Floimair: Mit Walter Deutsch wird eine singuläre Erscheinung der
österreichischen Volksmusikforschung gewürdigt
Salzburg (lk) - Mit dem Tobi-Reiser-Preis 2003 wird am Samstag, 1. März, der emeritierte HS-Professor
und Nestor der Volksmusikforschung in Österreich, Prof. Walter Deutsch, ausgezeichnet. Walter Deutsch stelle
auf Grund seiner herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Volksmusikforschung, -dokumentation und -pflege während
der vergangenen 40 Jahre eine singuläre Erscheinung der musikalischen Volkskultur in Österreich dar,
begründete der Obmann des Vereines der Freunde des Salzburger Adventsingens, Dr. Roland Floimair, die Entscheidung
des Vereines. Landesrat Sepp Eisl wird den Preis an Walter Deutsch um 11.00 Uhr im Kaisersaal der Salzburger Residenz
überreichen. Deutsch ist der nunmehr zwölfte Preisträger des 1992 vom Verein gestifteten Preises.
Der Preis ist mit 3.700 Euro dotiert und wird für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Volkskultur
verliehen.
Aus der Fülle der außerordentlichen Tätigkeit und vielfältigen Aufgaben von Walter Deutsch,
die seine Bedeutung, seinen innovativen Geist und die Nachhaltigkeit seines Wirkens unterstreichen, nannte die
Jury in ihrer Begründung für den Vorschlag zur Preisverleihung die Gründung des Instituts für
Volksmusikforschung im Jahr 1965, die Fokussierung der Forschung auf regionale Überlieferungsträger mit
besonderer Motivierung zahlreicher junger Studentinnen und Studenten, seine langjährige Tätigkeit in
Rundfunk und Fernsehen, zahlreiche Publikationen sowohl für die Wissenschaft als auch für die Volkskulturpflege
und – die publizistisch eindrucksvollste Leistung – die Herausgabe des „Corpus musicae popularis austriacae".
Diese „Gesamtausgabe der Volksmusik in Österreich", die unter Deutschs Federführung seit 1993 erscheint,
umfasst 15 Bände. Ein weiteres Fachgebiet sei mit der Initiative von Walter Deutsch der Fachwelt eröffnet
worden: Die Beschäftigung mit der Musik der Minderheiten in Österreich.
Der Tobi-Reiser-Preis wird vom Verein der Freunde des Salzburger Adventsingens seit dem Jahr 1992 vergeben. Es
handelt sich dabei um den ersten in Österreich privat vergebenen Preis für eine volkskulturelle Leistung.
Bisherige Preisträger sind der bayerische Liedpfleger Wastl Fanderl, der Pongauer Viergesang, Anton Mooslechner
und Matthias Häusler, Philipp Meikl, Charly Rabanser und m2 Kulturexpress, Prof. Wilhelm Keller, Konrad Schlegl,
der Südtiroler Volkskulturexperte Franz Kofler, der Mundartdichter Max Faistauer, die Geschwister Eisl aus
Abersee und die Kulturinitiativen Ramingstein unter Federführung des Bürgermeisters Hans Bogensberger.
Die Preisverleihung findet jedes Jahr im Kaisersaal der Salzburger Residenz, dem Ort des ersten Salzburger Adventsingens,
statt.
Den Preisträger ausgewählt hat eine Jury unter dem Vorsitz von Vereinsobmann Chefredakteur Dr. Roland
Floimair, der der Regierungspräsident von Oberbayern a.D. Raimund Eberle, die Generalsekretärin des Österreichischen
Volksliedwerkes Mag. Maria Walcher, der Schriftsteller Walter Müller, der Geschäftsführer des Salzburger
Heimatwerkes Hans Köhl und der Preisträger des Jahres 2002, Bürgermeister Hans Bogensberger, angehörten. |