Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 26. 03. bis 01. 04. 2002

   
St. Pöltner Festspielhaus als kultureller Kristallisationspunkt
LH Pröll: Aus Skepsis wurde Anerkennung
St. Pölten (nlk) - "Wir können wirklich stolz auf dieses Haus sein", betonte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am Sonntag in der Radiosendung "Forum Niederösterreich", die sich mit dem Festspielhaus im St.Pöltner Kulturbezirk befasste. Es hat vor kurzem sein fünfjähriges Bestehen gefeiert. Der Landeshauptmann erinnerte daran, dass es bei der Eröffnung 1997 noch viele Skeptiker gegeben habe.
Heute dagegen sei das Festspielhaus "anerkannt als kultureller Kristallisationspunkt mit einem hochwertigen Angebot, das weit über die Landesgrenzen ausstrahlt und wesentlich zum positiven Image Niederösterreichs beiträgt". Gleichzeitig verwies er auf das bunte kulturelle Leben im ganzen Land: "In den letzten Jahren war das Land Partner bei mehr als 100 Kulturprojekten in allen Regionen."
In den fünf Jahren hat allein das NÖ Tonkünstlerorchester mehr als 70 Konzerte im Festspielhaus gegeben. Konzertmeister Bijan Khadem-Missagh zollte dem Haus höchstes Lob: "Wir haben immer ein gutes Gefühl, wenn wir in das Festsielhaus gehen. Das Tonkünstlerorchester, das in seiner 50-jährigen Geschichte auf der ganzen Welt, von New York bis Tokio, konzertiert hat, hat nun endlich auch im Land einen Konzertsaal von internationalem Rang. Wir können alle sehr glücklich sein." Landeshauptmann Pröll unterstrich in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Tonkünstler als "musikalische Visitenkarte" des Landes: Wir haben erst vor kurzem in der Landesregierung einen mehrjährigen Fördervertrag beschlossen, damit kann das Orchester auch langfristig planen."
Einen Ausblick auf künftige Vorhaben des Festspielhauses gab der neue künstlerische Leiter, Michael Birkmeyer. Er hob besonders die Gründung einer eigenen Ballett-Company, die bereits im November mit der ersten Eigenproduktion an die Öffentlichkeit treten soll, und Gastspiele internationaler Tanz-Ensembles der Spitzenklasse hervor. Aber auch Volksmusikveranstaltungen und ein Oldtimer-Event seien geplant. Mit einem Zukunftsaspekt schloss auch Landeshauptmann Dr. Pröll: Am Landesfeiertag wird das neue NÖ Landesmuseum als "Schatztruhe und Schaufenster unseres Landes" eröffnet: "Damit wird der Schlussstein im Kulturbezirk gesetzt!"

 
Vereinigte Bühnen Wien präsentieren Spielplan bis 2006
Wien (rk) - Aufgrund der immer wichtiger werdenden internationalen Vermarktung, und auch deshalb, weil ausländische Partner eine längere Vorplanung benötigen, sei es notwendig, Spielpläne auf einige Jahre im Voraus zu erstellen, betonte der Intendant der Vereinigten Bühnen Wien, Rudi Klausnitzer, am Mittwoch in einem Pressegespräch. Aus diesem Grund präsentierte er den Spielplan der Vereinigten Bühnen Wien - Theater an der Wien und Raimund Theater - bis zum Jahr 2006.

Broadway-Hit nach Wien
Im Theater an der Wien wird das Erfolgsmusical "Jekyll & Hyde" entgegen ursprünglicher Planungen verlängert. Die Wiederaufnahme ist für den 7. September vorgesehen. Bis Juni 2003 soll die spannende Geschichte, für die nach wie vor enormer Publikumsandrang besteht, gespielt werden.
Nach langen und intensiven Verhandlungen ist es Klausnitzer gelungen, die Rechte für eine Musicalversion des Films "The Producers" zu erwerben. Derzeit würden dafür am Broadway für kurzzeitige Kartenwünsche bis zu 800 Dollar bezahlt, daher sei es überaus erfreulich, dass sich der Rechteinhaber Mel Brooks bereit gezeigt habe, dass die erste Premiere außerhalb des angloamerikanischen Raumes in Wien stattfinden könne. Im Herbst 2003 dürfen sich Musicalfreunde auf diese Premiere freuen. Wie groß der Erfolg von "The Producers" auch sein sollte, die Produktion wird nur ein Jahr lang in Wien gezeigt werden können. Dann geht sie nach Deutschland und gleichzeitig "übersiedelt" ein Musical, das 2003 in Deutschland gestartet wird, an die Wienzeile: "Wallstreet.com", die von Bestseller-Autor Leon de Winter erfundene Geschichte, die - angelehnt an Lumpazivagabundus - von drei Menschen erzählt, die plötzlich reich werden und zwischen der Gier nach Geld und Liebe entscheiden müssen.

Countdown für "Wake Up"
Im Raimund Theater laufen die Vorbereitungen für "Wake up" auf Hochtouren. Ende April werden die Auditions abgeschlossen sein und dann wird das komplette Ensemble feststehen. Regie dieser Welturaufführung, die für den 21. September 2002 angesetzt ist, führt bekanntlich Philippe Arlaud.
Besonders stolz zeigte sich Klausnitzer im Pressegespräch darüber, dass für das Frühjahr 2004 die Welturaufführung von "Barbarella" fixiert werden konnte. In diesem Musical soll die Filmgeschichte, mit der Roger Vadim und Jane Fonda Kinogeschichte geschrieben haben, nicht 1:1 wiedergegeben werden, sondern nur Teil einer ganzen Story sein. Die Musik wird Dave Stewart schreiben, der bekanntlich musikalischer Kopf der weltberühmten Popgruppe "Eurythmics" ist. Mit Stewart habe es bereits zwei Workshops gegeben, erste musikalische Demos seien bereits angefertigt worden.
Darüber hinaus sprach Klausnitzer von zwei Projekten, die derzeit in einer Entwicklungsphase stünden. Zum einen "Mayerling" auf der Basis des Romans "A Nervous Splendor" von Frederic Morton. Zum anderen ein österreichisches Internet-Musical unter dem Titel "Kill & Win", das von Christof Straub und Roumina Wilfling entworfen wurde. Diesbezüglich gibt es aber noch keine konkreten Termine.

 
Rund um Keith Haring
Rahmenveranstaltungen in der Neuen Galerie in Linz
Linz (mag) - Die Neue Galerie der Stadt Linz lädt Kunst- und Kulturfreunde am Donnerstag, 11. April 2002 ab 20 Uhr zur Keith Haring Night ein. Nach einführenden Worten von Frau Dr. Nowak-Thaller haben BesucherInnen die Möglichkeit, an einer Führung durch die Ausstellung und an einer Filmpräsentation über Jean-Michel Basquiat von Dunlop Geoff mit Interviews des Künstlers und seiner Freunde teilzunehmen.
Um 21 Uhr geben Sibelius mit Charly Schmid (Saxophon) und Mike Kreutzer (Piano) Auszüge aus dem stets ausverkauften Kult-Programm „Queen of the Night“ zum Besten. Ab 21.30 Uhr steht „extended B“ – eine Breakdance Show mit der Break-dance-Europameisterin Silke Grabinger auf dem Programm. Keith Haring hat sich in vielen Werken von dieser Tanzrichtung und von Hip Hop-Musik inspirieren lassen. Für die Musik sorgt DJ „LEXUS“, Martin Kollroß für den Extra-Rhythmus. Im Anschluss an diese schwungvolle Vorstellung steht eine Führung durch die Ausstellung oder die exklusive Premiere Hommage à Keith Haring ab 22.30 Uhr zur Auswahl. Der letzte Programmpunkt ist zu später Stunde angesetzt: Um 23 Uhr ist der Film „Basquiat“ von Julian Schnabel unter anderem mit David Bowie, Dennis Hopper und Courtney Love zu sehen. Der Eintritt beträgt im Kartenvorverkauf und an der Abendkasse pro Person 12 Euro, Programm und Führung inbegriffen.
Bereits am 4. April 2002 beschäftigt sich Prof. Peter Baum in einem Vortrag um 20 Uhr mit dem Künstler. Unter dem Titel „Begegnungen mit Keith Haring, Aufbruch der Graffiti-Malerei – die Biennale von Venedig 1984“ wird ebenso der unverkennbare persönliche Stil des Künstlers behandelt als auch das Umfeld, in dem das Werk von Keith Haring entstand. Die Aufbruchsjahre der Neuen Wilden des Neoexpressionismus der 1984 in Venedig ausgestellten Schule von Chicago erfährt seine pluralistische Auswirkung durch den Einbezug von Künstlern wie Miriam Cahn, A. R. Penck, Howard Hodgkin, James Brown oder Erik Fischl.

 
Literatur & Wein - Kulturenfestival 2002
St.Pölten (nlk) - Am 20. und 21. April geht das Kulturenfestival Literatur & Wein in Krems bereits zum 4. Mal über die Bühne. Schauplatz ist nach den Schlössern Gobelsburg und Grafenegg sowie dem Stift Göttweig erstmals das Kloster Und, in unmittelbarer Nähe der Kunstmeile Krems gelegen. Veranstalter ist das Unabhängige Literaturhaus Niederösterreich, das in der ehemaligen Eybl-Fabrik schräg gegenüber der Kremser Kunsthalle untergebracht ist.
Auf dem Programm stehen Lesungen der österreichischen Literaturprominenz ebenso wie österreichische Spitzenweine, ausgewählt von Wein & Co. Den musikalischen Teil bestreitet Roland Neuwirth, diesmal mit den Neuwirth Extrem Schrammeln und bislang unveröffentlichten Liedern. Für die Moderation zeichnet das Duo Willibald Balanjuk (fachmännische Tipps zu erlesenen Weinen) und Gerhard Ruiss (kompetente Auskünfte zur Literatur) verantwortlich. Neu ist die Kooperation mit dem NÖ Donaufestival: Ein Auszug aus der Racheoper "Ria nackt", für die Bodo Hell den Text beigesteuert hat, gelangt zur Voraufführung (Premiere am 10. Mai im Rahmen des NÖ Donaufestivals).
Die Riege der AutorInnen, die heuer die Patenschaften über die Spitzenweine übernommen haben, umfasst klingende Namen wie Daniel Glattauer, Egyd Gstättner, Josef Haslinger, Helene Flöss, Margret Kreidl, Elfriede Semrau und Josef Winkler sowie Franzobel.
Die Angebotspalette reicht von der Erzählung über den Roman und das Experiment bis hin zu beißender Satire und origineller Kriminalerzählung.
Ebenso exzellent wie die Literatur ist der Genuss im Kostglas. Zu den bewährten Winzerbetrieben Bründlmayer, Freie Weingärtner Wachau, Hirsch, Kracher, Markowitsch, Nittnaus, Prieler, Jurtschitsch und Loimer gesellen sich die Neuzugänge Gesellmann, Kirnbauer, Reinisch, Sattlerhof, Weingut Stadt Krems und Stadlmann.
Nähere Informationen und Kartenbestellungen: Unabhängiges Literaturhaus Niederösterreich, Telefon ++43 / (0)2732 / 728 84.

 
Benefizkonzert der styriarte im Internet
Graz - Am Karftreitag fand in der Pfarrkirche Kalvarienberg in Graz ein Benefizkonzert der styriarte zugunsten der Restaurierung des "Grazer Kalvarienbergs" statt. Die Einnahmen aus diesem Konzert wurden zur Gänze dem "Verein zur Erhaltung und Erneuerung des Kalvarienberges" überlassen. Internet-User erwartet nun ein ganz besonderer Genuß: Unter der Patronanz der Raiffeisen-Landesbank Steiermark und mit Unterstützung der Wirtschaftskammer Steiermark wurde das Konzert aufgezeichnet und steht ab 30. März im Internet zur Verfügung.

Das Programm
Joseph Haydn
Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze
(Streichquartett op.51,Hob.III 50-56)
Introduzione
Sonata I: Pater, dimitte illis, quia nesciunt, quit faciunt
Sonata II: Hodie mecum eris in Paradiso
Sonata III: Mulier, ecce filius tuus
Sonata IV: Deus meus, Deus meus, utquid dereliquisti me?
Sonata V: Sitio
Sonata VI: Consummatum est
Sonata VII: In manus tuas, Domine, commendo spiritum meum, Il Terremoto

EOS-Quartett Wien
Guillermo Büchler & Christian Blasl, Violine
Roman Bernhart, Viola
Andreas Pokorny, Violoncello

Gerhard Balluch liest vor den Sätzen Meditationen über die Christusworte von Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari.

Zu empfangen mit RealVideo-Player 8, 56/225kbps
Achtung: RealPlayer 8 Basic (GRATIS) anklicken (links unten im grauen Balken), nicht RealPlayer 8 Plus (KOSTENPFLICHTIG)!!!

 
MigrantInnen-Theater im LaWie
Ur- und Erstaufführung osteuropäischer Autoren
Wien (rk) - "Die Menschenbühne", das Erste Wiener MigrantInnen-Theater zeigt im April die Uraufführung von "Phantom Airport" der ukrainischen Autorin Irina Balyaschowa und die Österreichische Erstaufführung von "Silicon Valley" der rumänischen Autorin Saviana Stanescu.
Beide Stücke kommen im LaWie, Landstraßer Hauptstraße 96, zur Aufführung: "Phantom Airport", eine "sublime Studie über das Fremdsein im eigenen Leben" - Aufführungen am 5., 6., 12. und 13. April, jeweils um 20 Uhr - wird in deutscher Sprache gespielt, "Silicon Valley" - Aufführungen am 20. und 21. April, jeweils um 20 Uhr - in rumänischer Sprache mit deutschen Untertiteln. "Silicon Valley" übersetzt soziale und emotionale Strukturen in "einen wahnwitzigen Traum, in dem sich der Körper einer Frau unter dem enormen gesellschaftlichen und psychischen Druck sukzessive in eine Siliconlandschaft verwandelt".
In der 1976 gegründete "Menschenbühne" präsentiert ein Ensemble von Schauspielern nicht-deutscher Muttersprache vor allem Ur- und Erstaufführungen anderssprachiger Autoren. Zielsetzung ist auch die Präsentation multinationaler und bilingualer Ausdrucksformen und die Schaffung von Kooperationen über Sprach- und Nationalgrenzen hinaus.

 
Verlängerung der Ausstellung Albin Egger-Lienz
Museum Minoritenkloster Tulln bis einschließlich 1. Mai 2002
Tulln (pts) - Die erste umfangreiche Ausstellung über das Werk von Albin Egger-Lienz seit 1976 ist gegenwärtig im Museum Minoritenkloster Tulln präsent. Leihgaben aus sechs österreichischen Sammlungen ermöglichen, ein gültiges Bild von der überregionalen Bedeutung von Egger-Lienz zu vergegenwärtigen. Schon weit über 20.000 Besucher konnten bisher diese einmalige Gelegenheit nützen, sich mit den tief bewegenden und beeindruckenden Motiven auseinanderzusetzen.
Der Stadt Tulln ist es nun gelungen, diese repräsentative Schau bis einschließlich 1. Mai 2002 zu verlängern. Zudem wird ab 3. April ein besonders eindrucksvolles Gemälde von Albin Egger-Lienz erstmals in dieser Ausstellung zu sehen sein. Herr Bürgermeister Willi Stift hat das Einverständnis von Herrn Univ.-Prof. Dr. Herwig van Staa, Bürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck, erhalten.
Das Gemälde "Sämann und Teufel" stammt aus dem Jahre 1921 und befindet sich im Besitz der Landeshauptstadt Innsbruck. Das Gemälde wurde aber vor Jahren als Leihgabe an Herrn Landwirtschaftsminister Mag. Wilhelm Molterer für dessen Büro zur Verfügung gestellt. Für knapp einen Monat wird dieses Egger-Lienz Werk nun in der Tullner Ausstellung zu sehen sein. Es manifestiert die Spätphase des Meisters, in dem er das großfigurige Motiv des Sämanns und des ihn begleitenden Teufels in großzügiger Form und malerischer Dichte festhält.
In der Zeit des EURO eine pikante Erinnerung am Rande: Die Figur des Teufels wurde von Michael Powolny für den Entwurf des "Säenden" auf der alten Ein-Schilling- Münze" als Vorbild verwendet.
Am Mittwoch, den 3. April 2002 um 13:00 Uhr wird das Gemälde im Büro des Bundesministers Mag. Molterer vom Bundesminister und von Bürgermeister Willi Stift eigenhändig abgenommen und um 19:00 Uhr im Minoritenkloster Tulln feierlich enthüllt.

 
Bregenz 2003: Janáceks "Das schlaue Füchslein"
Bregenz - Mit Leos Janáceks "Das schlaue Füchslein" als Oper im Festspielhaus starten die Bregenzer Festspiele am 16. Juli 2003 in ihren 58. Festivalsommer. Die Oper folgt damit auf "Julietta", der Hausoper der kommenden Saison. Für die Inszenierung zeichnet Daniel Slater, für die Ausstattung Robert Innes Hopkins verantwortlich.
"Leos Janácek ist einer der bedeutendsten Musikdramatiker des zwanzigsten Jahrhunderts. Nur ganz wenige Aufführungen wurden bislang den hohen Anforderungen des "Schlauen Füchsleins" gerecht. Ähnlich wie in Mozarts "Zauberflöte" spielen die Naturelemente und ihr ewiger Kreislauf eine zentrale Rolle.", so Intendant Alfred Wopmann.
Mit Leos Janácek wird die Erfolgsserie tschechischer Komponisten bei den Bregenzer Festspielen fortgeführt. Bereits 1999 erlebte Bohuslav Martinus Oper "Die Griechische Passion" in ihrer Erstfassung die erfolgreiche Uraufführung bei den Bregenzer Festspielen. Für die besonderen Verdienste um das Werk des tschechischen Komponisten wurden die Bregenzer Festspiele mit der Martinu-Medaille der Bohuslav Martinu Stiftung Prag sowie mit Großbritanniens renommiertem Laurence Olivier Award ausgezeichnet. Die "Julietta" eröffnet als szenische österreichische Erstaufführung am 17. Juli 2002 die diesjährigen Bregenzer Festspiele, der Publikumsliebling "La Bohème" folgt am 18. Juli auf der Seebühne.
Für die Inszenierung von "Das schlaue Füchslein" zeichnet Daniel Slater, für die Ausstattung Robert Innes Hopkins verantwortlich. Die beiden Künstler sind zum ersten Mal bei den Bregenzer Festspielen zu Gast. Die musikalische Leitung der Wiener Symphoniker und des Kammerchores Moskau übernimmt mit Vladimir Fedosejev ein guter Bekannter der Bregenzer Festspiele. Das Light Design stammt von Simon Mills, die Choreographie von Aletta Collins.
Informationen und Tickets zu den Bregenzer Festspielen, Tel. ++43/ (0)5574 / 407-6.

 
Von der kostbaren Rarität zur Massenware
Führung durch die Sonderausstellung "Tulpen - Schönheit & Wahn" in der Salzburger Residenzgalerie am 6. April
Salzburg (lk) - In der Salzburger Residenzgalerie ist derzeit die Sonderausstellung "Tulpen – Schönheit & Wahn" zu sehen. Am Samstag, 6. April, findet um 10.30 Uhr eine Führung durch die Tulpen-Ausstellung statt. Die Bedeutung der Tulpe und deren Wandel von einer äußerst kostbaren Rarität im Europa des 16. Jahrhunderts bis zur späteren Massenware sind der Inhalt der Sonderschau.
Die Geschichte der „Tulpenmode" und die Rolle des habsburgischen Hofes beim Import der Pflanze aus Asien ist ebenso Teil der Präsentation wie der besondere Stellenwert der Tulpe im asiatischen Raum und deren Wertschätzung in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts. Gezeigt werden vorwiegend unpublizierte Kunstwerke zum Thema, beispielsweise frühe, auf Pergament gemalte Tulpen, das Porzellan-Dessertservice für Kaiser Franz I. um 1825, Textilien, Keramik, Gemälde und Grafik des 16. bis 19. Jahrhunderts aus österreichischen Sammlungen.

Familiensonntag und „Museum kreativ" am 14. April
„Das Geheimnis der Tulpenzwiebel" lautet das Motto des Familiensonntages in der Residenzgalerie am 14. April von 10.00 bis 17.00 Uhr. Für Kinder beginnt in der Zeit von 10.00 bis 16.00 Uhr jeweils zur vollen Stunde ein „Museum kreativ"-Programm, bei dem sie sich gemeinsam mit Museumspädagogen/innen auf die Suche nach dem Geheimnis der Farbenpracht und Formenvielfalt der Tulpen begeben und mehr von ihrer Bedeutung und ihrer einstigen unschätzbaren Kostbarkeit erfahren.
Zu sehen gibt es auch eine Puppentheater-Aufführung über die Geschichte der Tulpenzwiebel. Und wie immer ist jeder eingeladen nach Lust und Laune mit unterschiedlichen Materialien selbst kreativ tätig zu werden und Tulpen nach eigenem Geschmack zu gestalten. Der Eintritt ist für Kinder ist frei. Für Erwachsene werden während dieser Zeit eigene Führungen angeboten.

 
7. Pöchlarner Heldenliedgespräch
Germanisten an den Wurzeln Deutscher Heldenepik
Pöchlarn (nlk) - Mit der Errichtung des Nibelungendenkmals in Pöchlarn vor 13 Jahren hat es begonnen: Aus den Kontakten engagierter Pöchlarner Bürger mit den Beratern des Germanistikinstituts der Universität Wien entstand das erste Pöchlarner Heldenliedgespräch im Frühjahr 1989, das seither alle zwei Jahre mit wechselnden Themen durchgeführt wird. Thema des heurigen 7. Symposions ist vom 3. bis 6. April „Mittelhochdeutsche Heldendichtung außerhalb des Nibelungen- und Dietrichkreises“.
Wissenschaftlicher Leiter ist Univ.Prof. Dr. Klaus Zatloukal (Universität Wien), die Referenten kommen aus Österreich, Deutschland, Holland, England und USA. Ein zweites Projekt bewegt sich auf künstlerischer Ebene: Der Maler und Grafiker Jimmy Stepanoff präsentiert die Ausstellung „Die Nibelungen – das geheime Königreich“. Sie wird vom 5. bis 24. April täglich von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr im Kokoschka-Geburtshaus gezeigt. Stepanoff hatte große Erfolge als Filmgrafiker: Er zeichnete für die „Unendliche Geschichte“ und arbeitete bei zahlreichen anderen Kino- und TV-Produktionen mit. Als Maler verfolgt er seit mehr als 20 Jahren das Nibelungen-Projekt. Er bemüht sich um eine künstlerische Interpretation des Nibelungenliedes. Diese Ausstellung wurde bereits in Xanten und Worms gezeigt und wandert nach der Präsentation in Passau nach Wien und Ungarn weiter.

 
Achtungserfolg für Salzburger Film in Hollywood
Raus: Für den Oscar nominierter Kurzfilm "Copy Shop" wurde mit Geldern aus der Salzburger Filmförderung unterstützt
Hollywood/Salzburg (lk) - Auch wenn der Kurzfilm „Copy Shop" des Salzburger Filmemachers Virgil Widrich in der gestrigen Oscarnacht nicht die begehrteste Trophäe des Filmbusiness erringen konnte, so ist allein die Nominierung in der Kategorie „Best live action short film" ein großer Erfolg. „Die sensationelle Oskar-Nominierung von Widrichs Film rückt auch die Salzburger Filmförderung des Landes ins rechte Licht", erklärte dazu heute Montag, 25. März, Kulturreferent Landesrat Dr. Othmar Raus.
Im Frühjahr 1999 wurde der erste Spielfilm des Salzburger Filmemachers „Heller als der Mond" mit insgesamt 750.000 Schilling (ca. 54.500 Euro) gefördert. Im Herbst erhielt der Jungregisseur 100.000 Schilling (ca. 7.300) Euro für sein Kurzfilmprojekt „Copy Shop", das nach seiner Fertigstellung ein Kurzfilmfestival nach dem anderen eroberte und bislang mit 25 Preisen ausgezeichnet wurde. Derzeit arbeitet Virgil Widrich neben anderen Projekten an der Fertigstellung eines weiteren Kurzfilms („Fast Film"), den das Land ebenfalls mit 100.000 Schilling mitfinanziert. „Dass die Saat der Kunstförderung so schnell aufgeht, ist ein Glücksfall. Oft dauert es viele Jahre, bis ein hoffnungsvoller Jungfilmer zu einem renommierten Fixstern am europäischen Filmhimmel heranreift", sagte Raus. Wolfram Paulus ist so ein Beispiel. Ein anderes ist die Köstendorferin Gabriele Neudecker, die (trotz Familie mit drei Kindern) konsequent und zielstrebig ihren filmkünstlerischen Weg beschreitet. Ihr jüngstes Werk trägt den Titel „Freaky" und wurde bereits mit einigen internationalen Preisen ausgezeichnet. Mit Florian Flicker hat ein weiterer Salzburger mit dem abendfüllenden Spielfilm „Der Überfall" ein Kabinettstück abgeliefert (Roland Düringer, Josef Hader, Joachim Bißmeier). Auch der Lungauer Michael Pfeifenberger hat mit dem Spielfilm „Thanks-giving" mit Marianne Sägebrecht in der Hauptrolle ein beachtliches Debüt vorgelegt. Eines der größten Projekte der vergangenen Jahre hat die Salzburger Produktionsfirma SK Film angepackt: „Am anderen Ende der Brücke" wird die erste österreichisch/chinesische Koproduktion überhaupt. SK Film bereitet derzeit auch gemeinsam mit Frankreich und Deutschland je eine Stefan Zweig und Arthur Schnitzler Verfilmung vor, der Gesamtumsatz der drei Filme in Österreich beträgt 3,63 Millionen Euro (50 Millionen Schilling).

Metapher über den Wunsch nach Individualität
Der Kurzfilm „Copy Shop" handelt von einem Mann, der sich solange verdoppelt, bis die ganze Welt nur mehr aus ihm besteht. „Eine intelligente und groteske Metapher über die Routine des täglichen Lebens und das Verlangen nach Individualität", befand die Jury des Internationalen Kurzfilm Festival Hamburg. Bisher ausgezeichnet mit 25 Preisen (unter anderem bei den Festivals von Clermont-Ferrand, Krakau, Hamburg, Toronto, Puchon, Rom und Sarajewo) befand sich der Film im Kreis von fünf weiteren Anwärterfilmen für die weltweit begehrteste Auszeichnung im Filmgeschäft. Für den 34-jährigen Filmkünstler ist die finanzielle Unterstützung aus der Heimat „extrem wichtig", der im Übrigen Österreich für ein „hippes Filmland" hält.

Salzburg als Zentrum des Dokumentarfilms
Neben dem Spielfilm hätten sich auch anderen Filmgenres in Salzburg erfolgreich etabliert, etwa die überwiegend mit dem Studio West verbundene Dokumentarfilmszene, betonte Raus. Stell-vertretend sei hier Hermann Peseckas genannt. Sein „Gustostückerl" ist der Film „Puschkinskaja", der vom St. Petersburger Kulturzentrum und dessen Überlebenskampf handelt.
Einen eigenen Weg als Dokumentarfilmer beschreitet Andreas Horvath. „Poroerotus" war ein vielbeachteter Beitrag bei der Diagonale, „Silent green" beschreibt aus konsequent subjektiver Sicht die Rindervernichtung in Großbritannien und stößt bereits auf internationales Interesse.
Auf dem Kurzfilmsektor ist neben Gabriele Neudecker der derzeit in Spanien lebende Salzburger Günther Schwaiger präsent. Mit „Der Ausflug" ist ihm eine hinreißende Satire auf einen familiären Sonntagsausflug gelungen.
Im Avantgarde-Bereich hat Hans Scheirl eine der meist diskutierten und höchst komplexen Film-arbeiten der vergangenen Jahre abgeliefert: „Dandy Dust" ist der einzige Experimentalfilm, über den sogar ein Katalog herausgegeben wurde.

Bilanz der Förderung
In den vergangenen drei Jahren wurden mehr als 100 Filmprojekte im engeren Sinn (Spielfilm, Dokumentarfilm, Kurzfilm, Drehbücher) gefördert. Daneben gab es Jahres- und Investitionsbeiträge für Filminstitutionen. Ebenso wurden Filmwochen, das Bergfilmfestival, das Lateinamerika-Festival, die Jüdische Filmwoche, das Videofestival und das Jugendfilm-Festival mitfinanziert. Das Gesamtfördervolumen betrug insgesamt knapp 1,45 Millionen Euro (20 Millionen Schilling), berichtete Raus.
„Nur wer sät, kann auch ernten. Kulturpolitisches Ziel der freien Filmförderung des Bundeslandes Salzburg ist in erster Linie die Förderung von Filmkunst. Sie umfasst die Mitfinanzierung von Nachwuchs-, Experimental-, Avantgarde-, Kurz-, Animations- und Dokumentarfilmen, Videoproduktionen sowie Spielfilmen, hier vor allem Stoff-, Drehbuch- und Projekt-Entwicklung für Kinofilme). Sie beinhaltet neben der Projektförderung die Mitfinanzierung filmkultureller Einrichtungen und Veranstaltungen wie zum Beispiel Programmkino, Produktionseinrichtungen, Festivals und Filmklubs", so der Landesrat.
Die Salzburger Filmförderung soll bestehende Filmkultur ergänzen und zu Gunsten kultureller Vielfalt risikobereit ausbalancieren. Vor allem deshalb dürfe auch die Förderung kleiner Projekte nicht unterschätzt werden, erklärte Raus abschließend.

 
Sonderausstellung im Heeresgeschichtlichen Museum:
Nicht grösser als eine Ameise - Oskar Laske und der erste Weltkrieg
Wien - In zahlreichen Ausstellungen wurde Oskar Laske als einer der größten "Erzähler" unter den Malern des 20. Jahrhunderts gewürdigt. Noch nie jedoch wurde seinen Arbeiten, die während des Ersten Weltkrieges an den verschiedensten Kriegsschauplätzen Österreich-Ungarns entstanden sind, besonderes Augenmerk geschenkt.
Das Heeresgeschichtliche Museum zeigt in dieser Schau aus seinem umfangreichen Bestand an Gemälden, Guaschen, Aquarellen, Radierungen und Skizzen Laskes wichtigste Arbeiten aus dem Krieg. Laskes Bilder zeichnen sich durch einen unendlichen Detailreichtum und phantastische Farben aus. Die Menschen allerdings sind meist winzig klein, auf manchen Bildern wimmelt es von Soldaten, die nicht größer als Ameisen erscheinen, bedeutungslos und namenlos.

- Ausstellungsdauer: 11. April - 28. Juli 2002
- Öffnungszeiten: Täglich, außer an Freitagen, 9 - 17 Uhr
- Eintritt: Euro 5.10, ermäßigt: Euro 3.30

Zum Künstler Oskar Laske
Oskar Anton Ivan Laske wurde am 8. Jänner 1874 in Czernowitz als Sohn des Architekten Oskar Laske geboren. Im Vorschulalter Laskes zog die Familie nach Wien. Bevor Laske bei Karl König die Technische Hochschule 1898 abschloß, hatte er bereits 1895 die Offiziersprüfung abgelegt, setzte die Architekturausbildung an der Akademie der bildenden Künstler bei Otto Wagner fort und zeichnete als Architekt für berühmte Bauten wie die Engel-Apotheke im ersten Wiener Gemeindebezirk verantwortlich. 1907 entschloß sich der Autodidakt, Maler zu werden und trat dem Hagenbund bei. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs leitete Oberleutnant Oskar Laske 1914 als Genieoffizier Befestigungsarbeiten in Galizien, ab Mai 1915 war er an der Isonzofront bei Tolmein. Im November 1915 wurde er als Kriegsmaler des Kriegspressequartiers aufgenommen und an die jeweiligen Kriegsschauplätze Österreich-Ungarns zur künstlerischen Kriegsberichterstattung kommandiert. In diesem Jahr heiratete er die Pianistin Emilie Klein, mit der er in die Nisselgasse 1 in Wien-Penzing zog. Während dieser Zeit schuf er zahlreiche farbenfrohe Guaschen, Aquarelle , Radierungen und Skizzen. 1917/18 entstand sein Hauptwerk des Ersten Weltkriegs, ein Triptychon mit der "Erstürmung von Belgrad", dem Nachtstück der "Landung der Pontone" und dem "Barrikadenkampf in Belgrad" 7.-9. Oktober 1915), dessen Mittelteil verschollen ist. Die beiden Flügel werden im Heeresgeschichtlichen Museum verwahrt.
Nach dem Ersten Weltkrieg malte er einen 50 m langen Fries mit der "Arche Noah" für das Kriegerwaisenheim in Rodaun, den er 1920 in Dankbarkeit für die Rückkehr aus dem Krieg als Geschenk übergeben konnte. In der Zwischenkriegszeit konzentrierte sich Laskes Reisetätigkeit auf Österreich und seine Nachbarländer. Von einer Italienreise 1921 kehrte er beispielsweise mit über 60 Guaschen und Aquarellen nach Hause. 1924 trat er der Wiener Secession bei und beschäftigte sich vorwiegend mit Motiven seiner Wahlheimat Wien. Bühnen - und Filmausstattungen , Zeichentrickfilme, Buchillustrationen und Vorhangentwürfe folgten. Im Zweiten Weltkrieg konnte sich der arrivierte Maler der ideologischen Vereinnahmung seiner Kunst entziehen und versuchte dennoch, von ihr zu leben. 1945 trat er der wiedergegründeten Secession bei, der er bis 1950 angehörte. Ein Jahr später starb Oskar Laske mit 77 Jahren am 30. November nach längerem Lungenleiden. Er gilt als einer der größten "Erzähler" unter den österreichischen Künstlern des 20. Jahrhunderts, dessen Werk durch das Märchenhafte, das Naive, das Skurrile und das Phantastische bestimmt wird.

 
Österreichische Erstaufführung: "Tartuffe"
Wien - Die Wiener Kammeroper präsentiert mit "Tartuff", einer Komischen Oper in 3 Akten, eine österreichische Erstaufführung. Musik uns Libretto stammen aus der Feder von Kirke Mechem, wobei das Libretto auf Molières gleichnamigem Schauspiel basiert. Ort und Zeit der Handlung ist das Paris im 17. Jahrhundert. Der musikalische Stil läßt sich als tonal, lyrisch, komödiantisch bezeichnen mit Anspielungen auf Ludwig van Beethoven, Richard Wagner, Richard Strauss, Johann Strauß, Samuel Barber, William Walton und Igor Stravinsky.

Vorstellungen: Premiere: 2. 5.; 4., 7., 9., 11., 14., 16., 18., 21., 23., 25., 28., 30.Mai; 1., 4., 6., 8., 11. Juni 2002; Beginn: jeweils 19.30h
Karten: Tageskasse / Mo-Fr. 12h-18h: Tel. ++43 / (0)1 / 512 01 00 77, Fleischmarkt 24, A-1010 Wien, e-mail: ticket@wienerkammeroper.at

Presse-Echo
New York Magazine: … er verwendet traditionelle Opernformen mit Frische, tonaler Klarheit, unerschrockener lyrischer Hingabe und entspricht Molières verbalem Witz mit ausgelassenen,vergnügten musikalischen Wortspielen und Parodien auf sie selbst .. wie vielen anderen Komponisten kann man heutzutage ein klassisches Bühnenschauspiel anvertrauen ... um es in Musik dieser Güte und dieser theatralischen Wirksamkeit umgesetzt zu bekommen?
New York Times: … ein Vergnügen, eine Freude … eine äußerst lebhafte Posse, voll von sprühenden, geistreichen Wortspielen und -gefechten und inwendiger Reime ... Die gesamte kompositorische Erfindung und die musikalisch geniale Natur dieser Musik ist in der Tat eindrucksvoll und packend ... und erinnert an "Falstaff".
Opera News: ... bewahrt Molières beißende Satire auf Schein-Mitleid. Die Musik ist zeitgenössisch, singbar und witzig, mit Ensembles und Arien, die die Handlung flott und lebhaft vorantreiben.
San Francisco Chronicle: Der neue "Tartuffe" ist ein geistreiches und brilliantes Juwel … diese neue Oper wird zweifellos überall auf der Welt Erfolge feiern ... als Spezialist für Vokalmusik, schneiderte Mechem die Musik f ü r die Stimmen zu, mit herrlich unterstützender Orchestration ... Tartuffe bewies sich als brilliante, effektvolle und eindrucksvolle Oper, die in der Premièrennacht mit jubelnden ‚standing ovations' gefeiert wurde. ...
Washington Post: Die witzigste und glänzendste komische Opern-Produktion, die ich seit langem gesehen habe. ... Mechem schrieb sein eigenes Libretto, und seine Adaption auf Molière ist ausgelassen komisch und fängt den Esprit der Originalvorlage mit einer Präzision ein, die, Molières Werke betreffend, selten in Amerika ist.
St. Petersburg News (Vyedomossti): … ein außergewöhnlicher Abend … ein frischer künstlerischer Zugang. Unter Benützung der klassischen Opera buffa - Form, hat Mechem einen fortschrittlichen Weg aus der Krise der Modernen Oper gefunden ... Tartuffe wurde in St. Petersburg herzlichst und aufrichtigst aufgenommen und gefeiert. ...

 
RSO-Wien: erstmals Konzert und CD-Aufnahme mit Kirill Petrenko
Wien (orf) - Am 5. April gastiert das Radio Symphonieorchester Wien erstmals unter Kirill Petrenko im Wiener Musikverein und am 19. April spielt das Orchester unter der Leitung von Wayne Marshall das Musical "Guys and Dolls" im Konzerthaus. Ende April stehen Aufnahmen für die dritte "Caruso"-CD auf dem Programm.
Der junge Senkrechtstarter unter den österreichischen Dirigenten, Kirill Petrenko - 1972 in Omsk geboren, seit 1990 in Österreich ausgebildet -, dirigiert am 5. April erstmals im Musikverein das RSO-Wien. Für dieses Debüt hat er sich ein anspruchsvolles Programm ausgesucht: Haydns Symphonie No. 88, Schedls Musik für Violoncello und Orchester "Slow" (Solist: Patrick Demenga) und Franz Schmidts 4. Symphonie. Petrenko machte 2001 mit Wagners "Ring"-Tetralogie in Meiningen Furore und tritt ab Herbst die Stelle des Musikdirektors der Komischen Oper Berlin an.
Gemeinsam mit dem jungen Wiener Pianisten Gottlieb Wallisch und dem RSO-Wien wird Petrenko ebenfalls im April eine ORF-CD mit Mozarts Klavierkonzert c-moll KV 476 und dem 1. Klavierkonzert von Johannes Brahms d-moll aufnehmen.
In der dritten April-Woche widmet sich das RSO-Wien dem Musical: Das Orchester spielt unter der Leitung von Wayne Marshall am 19. April im Konzerthaus Loessers "Guys and Dolls" - mit zahlreichen amerikanischen Musical-Sängern - darunter auch Kim Criswell, die im Vorjahr in Bernsteins "Wonderful Town" reüssierte.
Ende April wird das RSO-Wien die dritte "Caruso"-CD mit Arien aus Rigoletto, Tosca, Don Pasquale, La Boheme, Carmen, Othello etc. aufnehmen - wieder wird Carusos unvergessliche Stimme im Play-back-Verfahren mit neuem Orchestersound unterlegt.

 
FLATZ – Eine Ausstellung in der Kunsthalle Krems
Krems - Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kunst – Gewalt“ zeigt der international renommierte Künstler österreichischer Herkunft FLATZ am 13. April 2002 auf der Kunstmeile Krems die „mediale Skulptur“ mit dem Titel „Einer für Alle“. Sie bildet den Ausstellungsauftakt und steht in der Tradition FLATZscher Auftritte, die seit mittlerweile einem Vierteljahrhundert für Aufregung und Gesprächsstoff sorgen. Über die spezielle Choreographie der Arbeit und die Details ihrer Inszenierung herrscht auf Wunsch des Künstlers Stillschweigen.
Die Ausstellung in den Galerieräumen der Kunsthalle Krems versammelt bekannte und einschlägige Bilder von FLATZ und gibt somit einen prägnanten Überblick über sein Schaffen. Am Beginn steht die Fotoserie „Zwei Österreicher oder Geschichte bedingt Interpretation“ von 1976, die FLATZ in Posen zeigt, die einst Hitler übte. Die Serie „Zeige mir einen Helden, und ich zeige dir eine Tragödie“ thematisiert an prominenten Beispielen die Dialektik geschichtlicher Taten: Rosa Luxemburg, Robespierre oder Andreas Baader. Text-Bild-Dokumentationen der Performance-Projekte komplettieren die Werkübersicht, etwa die Selbst-Stilisierung als Schmerzens-Mann im Leuchtkasten „Something wrong with Physical Sculpture 0“ oder Aktionen, von ihm „Demontagen“ bezeichnet, die ein starkes Potenzial von Eigen- und Fremdaggression aufweisen: Sprengung eines Einfamilienhauses mit Begleitung des Belcantos einer Sopranistin oder zuletzt in Berlin in Kreuzigungspose am Kran hängend der Abwurf eines Kuhkadavers aus dem Hubschrauber.
FLATZ, 1952 in Dornbirn geboren, lebt seit über zwei Jahrzehnten in München, was dazu beitragen mag, dass sein Oevre in Österreich nach wie vor stark unterrepräsentiert ist. FLATZ´ Arbeit kreist beharrlich um die Thematik von Gewalt in Geschichte und Gegenwart und prädestiniert ihn zur Teilnahme an der Veranstaltungsreihe „Kunst – Gewalt“, dem ersten Projekt im Bereich der bildenden Kunst.
Filmvorführungen und ein Vortrag von FLATZ werden die Ausstellung abrunden.
Weitere Informationen zum Werk von FLATZ auf www.FLATZ.net

 
Verschollenes Libretto einer Schubert-Oper aufgetaucht
Leiter der Wiener Musiksammlung entdeckte Textbuch zur Oper "Sakontala"
Wien (rk) - Die Wiener Schubert-Sammlung ist um ein wertvolles Einzelstück reicher: Thomas Aigner, Leiter der Musiksammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek, entdeckte in einem Wiener Antiquariat ein originales Textbuch der Oper "Sakontala", das von Franz Schubert (1797 - 1828) fragmentarisch vertont wurde.
Während sich die von ihm hinterlassenen Notenautographe seit der Übernahme des Legats von Nicolaus Dumba im Jahr 1900 im Besitz der Bibliothek befinden, galt das Libretto von Johann Philipp Neumann (1774 - 1849), der auch den Text der Deutschen Messe" verfasste, bislang als verschollen. Inzwischen ist es gleichfalls Teil der bibliothekseigenen Schubert-Sammlung, die im September 2001 ins "Memory of the World"-Register der UNESCO aufgenommen wurde.
Die Oper "Sakontala" (im Autograph Schuberts "Sacontala", in anderen Quellen auch "Sakuntala" oder "Schakuntala") basiert auf einem Schauspiel des indischen Dichters und Dramatikers Kalidasa (um 400 n. Chr.). Über den Umweg einer englischen Übersetzung wurde es von Georg Forster ins Deutsche übertragen und diente so Neumann als Vorlage für sein Libretto.
"Sakontala" ist nach heutigem Stand der Forschung die erste gemeinsame Arbeit Neumanns und Schuberts. Die Komposition der überlieferten Fragmente fällt in die Zeit von Oktober 1820 bis Frühjahr 1821; möglicherweise existierten noch weitere, heute verschollene Skizzen. Das Werk war vermutlich als große romantische Oper gedacht, wenngleich nicht durchkomponiert, sondern mit gesprochenen Dialogen. Schubert notierte größtenteils nur die Singstimmen. Was ihn schließlich zum Abbruch der Arbeit bewog, galt bislang im Wesentlichen als ungeklärt; man berief sich bloß auf die dürre Aussage seines Freundes Josef Hüttenbrenner, er hätte sich "durch die Einflüsterungen einiger Freunde, welchen die Dichtung als Operntext nicht zusagte, von dem vollständigen Componiren desselben abhalten lassen."
Das neuaufgefundene Libretto ist für die Wissenschaft von einigem Interesse. Es handelt sich um eine eigenhändige Reinschrift des Autors, jedoch nicht um die letztgültige Fassung, "bey welcher sehr viele Veränderungen sind gemacht worden, theils zur Abkürzung, theils für die leichtere Aufführung der Oper." Immerhin konnte aufgrund dieses Manuskripts bereits die bisher umstrittene Reihenfolge der einzelnen Musiknummern geklärt werden. Eine detaillierte wissenschaftliche Untersuchung des Librettos durch Thomas Aigner ist derzeit im Gang; als deren Ergebnis wird eine kommentierte Ausgabe des Textes im Rahmen der Schriftenreihe zur Musik der Wiener Stadt- und Landesbibliothek (Verlag Hans Schneider, Tutzing) erscheinen.

 
ORF-Verfilmung von Doderers "Die Wasserfälle von Slunj" ausgezeichnet
1. Venice International TV-Festival verlieh "Canal Grande Award" an Peter Patzak
Wien (orf) - "Für die meisterliche Kontrolle aller szenischen, narrativen, musikalischen und darstellerischen Elemente, die dazu beigetragen haben, die faszinierende Darstellung dieser Epoche wieder zu erwecken" verlieh gestern - laut Jurybegründung - , am Montag, dem 25. März 2002, das 1. Venice International TV-Festival den "Canal Grande Award" für die beste Regie an Peter Patzak für seine Inszenierung der ORF-Literaturverfilmung "Die Wasserfälle von Slunj".
Weiters wurde der Film - eine Produktion der ORF-TV-Kultur, hergestellt von der Wiener epo-film mit Unterstützung des Landes Niederösterreich - mit dem Kodak-Preis und dem Technicolour-Preis ausgezeichnet. "Dass es gelungen ist, mit einer so komplizierten Materie wie einer Doderer-Verfilmung den Regiepreis zu erringen, freut mich für Peter Patzak und natürlich für den ORF, auch weil dies zeigt, dass es uns gelungen ist, die große Tradition des österreichischen Fernsehfilms fortzusetzen", so ORF-TV-Kulturchefin Dr. Haide Tenner. Peter Patzak drehte die filmische Adaption von Heimito von Doderers Gesellschaftsroman im Sommer 2001 mit Edgar Selge, Alan Cox, Karin Giegerich und Karl Markovics in den Hauptrollen. Das 1963 erstmals erschienene Werk Doderers zählt zu den größten der österreichischen Nachkriegszeitliteratur und erzählt von einer ausgehenden Epoche und großem Aufbruch. Das Drehbuch zum Film verfasste Alfred Paul Schmidt. Die Uraufführung der Wasserfälle von Slunj" fand im Jänner dieses Jahres im Rahmen des Festivals Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken statt.

 
Simon Frearson: live forever
Uraufführung / Improvisationsprojekt im Tanztheater Wien
Wien - Die Performance live forever des in Wien lebenden Choreografen, Dramaturgen und Fashion-Stylisten Simon Frearson, der u.a. mit William Forsythe arbeitet, thematisiert die gesellschaftliche Repräsentation des Selbst. Frearson lädt zu seiner strukturierten Improvisation 40 DarstellerInnen aus unterschiedlichsten sozialen Schichten und Altersklassen ein, die jeweils ihre individuelle Körpersprache in das Projekt miteinbringen. Inhaltliche Maxime ist James Deans Lebensphilosophie: "Dream as if you'll live forever, live as if you'll die today."

Benoît Lachambre N TRANCE X SIT
Der frankokanadische Choreograf Benoît Lachambre gestaltet mit TänzerInnen des Tanztheater Wien und lokalen KünstlerInnen eine Improvisation, die das Bewegungsvokabular der TänzerInnen im Augenblick des Entstehens sogleich transformierten. Wer ist bereit, sich Fragen zu stellen und seine Imagination zu öffnen, ohne Antworten zu erwarten?
Es ist geplant, dass par b.l.eux / Benoît Lachambre gemeinsam mit Andrew de L. Harwood und Gästen im Rahmen von ImPulsTanz 2002 das Improvisationsprojekt Not To Know präsentieren werden.

Tanztheater Wien
Das Tanztheater Wien wurde 1982 von Liz King und Manfred Biskup gegründet und fand sowohl national als auch international sofort große Anerkennung. So nahm das TTW unter anderem am ‚Steirischen Herbst', der ‚ars electronica' sowie der ‚Vienna Dance Biennale' teil und performte am Centre Pompidou, Paris, beim Berlin Festival, der Europalia, Brüssel und in zahlreichen anderen europäischen Ländern. 1989 zog die Company ans Stadttheater Heidelberg.
1996 wurde das Tanztheater mit neuem Repertoire und einem Schwerpunkt auf choreografische Forschung in Wien ‚wiedergegründet'. Es folgten Einladungen nach Jerusalem und zum Winter Festival in Sarajevo, sowie der 50. Human Rights Celebration der UN. Seit dieser Wieder-gründung unter Liz King und Manfred Biskup liegt der Schwerpunkt neben der choreografischen Forschung vor allem auf der engen Zusammenarbeit und Beziehung zwischen TänzerInnen und ChoreografInnen. Seit 1999 leitet Liz King in Synergie mit dem TTW das Ballett an der Volksoper Wien. Das Tanztheater Wien besteht aus 8 Mitgliedern und zahlreichen Gästen die für einzelne Projekte eingeladen werden.

Simon Frearson
Geboren in Großbritannien, studierte er Theaterwissenschaft an der Bristol University, England.
Frearson ist als Choreograph, Dramaturg, Bühnenbildner und Regisseur im Theater-, Oper- und Tanzbereich tätig. Seine bisherige Zusammenarbeit mit William Forsythe umfasste Stücke mit dem Ballet Frankfurt und dem Royal Ballet; sowie unter anderem die Installation Tight Roaring Circle for Art: Angel in London. 1999 waren in Wien die Arbeiten UN/SEEN, no vibration but wait und FLIRT zu sehen; im Jahr 2000 CANNIBAL, FLIRT 2 und Beautiful Game und im letzten Jahr Mirror, Mirror, TATTOO YOU und Walk this Way. Zu den zukünftigen Projekten zählen neben der Weiterführung der Zusammenarbeit mit William Forsythe, auch eine Performance für die Biennale in Skopje im Herbst 2002 und ein Tanzstück mit 24 Go-Go und Peep Show Tänzerinne. Zusätzlich ist Simon Frearson als Fashion Stylist für die Magazine Standard/RONDO; I.Q. + AHEAD, Russian Playboy und RANK (London) tätig. Als voice-over arbeitet er mit Videokünstlern wie Martin Walde, Birgit Jürgensson und Erwin Wurm.

Benoît Lachambre
Von 1978-1990 als Choreograf, Tänzer, Improvisateur und Lehrer in den Bereichen Jazztechnik und Modern Dance tätig. Ab Mitte der 80er Jahre Beginn der Forschungen mit Stephanie Skura und Nina Martin in New York, ab 1990 Workshoptätigkeit und gleichzeitig Tänzer bei Marie Chouinard und Meg Stuart mit Aufführungen in ganz Europa. 1996 Gründung der eigenen Kompanie par b.l.eux. Entwicklung von zahlreichen Stücken, z.B. The water fait mal, Gliding the volacona, Confort et Complaisance. Daneben Tänzer in Felix Ruckerts Produktion Hautnah. 1998 erhält Lachambre den Jacqueline-Lemieux-Preis des kanadischen Council of the Arts. Einladung der Compagnie De Brune um in Lynda Gaudreaus Document 1 teilzunehmen. Gemeinsam mit Andrew Harwood ist er Begründer des Improvisationsprojektes Not to Know, das beim Festival International de Nouvelle Danse in Montréal präsentiert wurde. Eine Europa-Tournee mit den beiden abendfüllenden Stücken Délire Défait und Confort et Complaisance, sowie ein Filmprojekt mit Boris Charmatz sind in Planung. Im Herbst wurde sein neuestes Stück rrr... (reading readings reading), das er zusammen mit Saskia Hölbling und Laurent Goldring konzipierte, im Tanzquartier Wien uraufgeführt.

 
Ausstellung "Alfred Kubin: Die Buchillustrationen und Mappenwerke"
Landeshauptmann Pühringer würdigt Alfred Kubin zum 125. Geburtstag
Linz (lk) - Die Ausstellung "Alfred Kubin: Die Buchillustrationen und Mappenwerke" eröffnete Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am 22. März 2002 um 20 Uhr im Kubinhaus Zwickledt. Aus Anlass des bevorstehenden 125. Geburtstages von Alfred Kubin am 10. April würdigt Pühringer das "Gesamtphänomen" Kubin und seine Wirksamkeit bis in die Gegenwart.
"Alfred Kubin ist heute ein künstlerischer und kultureller Identifikationsfaktor für Oberösterreich mit größter Außenwirkung", so Pühringer. So waren in den letzten Jahren in ganz Europa immer wieder Ausstellungen mit Werken Kubins aus dem Bestand des Oberösterreichischen Landesmuseums zu sehen, auf die mit ganz besonderer Aufmerksamkeit reagiert wurde. "Wir sind stolz auf diese Künstlerpersönlichkeit, die Jahrzehnte in Oberösterreich gelebt hat und stolz auf die weltweit größte Sammlung an Arbeiten Kubins in unserem Bestand", unterstreicht der Kulturreferent.
Alfred Kubin sei jedoch auch permanente Verantwortung. So wurde im Bereich der digitalen Bildbearbeitung im Oö. Landesmuseum Alfred Kubin an erster Stelle bearbeitet und damit versucht, sein Werk in spezieller Weise einer großen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Kubinhaus in Zwickledt ist seit seiner Renovierung ganz entscheidender Faktor der kulturellen Zusammenarbeit in der Region geworden. Das Ausstellungsprogramm im Kubinhaus führe den oberösterreichischen Kunstverein, die Gemeinde Wernstein, die Innviertler Künstlergilde, den Passauer Kunstverein sowie die Landesgalerie in vielfältigen inhaltlichen Diskussionen zusammen.
Alfred Kubin war eine Künstlerpersönlichkeit, die das Extreme suchte und zwischen Extremen agierte, war jedoch dabei immer auch um Brücken bemüht. "Die Wirksamkeit Alfred Kubins bis ins Heute liegt auch im gemeinsamen Formulieren eines künstlerischen Anliegens und dem permanenten Versuch, dieses gemeinsam nach außen zu tragen", unterstreicht Pühringer.
Das Jubiläum des 125. Geburtstages von Alfred Kubin wird nicht nur in Zwickledt begangen. In der Landesgalerie ist derzeit eine Ausstellung mit Arbeiten Kubins aus der Sammlung von Prof. Günter Rombold zu sehen – "ein Brückenschlag zwischen Zwickledt und Linz", so Pühringer.

 
Der "Salzburger Stier" brüllt bald wieder
Sanierung des 500 Jahre alten Hornwerkes auf der Festung Hohensalzburg
Salzburg (lk) - Seit 1995 schweigt der „Salzburger Stier", dieses akustische Wahrzeichen Salzburgs, das früher dreimal am Tag zu hören war. Ausschlaggebend für die lange Pause war nicht so sehr das Geld für die Sanierung, sondern die Schwierigkeit, Experten mit dem geeigneten Know how zu finden, die das alte Hornwerk wieder in Schwung bringen können.
Bei einem großen Fest am 26. Oktober soll der restaurierte „Salzburger Stier" wieder sein Brüllen erschallen lassen, ist der März-Ausgabe der Salzburger Landes-Zeitung „Unser Land" zu entnehmen, die morgen, Dienstag, 26. März, erscheint.
Der „Salzburger Stier" ist eine der letzten noch bestehenden spätgotischen Orgeln der Welt und wahrscheinlich das älteste mechanische Musikinstrument, das noch täglich in Betrieb genommen werden kann. Erzbischof Leonhard von Keutschach soll das Hornwerk im Jahr 1502 – also vor genau 500 Jahren – gekauft haben, um die Bewohner der Stadt morgens zu wecken und ihnen abends die Schlafenszeit anzukündigen. Seinen Namen verdankt das Werk dem charakteristischen, signalartigen Akkord, der an das Brüllen eines Stieres erinnert.
Im Laufe der Jahrhunderte ist die Orgel mehrmals repariert und auch nicht immer fachgerecht umgebaut worden. 1994 hat im Auftrag des Bundesdenkmalamtes eine Überprüfung stattgefunden, wobei sich herausgestellt hat, dass der damalige Antrieb mit einem Elektromotor und einer Zeitschaltung für das Instrument schädlich war.
Die Experten des Bundesdenkmalamtes haben sich dafür entschieden, die alte Holzwalze mit einem Kostenaufwand von rund 167.000 Euro restaurieren zu lassen. Für diesen Auftrag kamen europaweit nur drei anerkannte Spezialisten in Frage. Derzeit arbeiten der Direktor des Nationalmuseums van Speelklok tot Pierement, Jan-Jaap Haspels, und sein Team an diesem Kernstück des „Salzburger Stiers". Die Orgelpfeifen werden von Orgelbaumeister Ferdinand Salomon aus Leobendorf (Niederösterreich) fachgerecht restauriert. Die Sanierung der Pfeifen, der Balganlage und des Walzenwerkes kostet nochmals rund 182.000 Euro, die von der Burgen und Schlösser Betriebsführung aufgebracht werden müssen.

Gesucht werden „Freunde des Salzburger Stieres"
Um die groß angelegte Restaurierung zu unterstützen, wurde die Aktion „Freunde des Salzburger Stieres" ins Leben gerufen. Dabei können die Sponsoren zwischen drei unterschiedlichen Paketen wählen. In den USA haben bereits viele Orgelliebhaber einen Beitrag zur Verfügung gestellt. Nun sind auch die Salzburger an der Reihe! Für alle Stier-Freunde gibt es auch ein attraktives Dankeschön: Ihr Name wird auf einer Plakette in der Nähe des Instrumentes angebracht.
Weitere Informationen zu der Spendenaktion sind im Internet zu finden oder bei den Salzburger Burgen und Schlössern (Telefon: ++43 / (0)662 / 846181-0, Barbara Walton) erhältlich. Spendenkonto bei der Salzburger Sparkasse: BLZ 20404, Konto-Nr. 400841262, Kennwort „Sponsoring Salzburger Stier".

 
der Kunstraum präsentiert russische Malerei
"Moskau-Wien" - 10 Jahre Kulturaustausch des Atelier T
Wien (pts) - Nach seiner erfolgreichen Eröffnungsausstellung mit Marina Janulajtite bringt der Kunstraum ab 5. April einen repräsentativen Querschnitt zeitgenössischer russischer Malerei. Im Mittelpunkt der Ausstellung "Moskau-Wien" stehen Arbeiten von Nikolaj Postnikow, Sergej Leontjew und Boris Ionaitis.
Seit zehn Jahren lädt die Galerie Atelier T russische Künstler nach Österreich. Die Städte Moskau und Wien stehen im Mittelpunkt dieser Aktivitäten, doch die Kreise ziehen sich bis in die Bundesländer. So war Nikolaj Postnikow als Artist in Residence 1991 in Kindberg, Leontjew arbeitete mehrere Sommer in einem Wiener Atelier und Boris Ionaitis schuf den Triptychon "Double Fantasy" (210 x 280 cm) in der Hipp-Halle Gmunden.
Die Malerei in Russland hat im 19. Jahrhundert ihren ersten Höhepunkt erlebt. Die Ausstellung "Russland - Repin und die Realisten" in der Kunsthalle Krems zeigt dies mit Werken von Ilja Repin, Iwan Kramskoi, Wassili Perow, Nikolai Ge, Wladimir Makowski, Iwan Schischkin, Wassili Surikow, Isaak Lewitan und Archip Kuindschi. Die Ausstellung "Moskau-Wien" baut nun die Brücke in die Gegenwart. "Auch im ausgehenden 20. Jahrhundert wird die russische Malerei den höchsten Qualitätsansprüchen gerecht. Figurative Elemente überwiegen, doch abstrakte Positionen sind genauso stark ausgeprägt", vermittelt Galerist Hubert Thurnhofer einen kleinen Vorgeschmack auf die Ausstellung.
Die russische Malerei des 20. Jahrhunderts war natürlich dominiert vom Sozialistischen Realsismus, doch jenseits der staatlich verordneten Kunstrichtung haben viele Künstler auch schon zu Sowjetzeiten ihre eigenständige Handschrift entwickelt. Zu ihnen zählen Boris Ionaitis und Nikolaj Postnikow, die seit Beginn der 90er Jahre zum Kern der Galerie Atelier T zählen. Natürlich verstanden sich diese Künstler des "Underground" als Nonkonformisten und entwickelten Gegenpositionen zum herrschenden Sozialistischen Realismus.
Die Ausstellung "Moskau-Wien" zeigt neben Postnikow, Leontjew und Ionaitis auch Werke der Künstler Soja Tschernakowa, Sigita Daugule, Petr Puschkarjow, Sergej Manzerew und den "Mürzzuschlager Zyklus" von Kirill Scheinkman.
Die Ausstellung läuft bis 30. April 2002. der Kunstraum befindet sich in den Ringstrassen Galerien, Kärntner Ring 9-13, 1010 Wien und ist von Montag bis Freitag 10.00 - 19.00 Uhr und samstags 10.00 - 17.00 Uhr geöffnet. Sonntags nach telefonischer Vereinbarung: 0699 / 1811 4001.

 

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