Personalia der Woche vom 26. 03. bis 01. 04. 2002

   
Ehrung und Dank für verdiente Unterstützerin der Osterfestspiele
Silbernes Ehrenzeichen des Landes für Kazuko Shiomi-Egashira
Salzburg (lk) - Hochrangige Institutionen bräuchten hochrangige Partner, um ihre ambitionierten Ziele zu erreichen. Einer dieser Partner sei die Nippon Music Foundation, die für die Osterfestspiele von großem Wert sei. Dies erklärte der Leiter der Präsidialabteilung des Landes, Hofrat Dr. Peter Mittermayr, am Freitag (29. 03) in Vertretung von Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger bei der Überreichung des Silbernen Ehrenzeichens des Landes an die langjährige Unterstützerin der Salzburger Osterfestspiele und Vorsitzenden der Nippon Music Foundation, Kazuko Shiomi-Egashira.
Das Kulturengagement der Nippon Music Foundation sei einzigartig und beispielhaft, so Mittermayr. Neben einem jährlichen Unterstützungsbeitrag für die Osterfestspiele werden auch junge Künstlerinnen und Künstler unterstützt. So haben etwa angehende Violinvirtuosen durch ein Förderprogramm die Möglichkeit, auf den weltbesten Instrumenten – jenen von Antonio Stradivari – zu spielen. „Die Nippon Music Foundation könne stolz auf eine Leiterin wie Kazuko Shiomi-Egashira sein und wir sind uns zweifellos bewusst, dass es ein Privileg für Salzburg und die Osterfestspiele ist, mit ihr und der Stiftung zusammenzuarbeiten", sagte Mittermayr in seiner Laudatio.
Kazuko Shiomi-Egashira ist neben ihrem Einsatz für die Nippon Music Foundation Vize-Vorsitzende der Nippon Taiko Foundation, die junge Trommler fördert. In ihrer bisherigen Berufskarriere hatte sie bereits den Direktorenposten der japanischen Tochter des Jaguarkonzerns inne. Davor war sie Direktorin und später Vorsitzende von Sotheby’s Japan.

 
Starregisseur Billy Wilder ist verstorben
Bürgermeister Michael Häupl: Wien trauert um einen Jahrhundertkünstler
Wien (rk) - "Mit großer Trauer nimmt Wien Abschied von Billy Wilder. Wien, die Stadt, in der Billy Wilder seine Jugend verbrachte, darf sich glücklich schätzen, dass der 1933 nach Amerika Emigrierte seiner früheren Heimatstadt in den letzten Jahren viel Interesse und Zuneigung entgegenbrachte", so Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl in einer Reaktion auf das Ableben des Künstlers. "Ein Dankeschön Wiens für das Lebensbeispiel und das Werk dieses unvergleichlichen Filmkünstlers und Weltbürgers war die Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Wien im Jahr 2000."
Häupl: "Wilder war in mehrfacher Hinsicht ein Jahrhundertkünstler und Jahrhundertmensch: Geboren in Krakau, als dies noch Teil der Monarchie war. Wie so viele jüdische Künstler und Intellektuelle zog es ihn nach Wien, wo er mit 27 Jahren vor der heraufdräuenden antisemitischen Verhetzung das Weite suchte. In den USA gelangen ihm in der wohl wichtigsten Kunstform des 20. Jahrhunderts, dem Film, beispiellose Erfolge. Die in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erfolgte Vertreibung von Intelligenz und Genialität aus unserer Stadt sollte uns gerade heute - am Tag, an dem uns die Nachricht vom Tod Billy Wilders erreicht - aufs Neue sehr nachdenklich machen. Wilder hat mit seinem Schaffen Millionen von Menschen unterhalten und glücklich gemacht. Seine frühere Heimatstadt Wien ist ihm dafür zu großem Dank verpflichtet."
Bürgermeister Häupl ordnete Trauerbeflaggung für das Wiener Rathaus an.

 
Komponist, Dirigent, Intendant und Festspiel-Festredner
Schausberger: Peter Ruzicka wird am 26. Juli die Festrede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele 2002 halten
Salzburg (lk) - Erstmals seit gut einem Jahrzehnt (nach Wolfgang Rihm im Jahr 1991) wird heuer wieder ein international renommierter Komponist und Dirigent die Festrede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele 2002 halten: Bei der Eröffnungsfeier, die heuer am Freitag, 26. Juli, um 18.00 Uhr stattfindet, wird Dr. Peter Ruzicka, der neue künstlerische Leiter der Salzburger Festspiele, selber ans Rednerpult treten. Ruzickas Werke wurden und werden von allen bedeutenden Orchestern der Welt gespielt, für sein kompositorisches Schaffen wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Durch die Zusage Ruzickas ergebe sich die glückliche Konstellation, einen musikalischen Praktiker von großer internationaler Reputation als Festredner gewonnen zu haben und zugleich – in einer Art Antrittsrede – aus erster Hand mehr über die „Leitmotive" der neuen Ära der Salzburger Festspiele zu erfahren, betonte Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger, der Ruzicka eingeladen hatte, heute, Donnerstag, 28. März. Als Arbeitstitel für seine „Antrittsrede" hat Intendant Ruzicka das Thema „Das Spiel vom Ende der Feste" gewählt.
Der 1948 in Düsseldorf geborene Intendant, Komponist und Dirigent Dr. Peter Ruzicka erhielt seine musikalische Ausbildung (Komposition, Klavier und Oboe) am Hamburger Konservatorium. Nach einem rechts-, wirtschafts- und musikwissenschaftlichen Studium in München, Hamburg und Berlin promovierte er 1977 mit einer interdisziplinären Arbeit über das „ewige Urheberpersönlichkeitsrecht". Seinem kompositorischen Schaffen, für das er zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhielt, gingen Studien bei Hans Werner Henze und Hans Otte voraus.
Ruzickas Oeuvre besteht vor allem aus Orchesterkompositionen, Vokal- und Kammermusik. Unter der Stabführung von Gerd Albrecht, Riccardo Chailly, Kurt Masur, Giuseppe Sinopoli oder Christian Thielemann wurden Ruzickas Werke von allen bedeutenden europäischen Klangkörpern, aber auch vom Israel Philharmonic Orchestra und den New Yorker Philharmonikern gespielt. Zuletzt sorgte die Uraufführung von Ruzickas erstem Musiktheater „Celan" (Text: Peter Mussbach), das im März 2001 an der Sächsischen Staatsoper Dresden herauskam, für Aufsehen. Seine jüngste Arbeit war die Komposition eines Requiems für Giuseppe Sinopoli, das erstmals am 7. Oktober 2001 in Dresden erklungen ist.
Als Dirigent eigener und fremder Werke leitete Ruzicka unter anderem das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, die Staatskapelle Dresden, das NDR-Sinfonieorchester, die Tschechische Philharmonie, die Münchner Philharmonie sowie Konzertveranstaltungen in Berlin, Paris und London. Er veröffentlichte CDs mit Werken von Henze, Mahler, Pettersson und Schreker. Ruzickas Laufbahn als Kulturmanager begann 1979 mit seiner Berufung zum Intendanten des Radio-Symphonie-Orchesters Berlin. Von 1988 bis 1997 war er als Intendant der Hamburgischen Staatsoper sowie des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg tätig. 1996 hat Ruzicka die Nachfolge von Hans Werner Henze als Künstlerischer Leiter der Münchner Biennale für neues Musiktheater übernommen; außerdem wurde er im Jahr 1997 künstlerischer Berater des Royal Concertgebouw Orchesters Amsterdam. Seit dem 1. Oktober 2001 verantwortet Ruzicka als Intendant der Salzburger Festspiele das künstlerische Programm des traditionsreichen Festivals.

 
Ila Egger-Lienz feierte 90. Geburtstag
Innsbruck (rms) - Bestens und rund um die Uhr betreut, lebt die Tochter des aus Lienz stammenden berühmten österreichischen Malers, Albin Egger-Lienz, Ila Egger-Lienz, im Haus von Bürgermeister Dr. Herwig van Staa in Innsbruck in der Bürgerstraße. Ende der 70er Jahre hatte Ila Egger-Lienz nach vielen Jahren Aufenthalt in Holland und in München in Innsbruck wieder ihr zu Hause gefunden.
Immer noch sind bei der graziösen Gestalt – wie es Helga Reichart 1996 in ihrem „Lebensbild“ über Ila Egger-Lienz beschrieb – Spuren einer beinahe alterslosen Mädchenhaftigkeit vorhanden. Auch auf dem von ihrem Vater gemalten Mädchenbildnis Ilas, das im Wohnzimmer hängt, sind die Züge der heute 90-jährigen sofort zu erkennen.
Am 19. März stattete Bürgermeister Dr. Herwig van Staa der Jubilarin einen offiziellen Geburtstagsbesuch ab und überreichte ihr mit den besten Glückwünschen auch einen großen Blumenstrauß. Auch Egger-Lienz-Experte Prof. Wilfried Kirschl und weitere Freunde des „Geburtstagskindes“ waren anwesend.
Ila Egger-Lienz ist am 19. März in Hall geboren, die Familie zog in der Folge nach Weimar, wo Vater Albin Egger-Lienz als Professor an der dortigen Akademie wirkte. Danach hatte die Familie ihre Heimstatt in St. Justin bei Bozen. 1926 ist Albin Egger-Lienz gestorben. Die Familie übersiedelte nach Innsbruck, Ila, die wie ihre Geschwister Lorli und Fred kinderlos blieb, zog es danach nach Wien, Holland und München.
Ila Egger-Lienz hat neun Bücher geschrieben. Erst vor zwei Jahren ist im Haymonverlag ihre Romantrilogie „Boris und Philippe“, „Im Zauberkreis“ und „Der Zwischenfall“ erschienen. Ihre ersten Bücher hatten die Titel „Blätter im Herbst“ und „Arabesken“. Ila Egger-Lienz hat auch eine viel beachtete Biografie über ihren Vater verfasst.

 
Theodor Kramer Preis an Alfredo Bauer und Fritz Kalmar
Wien - Im Rahmen eines Festakts wird der mit EUR 7.280 (100.000 Schilling) dotierte diesjährige "Theodor Kramer Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil" an die Schriftsteller Alfredo Bauer und Fritz Kalmar verliehen. Den musikalischen Rahmen bildet die Uraufführung vertonter Lyrik von Theodor Kramer der Komponisten Ulf-Dieter Soyka und Karlheinz Schrödl, begleitet von der Sopranistin Elisabeth Linhart und Volker Nemmer am Klavier.
Alfredo Bauer wurde 1924 als Sohn jüdischer Eltern in Wien geboren und ab 1938 rassisch verfolgt. Im Februar 1939 gelingt der Familie die Flucht nach Argentinien.
Ende der 1960er Jahre beginnt er die Arbeit am großangelegten Zyklus "Roman einer Wiener Bürgerfamilie", der den Zeitraum von 1848 bis zum Emigrantenleben in Argentinien der 1940er Jahre behandelt. Alfredo Bauer lebt heute in Buenos Aires und wird von April bis Mai Gast im Atelier des Unabhängigen Literaturhaus Niederösterreich sein.
Fritz Kalmar wurde 1911 in Wien geboren und emigrierte 1939 nach London, über Peru schließlich nach Bolivien, wo er einer Theatergruppe angehörte, für die er als Schauspieler und Bühnenautor arbeitete. Fritz Kalmar trat auch als Erzähler, Essayist und Journalist hervor. Er lebt heute in Montevideo.
Um 18 Uhr wird die Ausstellung "Widerstand und Exil" im Unabhängigen Literaturhaus Niederösterreich eröffnet. Die Schau um die niederösterreichischen AutorInnen Hugo Abel, Rudolf Johann Geist, Bruno Abel, Valerie Lorenz-Szabo und Wilhelm Szabo wurde von Katharina Hofbauer und Michael Stiller zusammengestellt.

 
Überreichung der Josef Krainer Preise 2002
Graz (lk) - Die Initiatoren der Selbsthilfegruppe für Schädel-Hirn-Verletzte, die STS-Musiker, bedeutende Rechts- und Geisteswissenschafter sowie Techniker standen heute im Mittelpunkt eines großen Festaktes im Weißen Saal der Grazer Burg. Sie erhielten die „Josef-Krainer-Preise 2002“ von Landeshauptmann Waltraud Klasnic, ihrem Vorgänger Dr. Josef Krainer und von Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer, dem Obmann des Josef Krainer Gedächtniswerkes.
Träger der Großen Josef-Krainer-Preise sind heuer Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mantl, einer der prominentesten Rechts- und Staatswissenschafter des Landes, die Selbsthilfegruppe für Schädel-Hirn-Verletzte und die Musiker von STS, die dem oststeirischen Fürstenfeld zu Weltruhm verhalfen. Den Großen Josef-Krainer-Preis, der wie der Förderungs- und Würdigungspreis seit 1993 vergeben wird, hatten bisher unter anderem Südtirols Altlandeshauptmann Dr. Silvio Magnago, der Dirigent Nikolaus Harnoncourt sowie der Theater- und Filmschauspieler Klaus-Maria Brandauer erhalten. Wie Prof. Schöpfer in seiner Begrüßung unterstrich, besteht das Ziel dieser vom „Josef Krainer – Steirisches Gedächtniswerk“ vergebenen Preise darin, „den schöpferischen Geist in unserem Bundesland zu pflegen und fortzusetzen“. „Dank und Erinnerung“, hob LH Klasnic in ihrer Gratulationsworten hervor, „stehen im Mittelpunkt der heutigen Feierstunde; Dank für große Leistungen, die Erinnerung an das Wirken des großen steirischen Landeshauptmannes Ökonomierat Josef Krainer“. Er hatte vor rund 30 Jahren die Probleme des Grenzlandes erkannt und ein Förderungsprogramm initiiert. „Heute müssen wir der Abwanderung aus der Obersteiermark entgegenwirken“, so LH Klasnic und verwies auf die im Vorjahr begonnene Aktion „Kind(er)leben“. Die Preisgelder werden heuer zum letzten Mal in Schilling ausbezahlt und betragen 25.000,--, 50.000,- sowie 75.000 Schilling.

 

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