zu den
jüngsten Aussagen des SPÖ-Europasprechers Caspar Einem. Die Haltung der Außenministerin sei klar
und orientiere sich an gemeinsamen EU-Beschlüssen und an der UN-Sicherheitsratsresolution 1441. Entsprechend
den Aussagen von UN-Generalsekretär Kofi Annan, der die Handlungsfähigkeit des Sicherheitsrates ins Zentrum
der Entscheidungsfindung rücken möchte, hielt Außenministerin Benita Ferrero-Waldner eine zweite
UN-Resolution ebenfalls für wünschenswert, so dass der Sicherheitsrat handlungsfähig bleibe und
somit seiner Verantwortung nachkommen könne. "Damit steht Ferrero-Waldner eindeutig auf der richtigen
Seite", schloss Spindelegger. |