Wirtschaft der Woche vom 11. 03. bis 18. 03. 2002

 
Mitterlehner: "AVRAG-Anpassungen sichern 400.000 Arbeitsplätze bis 2010"
WKÖ Generalsekretär-Stv.: "Neues Motto lautet Betriebsübergaben statt Liquidieren!"
Wien (pwk) - Als „Sieg der Vernunft“ bezeichnet Reinhold Mitterlehner, Generalsekretär-Stellvertreter der Wirtschaftskammer Österreich, die am Mittwoch (13. 03.) vom Nationalrat vorgenommenen Anpassungen im Arbeitsvertragsrecht-Anpassungsgesetz. „Damit werden bis ins Jahr 2010 rund 400.000 Arbeitsplätze gesichert“, quantifiziert Mitterlehner den Effekt der im neuen Gesetz vorgesehen Beschränkung der Veräußererhaftung bei Betriebsübergang auf fünf Jahre.
Mitterlehner: „Durch die bisherige Regelung, dass der Veräußerer eines Betriebes für die Ansprüche der alten Arbeitnehmer endlos haften musste, wurde nur das Liquidieren von Betrieben und das damit verbundene Zerstören von Arbeitsplätzen unterstützt. Endlich siegt die Vernunft, und Betriebsübergaben sowie Arbeitsplatzsicherung werden durch den Gesetzgeber unterstützt.“ Der WKÖ-Generalsekretär-Stv. bezieht sich dabei auf Erhebungen des Österreichischen Instituts für Gewerbe- und Handelsforschung wonach bis 2010 56.500 Betriebe zur Übergabe anstehen. Mitterlehner dazu: “Setzt man die ursprünglichen Annahmen zur durchschnittlichen Beschäftigtenzahl von übernommen Betrieben an, heißt das, dass durch erfolgreiche Übernahmen knapp 400.000 Arbeitsplätze gesichert werden können. Das entspricht jährlich knapp 2% der Beschäftigten.“ Weiterer positiver Effekt ist die Reduktion der Abhängigkeit des Veräußerers vom Erwerber des Betriebes. „Häufig mussten ehemalige Unternehmer, die ihren Betrieb veräußert haben, um ihre redlich erworbene Pension bangen. Nämlich dann, wenn der Erwerber in Konkurs geht und somit seine Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Arbeitnehmern nicht mehr erfüllen kann.“ Durch die Haftungsreduktion von Endloshaftung auf 5 Jahre reduziert sich die Abhängigkeit des Veräußerers gegenüber dem Erwerber auf ein vernünftiges Maß.
Lob für alle Adaptionen des AVRAG findet Mitterlehner für die Lösungskompetenz der Sozialpartner: „Es ist gemeinsam gelungen die Interessen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu berücksichtigen und damit die EU- und Verfassungskonformität der Bestimmungen herzustellen.“

 
Agrarministerrat: Erweiterung ist zentrales Thema
MOEL nehmen zum Kommissionsvorschlag Stellung
Brüssel (aiz) - Am Montag und am Dienstag (18. u. 19. 03.) findet der große "Erweiterungsrat" der europäischen Agrarminister statt. Zur Debatte steht der Kommissionsvorschlag zu den Beitrittsverhandlungen mit den acht Kandidatenländern aus Mittel- und Osteuropa sowie Zypern und Malta. Agrarkommissar Franz Fischler wird nochmals die Positionen der EU zu den Kapiteln Landwirtschaft, Strukturpolitik und Finanzierung darlegen.
Im Anschluss debattieren die 15 Agrarminister der EU über die einzelnen Aspekte der Erweiterung. Am Dienstag kommen die Agrarminister der Beitrittsländer zum Ratstreffen, um ihre Position zum Kommissionspapier zu erläutern. Neben Agrarkommissar Fischler werden die zuständigen Kommissare für Erweiterung und Verbraucherschutz, Günter Verheugen und David Byrne, anwesend sein.
Im Vorfeld kritisierte die so genannte Visegrad-Gruppe, Ungarn, Tschechien, Polen und die Slowakei, die Vorschläge aus Brüssel heftig. So sei beispielsweise die Verzögerung bei Direkthilfen völlig ungerechtfertigt. Die Bewerberstaaten wollen direkt nach der Aufnahme in die Union eine 100%ige Gleichbehandlung bei den Subventionen. Sie kritisieren den Umstand, dass die in der anvisierten Übergangszeit viel höher subventionierten Agrarsektoren in den derzeitigen Mitgliedsländern die Wettbewerbssituation der Landwirtschaft der Neumitglieder erheblich beeinträchtigen werden. In Erwartung einer spannungsgeladenen Debatte habe der spanische Vorsitz den europäischen Ministern empfohlen, nach den Reden der Beitrittsländer sich nicht zu Reaktionen hinreißen zu lassen, hieß es aus Brüssel.
Weiters steht die Beihilfenregelung für Tabakproduzenten und die Vermarktung von Schalenobst auf der Tagesordnung. Auch wird das Memorandum der spanischen Präsidentschaft über das landwirtschaftliche Versicherungssystem Gegenstand der Gespräche sein. Der europäische Agrarsektor wäre wettbewerbsfähiger, wenn er über ein dementsprechendes Risikomanagement verfüge, argumentiert der spanische Vorsitz. Die jüngsten Krisen wie BSE und Maul- und Klauenseuche hätten gezeigt, wie anfällig der Agrarsektor gegen Risiken ist, auf die die Erzeuger keinerlei Einfluss haben. Deshalb schlägt die spanische Präsidentschaft vor, landwirtschaftliche Versicherungssysteme in die Gemeinsame Agrarpolitik aufzunehmen. Diese Versicherung soll mit öffentlichen Mitteln finanziert werden.
Die deutsche Verbraucherschutzministerin, Renate Künast, will ihren Amtskollegen den deutschen Standpunkt zur Halbzeitbewertung der Agenda 2000 darstellen. In diesem Positionspapier will die deutsche Regierung die Direktzahlungen (marktordnungs-bezogene GAP-Prämien wie Kulturpflanzenausgleich oder Rinderprämien mit ausschließlicher EU-Finanzierung aus dem EAGFL) stufenweise abschaffen. Weiters sollen die Mittel in die zweite Säule der GAP, dem Programm für die ländliche Entwicklung, umgewidmet werden. Deutschland schärft in diesem Punkt seine Forderungen nach, dass nicht mehr 100% der Ausgaben für Direktzahlungen für die ländliche Entwicklung umgeschichtet werden sollen, sondern nur mehr ein Teil. Der Rest solle als echte Kürzung der GAP-Mittel zu Netto-Einsparungen führen.
Frankreich will im Rahmen des Ratstreffens die Kommission auffordern, sich auf den europäischen, heimischen Getreidemarkt stärker zu konzentrieren. Für den französischen Landwirtschaftsminister, Francois Patriat, muss die Gemeinschaftspräferenz absolute Gültigkeit haben. Es gelte, die eigene Getreideproduktion den Importen vorzuziehen. Der französische Agrarminister warf Agrarkommissar Fischler Versäumnisse beim Aufbau eines wettbewerbsfähigen, europäischen Getreidemarktes vor. "Die Europäische Union ist zu einem Weizen-Netto-Importeur geworden, was vor einem Jahr noch undenkbar gewesen wäre", so Patriat gegenüber Reuters.

 
Niederösterreich kann noch viel verleasen
St. Pölten (nöwpd) - Die Finanzierung von Investitionen der Gebietskörperschaften, aber auch öffentlicher Unternehmungen per Leasing könnte für Niederösterreich eine Chance darstellen, Finanzierungsengpässe leichter zu überwinden. Diese Ansicht vertrat Reinhard Platzer, Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes der Kommunalkredit Austria AG in einem Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst.
Anläßlich der Präsentation der Ergebnisse des Geschäftsjahres 2001 - "Ein sehr, sehr gutes Jahr in schwieriger Zeit" - verwies Platzer auf erfolgreiche Beispiele in anderen Bundesländern, beispielsweise in Tirol und Wien.
Zur "Expansion bei strukturierten Finanzierungen" heißt es in einem Bericht des Kommunalkreditvorstandes, im vergangenen Jahr sei es dem Institut - mit einem Kundenanteil von über 60 Prozent der österreichischen Gemeinden "das führende Institut in der heimischen Kommunalfinanzierung" - "ein beachtlicher Durchbruch bei der Plazierung von Sonderfinanzierungsmodellen" gelungen. Die Kommunalkredit - die zur Jahresmitte 2001 auf Grund ihrer Geschäftserfolge und der zu Jahresbeginn veränderten Eigentümerstruktur (51 Prozent Investkredit Bank AG und 49 Prozent die europäische Bankengruppe Dexia Credit Local) von der Ratingagentur Moody's das beste Rating Aa3 erhielt - habe sich in dem Geschäftsbereich "U. S.-Lease" erfolgreich etablieren können. Diesen Weg wolle man fortsetzen: "Darauf aufbauend wollen wir uns in den kommenden Jahren zum österreichischen Marktführer in diesem Bereich entwickeln", erklärte der Vorstand. Platzer betonte in dem Zusammenhang, daß Österreich für US-Investoren "ein interessanter Markt" sei. Der Charme der Lösung liege darin, daß die US-Investoren einerseits voll die Möglichkeiten des US-Steuerrechtes ausnutzen könnten, andererseits aber "das Eigentum in Österreich bleibt": "Es wird nur vermietet." Auf diese Art sei Leasing "ein sehr geeignetes Instrument", "die angespannte Finanzsituation der Gemeinden zu entlasten"; anwendbar auf einem weiten Feld der Möglichkeiten, das Abwasserreinigung, Straßen- und Schienenbau ebenso umfasse, wie Leitungsnetze für Gas, Strom und Wasser.
Als Kunden der Kommunalkredit entsprechen die niederösterreichischen Gemeinden dem österreichischen Durchschnitt: etwa 60 Prozent von ihnen machen von den Angeboten des Institutes Gebrauch, das sich zu einer "Spezialbank für Public Finance" entwickeln sowie seine Rolle im ausländischen Zentraleuropa "vorsichtig und risikobewußt" ausbauen will. Als Kunden sind die österreichischen Gemeinden jedenfalls willkommen, berichtet Platzer. Nach einer internen Rangliste der Bank würden lediglich für zehn Prozent der Gemeinden - auch hier liegt Niederösterreich im Durchschnitt - "hohe Aufschläge" verrechnet; bei allen anderen sei die Bonität in Ordnung".

 
Burgenland/Westungarn – Zukunftsregion im Herzen Europas
Symposium beleuchtet Entwicklungschancen der pannonischen Region
Eisenstadt (blms) - Welche wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Veränderungen die Menschen der Grenzregion in Zukunft bewältigen müssen, wie sich die Region beiderseits der Grenzen entwickeln wird und welche neuen Chancen im Zuge der Erweiterung der Europäischen Union entstehen waren die zentralen Themenkomplexe eines Symposiums, das unter dem Titel „Zukunft Pannonien – Zukunft Europa“ im Techlab in Eisenstadt abgehalten wurde.
Im Mittelpunkt dieser Diskussionsveranstaltung stand die Präsentation der Studie „Trendreport Burgenland/Westungarn“. Bei dieser im Auftrag der Burgenländischen Landesregierung vom „Institut für Höhere Studien“ (IHS) durchgeführten Situationsaufnahme wurden 250 ExpertInnen aus ganz Österreich sowie aus den drei westungarischen Komitaten Györ/Moson/Sopron, Vas und Zala zu allgemeinen Trends und zukünftigen Einschätzungen im Hinblick auf das regionalspezifische Potential befragt. Sie blicken überwiegend positiv gestimmt und mit großen Erwartungen in die Zukunft. Vor allem in den Bereichen Kultur, Tourismus und Verkehrsinfrastruktur werden von beiden Seiten höchstmögliche Kooperationschancen gesehen.
Der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl zeigte sich in seinem Statement davon überzeugt, dass das Burgenland, das als einzige europäische Region an drei beitrittswillige Länder angrenzt, von der EU-Erweiterung profitieren werde. Die Ostöffnung habe vor mehr als zehn Jahren als Initialzündung gewirkt und bereits damals den Startschuss für strukturelle Neuerungen und zielorientierte Investitionen gegeben.
In dieser Zeit ist im Burgenland die Zahl der Beschäftigten um 19,1 % gestiegen, während österreichweit 8,6 % zu verzeichnen waren. Im Durchschnitt gab es in dieser Periode ein jährliches Wirtschaftswachstum von 3,7 % gegenüber 2,8 % in Österreich. Noch dynamischer ist die Entwicklung seit dem EU-Beitritt Österreichs und der Anerkennung des Burgenlandes als Ziel 1-Gebiet. So belegt das Burgenland im „Benchmark Report“ der Konjunkturforschung Basel, der 150 Regionen im Zeitraum von 1995 bis 1999 vergleicht, den ersten Platz beim BIP-Wachstum. In dieser Zeit gab es ein durchschnittliches Wachstum von 5,7 %. Auch beim durchschnittlichen Haushaltseinkommen liegt das Burgenland bereits über dem österreichweiten Durchschnitt und vor Länder wie der Steiermark, Tirol, Wien bzw. Kärnten.
„Wir haben stets versucht, die Chancen und Risken, die Vor- und Nachteile im Interesse unserer Bevölkerung sachlich auszuloten und richtig zu bewerten. Heute geht es darum, sich offensiv auf die Erweiterung vorzubereiten, das ‚Miteinander‘ in den Vordergrund zu stellen und die gelebte Vielfalt des Burgenlandes über die Grenzen unserer Heimat zu tragen. Dies ist die Grundvoraussetzung für eine harmonische Integration, aber auch für das Entstehen eines modern zukunftsorientierten Wirtschafts- und Lebensraumes im Herzen Europas“, betonte der Landeshauptmann.
Für Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl gilt die Erweiterung der Europäischen Union als das beherrschende Thema der Zukunft, als Thematik, die nicht nur einseitig, aus wirtschaftlicher Sicht beleuchtet, sondern einer breit angelegten Diskussion zugeführt werden muß: „Konkret geht es darum, die bis dato durch Vereine und Organisationen gesetzten Anknüpfungspunkte zu intensivieren und durch ein Klima der positiven Kontakte die gegebenen Ängste und Befürchtungen, dies- und jenseits der Grenzen, nachhaltig abzubauen“.
Der Bürgermeister von Szentgotthard, Karoly Bauer, bezeichnete den pannonischen Raum als Laboratorium, das auf Basis von historisch gewachsenen Strukturen durch die Verwirklichung von regionalen Prioritäten beispielgebend für das große Europa, für ein Europa des Friedens und der Menschlichkeit, sein sollte.
Dass Westungarn und das Burgenland mehr gemeinsam haben als eine 400 km lange Grenze, beweist G. Loibelsberger in seinem Buch „Pannonien persönlich“, dessen Präsentation den Schlusspunkt des Symposiums setzte. Persönliche Geschichten, Schicksale und Erfahrungen aus Vergangenheit und Gegenwart der pannonischen Region lassen Rückschlüsse auf die Entwicklung einer gemeinsamen regionalen Identität zu.

 
Exporte in die V.A.E. explosionsartig um 177 Prozent gestiegen
Klestil und Leitl mit Wirtschaftsdelegation in Abu Dhabi und Dubai - Österreich offeriert Grün für die Wüste
Wien (pwk) - "Die Vereinigten Arabischen Emirate zählen momentan zu den interessantesten Märkten im Nahen Osten und sind noch vor dem Iran und Saudi-Arabien wichtigster Absatzmarkt österreichischer Produkte", erklärte WKÖ-Präsident Christoph Leitl heute vor seiner Reise nach Abu Dhabi mit einer Wirtschaftsdelegation anlässlich des Besuches von Bundespräsident Thomas Klestil am Wochenende.
"Die österreichischen Exporte sind im vergangenen Jahr explosionsartig um 177 Prozent durch Transportgeräte und große Zulieferaufträge für zahlreiche Infrastrukturprojekte auf mehr als 300 Mio Euro angestiegen. Dank der guten Wirtschaftsaussichten in den V.A.E. sind die Geschäftschancen für österreichische Unternehmen auch weiterhin vielversprechend", betonte Leitl.
"Österreich wird im Rahmen des Staatsbesuches die Begrünung der Wüste, eine Vision von Präsident Sheik Zajed Bin Sultan al Nahyan offerieren. Dabei handelt es sich um eine erfolgreiche Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, die bei einer Wasserersparnis von 50 Prozent Gras in der Wüste ermöglicht", kündigt Leitl ein interessantes Projekt, das auf mehrere Jahre ein Liefervolumen von 300 Mio Euro pro Jahr garantieren würde, an.
"Durch die Errichtung eigener Niederlassungen, Produktions- oder Assemblierungsbetriebe wird die ganze Region mehr und mehr von internationalen Unternehmen für eine intensive Marktbearbeitung genützt. "Hier müssen österreichische Firmen nachziehen, da die Zahl der österreichischen Investitionen mit derzeit 30 im internationalen Vergleich relativ niedrig ist", so Leitl. Die "Dubai Internet City", in der bereits über 300 internationale Unternehmen tätig sind, macht rasante Fortschritte als regionales IT-Zentrum. "In den nächsten Jahren sind Investitionen im Wert von 1,2 Mrd USD zur Verbesserung der Netzwerke und in Internet- und Multimedialeistungen geplant. Die derzeit noch unterentwickelte technologische Infrastruktur in einigen Nachbarländern der V.A.E. lässt für die nächsten 5 - 10 Jahre ein Wachstumspotential des IT-Sektors um etwa 20 Prozent jährlich erwarten", verweist Leitl auf diesen enorm steigenden Sektor, wo österreichische IT-Unternehmen Dubai als überlegenswerte Alternative für eine regionale Niederlassung ins Auge fassen sollten.
"Nach wie vor spielt der Handel in den V.A.E. und insbesondere durch Reexporte in die benachbarten Golfstaaten eine bedeutende Rolle. Vor allem aber bieten sich enorme Chancen für österreichische Zulieferer im Anlagengeschäft in den Bereichen Erdöl und Erdgas sowie bei der Elektrizitätserzeugung und Wasserproduktion", ergänzt der WKÖ-Handelsdelegierte in Abu Dhabi, Nikolaus Seiwald. "Der Ausbau des Stromleitungs- und Pipelinenetzes, das die einzelnen Kraftwerke in den V.A.E. durch ein Netzwerk verbinden wird, große Investitionsvorhaben bei Hotelprojekten, Einkaufszentren und Wohnobjekten sowie das Gesundheitswesen und längerfristig auch der Umweltbereich werden gute Lieferchancen für österreichische Unternehmen bieten", beschreibt Seiwald die Palette der Liefermöglichkeiten.

 
Austrian Airlines Group Verkehrsergebnis für Februar 2002
Wien - Das Passagieraufkommen entwickelte sich mit 541.451 beförderten Passagieren im Berichtsmonat Februar 2002 mit einem Verkehrsrückgang von nur 2,2 % im Linien- und Charterverkehr zum Vergleichszeitraum des Vorjahres erfreulich, zumal dieses mit einer um 9,9 % geringeren Produktionsbasis in angebotenen Sitzkilometern erzielt werden konnte. Der Gesamt-Sitzladefaktor lag mit 68,5 % sogar um 0,3 Prozentpunkte über der vergleichbaren Vorjahresmarke.
In der kumulativen Betrachtung von Jänner und Februar 2002 liegt das Gesamt-Beförderungsvolumen der Austrian Airlines Group mit 1,082.617 Fluggästen nur 2,1 % unter dem Vorjahreswert. Der Passagierladefaktor liegt mit 67,0 % um nur 0,1 Prozentpunkte unter dem kumulativen Wert für 2001. Während der Langstrecken-Linienverkehr bedingt durch die nachhaltige Produktionsrücknahme im Umfang von 25,4 % in Sitzkilometern für Jänner / Februar eine um ca. das gleiche Ausmaß verringerte Beförderungsleistung ausweist, konnte im Kurz- und Mittelstreckensegment trotz einer Redimensionierung um 1,2 Prozent, eine um 4 % höhere Beförderungsleistung erzielt werden (insgesamt um 15,5 % weniger angebotene Sitzkilometer im Linienverkehr). Im Jänner und Februar 2002 führten die Carrier der Austrian Airlines Group insgesamt 22.279 Flüge durch.
Vor dem Hintergrund der im vierten Quartal des Vorjahres unverzüglich umgesetzten Produktionskürzungen, wird die Austrian Airlines Group ihr Angebot im Sommerflugplan 2002 (ab 31. März 2002) nach folgenden strategischen Leitlinien fokussiert ausbauen: weitere Stärkung der Marktposition am Heimatmarkt, Verdichtung des Westeuropa-Angebotes und Ausbau weiterer Sekundärdestinationen, kontinuierliche Ausdehnung des West-Ost Transfers über die Drehscheibe Wien, sowie eine klare Konzentrationsstrategie im Langstreckenverkehr. Das Produktionsvolumen wird damit nicht auf die Kapazitätsgröße des Sommerflugplans 2001 erhöht, sondern wird um rd. 6 – 7 % geringer dimensioniert sein.

 
Bekleidungsindustrie: Anhaltende Exportzuwächse trotz Konjunkturschwäche
Für 2002 vorsichtig optimistisch – zahlreiche Jobchancen in Mitgliedsfirmen
Wien (pwk) - „Die aktuellen Außenhandelsergebnisse für die ersten drei Quartale 2001 bestätigen die hohe internationale Akzeptanz österreichischer Modeprodukte. Wir konnten in diesem Zeitraum nämlich ein Exportplus von 4,6% auf 1,076 Mrd. Euro erreichen“, sagte heute, Donnerstag (14. 03.), der Obmann des Fachverbandes der Bekleidungsindustrie, Wilhelm Ehrlich.
In die EU sei im Zeitraum 1-9/2001 ein Exportwachstum von 5,2% auf 783 Mio. Euro erreicht worden. Diese Exporterfolge seien, so Ehrlich, trotz eines Umfeldes, das durch deutlichen Konjunkturpessimismus gekennzeichnet war, erzielt worden.
Im traditionellen Hauptmarkt Deutschland, auf dem alle namhaften internationalen Modefirmen um Marktanteile kämpfen, wurde sogar eine österreichische Absatzsteigerung von 12% auf 429 Mio. Euro erreicht. Zweitwichtigster Markt war Frankreich (+ 13%, 98 Mio. Euro). Die Schweiz, Italien und Großbritannien folgen auf den nächsten Plätzen.
„Sehr positive Entwicklungen“, so Franz. J. Pitnik, Geschäftsführer des Fachverbandes Bekleidungsindustrie, würden sich aber auch auf den wichtigen Überseemärkten ergeben: In den USA wurde ein Plus von 4,1% auf 10,6 Mio. Euro erreicht, auf dem japanischen Markt ein Plus von 16% (5,9 Mio. Euro). Zweistellige Zuwachsraten habe man auch in Südkorea (+ 36%) und Australien (+ 34%) sowie Kanada (+ 10%) verzeichnet. „Gerade die Erfolge österreichischer Top-Marken in Übersee sind ein Beweis für die Leistungsfähigkeit der österreichischen Bekleidungsindustrie“ ergänzt Pitnik.
Dennoch beeinträchtige der harte Preiswettbewerb sowie das Vordringen zahlreicher Filialketten die Ertragssituation der österreichischen Modeproduzenten. „Auch wirkt sich das Auslaufen der Importquoten für asiatische Anbieter negativ auf Firmen der österreichischen Bekleidungsindustrie, aber auch auf deren Lohnarbeitspartner in den EU- Beitrittsstaaten aus. Wir fordern daher im Gegenzug zum Quotenabbau bis Ende 2004 eine Modernisierung und Liberalisierung des Zollrechts. Die Bekleidungsindustrie ist nicht zuletzt auf Betreiben der textilen Vorstufe bei der Auswahl ihrer Vormaterialien für die notwendige Auslandsproduktion (in den EU-Beitrittskandidaten) diskriminiert und daher im Wettbewerb mit Vollimporten benachteiligt“, stellt Ehrlich fest. Importseitig, so Ehrlich, waren deutliche Steigerungen aus VR China, Türkei, Bangladesch, Indonesien und Indien festzustellen. Lieferungen aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien nach Österreich seien aber rückläufig.
Für 2002 sei man aber aufgrund der mittlerweile positiv revidierten internationalen Konjunkturprognosen „vorsichtig optimistisch“. Besonders hinweisen wolle er aber auch darauf, dass in der Bekleidungsindustrie, die sowohl in der Vormaterialbeschaffung, als auch in der Produktion und vor allem im Export international agiere, zahlreich interessante Jobchancen für weltoffene Nachwuchskräfte in den 260 Mitgliedsfirmen bestehen, die gerade jetzt als Sprungbrett genutzt werden könnten, so Ehrlich.

 
A-Trust internationaler Vorreiter mit erster gesetzeskonformer digitaler Signatur in Österreich
Wien - Im Herbst 2001 wird das österreichische Unternehmen A-Trust die gesetzeskonforme digitale Signatur in Österreich einführen, dies basierend auf höchstem europäisch normierten Sicherheitsniveau. Österreich wird damit eines der ersten Länder in Europa sein, in denen es gesetzeskonforme digitale Signaturen geben wird.
Bereits im ersten Jahr sollen zwischen 25.000 und 60.000 Zertifikate an Mitarbeiter von Firmen und Organisationen vergeben werden. An Anwendungen für Private - im Banking- und Behördenbereich - wird bereits gearbeitet. In diesem Zusammenhang sollte dem Thema der "Bürgerkartenfunktionen" besondere Bedeutung zukommen.
A-Trust ist ein rein österreichisches Unternehmen, dessen Gesellschafter aus den Bereichen Banken, Interessensvertretungen und Industrie kommen. A-Trust hat damit nicht nur die wesentlichen wirtschaftlichen Partner hinter sich, sondern verfügt auch über das breiteste Netz an Registrierungsstellen für digitale Signaturen.
Die Digitale Signatur wird in der sichersten Form unter Verwendung einer Chipkarte erstellt, welche über einen Card-Reader mit dem jeweiligen Computer verbunden ist. Die zugrunde liegende Technologie gewährleistet dabei, dass elektronisch übermittelte Dokumente auch tatsächlich vom Absender stammen und nicht manipuliert wurden; das bedeutet rechtlich eindeutig nachvollziehbare Vertragsabschlüsse über elektronische Medien.
Die ersten A-Trust-Produkte sind bereits am Markt. In Zusammenarbeit mit der OeNB und der Wirtschaftskammer erfolgte beispielsweise im Rahmen eines ersten Zertifikatsprojekts die Ausgabe von Software-Zertifikaten für 2.000 betroffene Firmen. Dabei können österreichische Unternehmen mit Auslandskonten den devisenrechtlichen Meldepflichten gegenüber der Oesterreichischen Nationalbank online nachkommen.
Die signaturgesetzkonforme Schulung von Mitarbeitern in der Registrierungsstelle (WKÖ), die Inbetriebnahme eines Call-Centers sowie Anzeige gemäß den Bestimmungen des Signaturgesetzes gegenüber der Telekom-Control-Kommission ist bereits erfolgt. Mit Ende Juli/Anfang August wird auch der Vertrieb von chipkartenbasierten Produkten "trust|mark/token" begonnen. Gleichzeitig wird demnächst das Akkreditierungsverfahren eröffnet, sodass plangemäß das qualifizierte Zertifikat "trust|sign" im September zur Verfügung steht. An weiteren Zertifikats- und anderen Produkten wird projektbezogen gearbeitet.

 
Rosenbauer wieder in den schwarzen Zahlen
2002 soll Rekordjahr werden - MBO bei Kommunalfahrzeugen in Belgien und Norwegen
Leonding (pte) - Der an der Wiener Börse notierte Rosenbauer Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr schwarze Zahlen geschrieben. "Das Nettoergebnis ist wieder im Plus", erklärte Pressesprecherin Gerda Königstorfer gegenüber pressetext.austria.
Im vergangenen Jahr musste der Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen aufgrund von Restrukturierungsmaßnahmen bei der deutschen Metz Gruppe Nettoverluste von 11,8 Mio. Euro hinnehmen. Für das Jahr 2002 wird das "beste Ergebnis seit dem Börsengang 1994" angepeilt, teilte Generaldirektor Julian Wagner heute, Donnerstag, in einer Aussendung mit.
Der gute Auftragsbestand und die abgeschlossene Reorganisation der Metz Gruppe würden auf ein neues Rekordjahr mit einer Verdoppelung des Ergebnisses vor Steuern (EBT) hindeuten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verbesserte sich das EBT nach vorläufigen Zahlen von 2,7 auf 5,1 Mio. Euro, während der Umsatz von 287,7 auf 273 Mio. Euro leicht zurückging. Die Ergebnisverbesserung resultiere aus den höheren Spannen im internationalen Geschäft sowie einer positiven Entwicklung der Konzerngesellschaften in den USA, Singapur, Spanien und der Schweiz.
Nach der Verlagerung des deutschen Kommunalfahrzeug-Geschäftes aus Karlsruhe in den kostengünstigeren Standort Luckenwalde stehen hier nach Unternehmensangaben weitere Veränderungen im internationalen Geschäft ins Haus. Die "hart umkämpften" Märkte in Belgien und Norwegen sollen nicht mehr selbst, sondern über lokale Vertriebspartner bearbeitetet werden. Die Verhandlungen zur Abgabe der belgischen Konzerngesellschaft im Wege eines MBO wurden bereits abgeschlossen, auch in Norwegen rechnet Rosenbauer mit einem MBO noch im ersten Halbjahr. Das gesamte Fahrzeuggeschäft trägt zu 60 Prozent des Umsatzes bei, 80 Prozent davon wiederum entfallen auf Kommunalfahrzeuge, erklärte Königstorfer. Der Löwenanteil der Fertigung entfällt auf Österreich.
Der Aktienkurs legte bis 11.30 Uhr um knapp vier Prozent auf exakt 20 Euro zu (52-Wochen-Hoch: 23 Euro; 52-Wochen-Tief: 17 Euro). In diesem Zusammenhang erwartet der Rosenbauer-Chef, dass "die positive Unternehmensentwicklung auch vom Kapitalmarkt honoriert und sich in einer positiven Performance der Aktie widerspiegeln wird".

 

Industrie zu EU-Gipfel Barcelona: Österreich muss aktive Reformrolle einnehmen
Österreich muss sich engagieren, dass in Barcelona mehr produziert wird, als unverbindliche diplomatische Schlussfolgerungen
Wien (pdi) - Einen dringenden Appell richtet die Industriellenvereinigung im Vorfeld des Europäischen Rates von Barcelona an die österreichischen Vertreter beim EU-Gipfel, sich mit großem Engagement und Überzeugungskraft für weichenstellende Reformen einzusetzen. "Wenn das in Lissabon vor zwei Jahren beschlossene Ziel, die EU innerhalb von 10 Jahren zum wettbewerbsfähigsten Kontinent der Erde zu machen, Realität werden soll, muss in Barcelona der Prozess mit neuem Leben erfüllt werden und wesentliche politische Entscheidungen, die seit längerem anstehen, gefällt werden", betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Dkfm Lorenz Fritz.
Äußerungen insbesondere von französischen und deutschen Regierungsvertretern in den vergangenen Tagen lassen Zweifel aufkommen, ob in Barcelona tatsächlich Durchbrüche erzielt werden können, wahlkampfbedingt ist in diesen zwei Ländern momentan eher geringe Bereitschaft wahrzunehmen, in gesamteuropäischen Dimensionen zu denken. "Umso wichtiger ist es, dass Österreich beim EU-Gipfel eine aktive Rolle in der Gruppe der reformwilligen Mitgliedstaaten einnimmt. Die Bundesregierung hat eine diesbezügliche Positionierung in den vergangenen Wochen deutlich erkennen lassen. Besonders positiv muss vermerkt werden, dass sich gestern, Dienstag, erstmals eine Arbeitsgruppe für die Analyse von Österreichs Stärken und Schwächen in der Verwirklichung der Lissabon-Strategie im Bundeskanzleramt getroffen hat."
Mehr als Schlussfolgerungen ohne konkreten Auswirkungen auf die Politikgestaltung notwendig
"Es steht auf Messers Schneide, ob Barcelona ein Flop wird und damit die Glaubwürdigkeit der EU echte Reformen und Liberalisierungsschritte durchzuführen, endgültig zu begraben sind, oder ob entscheidende Durchbrüche gelingen und Europa dem Lissabon-Ziel einen wesentlichen Schritt näher kommt." Die europäische Industrie spürt die Standortnachteile Europas gegenüber anderen Kontinenten hautnah im tägliche Geschäft und drängt daher mit allergrößter Vehemenz darauf, dass in Barcelona von den Regierungschefs mehr produziert wird, als unverbindliche diplomatische Schlussfolgerungen ohne konkrete Auswirkung auf die Politikgestaltung.
Kernanliegen der UNICE werden an Premier Aznar übergeben
Der Europäische Industrie- und Arbeitgeberdachverband UNICE, deren Vizepräsident gegenwärtig IV-Präsident Peter Mitterbauer ist, wird daher am Tag vor dem EU-Gipfel im Rahmen einer hochrangige Industrie-Delegation in Barcelona dem Spanischen Premierminister José Mariá Aznar ihren Maßnahmenkatalog an den EU-Gipfel persönlich übergeben, die Kernanliegen der UNICE wurden von der Industriellenvereinigung maßgeblich mitgestaltet und umfassen u.a. folgende Themenfelder:

  • Stärkung der Innovation und des Unternehmertums durch ein Maßnahmenbündel wie rasche Einführung eines kostengünstigen EU-Patents, steuerliche Anreize für Investitionen in F&E, verbesserte Standortbedingungen für Biotech-Unternehmen, etc.
  • Liberalisierung mit fixen Zeitplänen der Energiemärkte, des Schienenverkehrs, der Postdienste, sowie rasche Verabschiedung der neuen EU-Regeln für das öffentliche Auftragswesen
  • Flexibilisierung der Arbeitsmärkte und stärkere Mobilität für Arbeitnehmer und Forscher
  • Rasche Umsetzung des Aktionsplans für einen integrierten Markt von Finanzdienstleistungen sowie eines europäischen Risikokapitalmarktes.


Auch Österreich hat noch Nachholbedarf - Heißes Eisen Arbeitszeitflexibilisierung noch in dieser Legislaturperiode anpacken
"Dass auch in Österreich noch längst nicht alle Hausaufgaben im Rahmen des Lissabon-Prozesses erledigt sind, zeigt unser mäßiges Abschneiden im EU-weiten Ranking anhand von 60 Indikatoren. Nach dem jährlich von der Europäischen Kommission publizierten Vergleich aller 15 Mitgliedstaaten liegt Österreich derzeit nur am 8. Platz und hat in wichtigen Bereichen noch großen Nachholbedarf", betonte Lorenz Fritz, "die Industrie würde sich - neben den im EU-Ranking aufgezeigten Schwächefeldern Kapitalmarkt, Festnetzgebühren und Arbeitsmarktflexibilisierung - insbesondere erwarten, dass noch in dieser Legislaturperiode einige heiße Eisen wie die Flexibilisierung der Arbeitszeit, die Umsetzung der EU-Biopatentierungs-Richtlinie, sowie der Bildungsfreibetrag auch für innerbetriebliche Weiterbildungsmaßnahmen angepackt werden".


 
Mitterlehner: Entfernung von Sozialpartnereinigung Hindernis für Abfertigung neu
Skepsis der Wirtschaft gegenüber Beitragsfestsetzung in Generalkollektivvertrag
Wien (pwk) - „Die Bundesregierung hat im Rahmen der Neuregelung der Abfertigung von den Sozialpartnern ausdrücklich einen Vorschlag eingefordert, um hier konsensual zu einer Lösung zu kommen. Sollte sich die Bundesregierung nun von dieser Sozialpartnereinigung entfernen, dann wird es für alle Beteiligten umso schwieriger, eine neue Variante der Abfertigung neu mitzutragen“, sagte am Mittwoch (13. 03.) der WKÖ-Generalsekretär-Stellvertreter Reinhold Mitterlehner. Um trotzdem zu einer für alle Seiten befriedigenden Lösung zu kommen, will die Wirtschaft im Rahmen der Gesetzesbegutachtung offene Fragen in einigen Punkten konsensual klären.
Mitterlehner begrüßte in diesem Zusammenhang, die Ankündigung von Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, eine entsprechende Regelung der betrieblichen Zukunftsvorsorge auch für Selbständige zu finden. „Wir wollen keine Diskriminierung, sondern eine zeitgleiche Verankerung mit dem Modell der Arbeitnehmer. Und es geht darum, dieses Modell in gleicher inhaltlicher Qualität zu ermöglichen.“ Ziehe man etwa die durchschnittliche Pensionshöhe von Selbständigen mit rund 1.000 Euro als Vergleich heran, so entspreche diese jener der Durchschnittspension von Unselbständigen. „Einen Grund für eine Ungleichbehandlung muss man uns erst erklären“, so Mitterlehner. Die Umsetzung des von der Wirtschaft geforderten Modells für Selbständige würde für den Finanzminister lediglich Kosten von rund 18 bis 36 Mill. Euro verursachen.
Skeptisch steht der WKÖ-Generalsekretär einer Regelung des Beitragssatzes im Rahmen eines (jederzeit kündbaren) Generalkollektivvertrages gegenüber. „Wir wollen, dass der Beitragssatz im Gesetz auf einer soliden Basis geregelt wird.“ Außerdem umfasse der Geltungsbereich in einem Generalkollektivvertrag zwischen Wirtschaftskammer und ÖGB nicht alle Arbeitnehmer.
Nach Berechnungen der WKÖ, die auf den neuesten Daten aus 1999 beruhen, zeigt sich, dass der Fiskus in den ersten 3 Jahren geringfügige Steuerausfälle hat, ab dem 4. Jahr aber kontinuierlich steigende Mehreinnahmen bis zu rund 200 Mill. Euro erzielt. Nicht nur aus diesem Grund ist die geplante Absenkung der steuerlichen Rückstellungsbildung von 50 auf 45 Prozent abzulehnen: Gerade in der Übergangsphase, in der die Betriebe etwas höhere Betriebsausgaben haben, will der Finanzminister den Unternehmen zusätzlich eine steuerliche Mehrbelastung auferlegen. Die Höhe der steuerlichen Umstellungsmehrerträge zeigt aber auch, dass die Eigenvorsorge für Selbständige aus den insgesamt resultierenden Mehrerträgen des Systemwechsels finanziert werden können.
Zu den Ersatzzeiten meinte Mitterlehner, dass der Sozialpartnervorschlag neben einer geringen Budgetdotierung im wesentlichen eine Finanzierung aus Fonds vorgesehen hatte, die zur Gänze von Arbeitgeberbeiträgen oder zur Hälfte von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträgen finanziert werde. Nun davon zu sprechen, dass die Finanzierung durch den Arbeitgeber verkraftbar sei, sei eine Abkehr der Sozialpartnereinigung.

 
Andritz verdoppelt 2001 den Nettogewinn
Technologiekonzern legt auch beim Umsatz deutlich zu - Dividende wird verdreifacht
Graz (pte) - Der an der Wiener Börse notierte Grazer Technologiekonzern Andritz hat im Geschäftsjahr 2001 erneut ein Rekordergebnis erzielt. Der Umsatz wuchs um 18,7 Prozent auf 1,32 Mrd. Euro und auch sämtliche Ergebniszahlen wiesen deutliche Zuwächse gegenüber dem vorangegangenen Jahr auf: Der Jahresüberschuss verdoppelte sich beispielsweise von 17,1 auf 33,6 Mio. Euro, teilte Andritz am Mittwoch (13. 03.) - aufgrund eines Übermittlungsfehlers einen Tag vor der Bilanzpressekonferenz - in einer Aussendung mit. Der Vorstand werde der Hauptversammlung eine von 0,30 auf 0,90 erhöhte Dividende vorschlagen, heißt es weiter.
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg um 36,9 Prozent von 69,1 auf 94,5 Mio. Euro, der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 56,5 Prozent auf 54,6 Mio. Euro. Die positive Ertragsentwicklung wird mit der "verbesserten Marktstellung als Anbieter umfassender Gesamtsysteme in allen Geschäftsbereichen" erklärt. Vor allem mit dem Kauf des restlichen 50-Prozent-Anteils an Andritz-Ahlstrom konnte die Marktstellung im Geschäftsbereich Zellstoff und Papier wesentlich verbessert werden.
Rückläufig waren hingegen die Auftragszahlen: Der Auftragseingang ging um 9,1 Prozent auf 1,12 Mrd. Euro zurück, wobei vor allem im dritten Quartal eine spürbare Verlangsamung im Auftragseingang feststellbar war. Für das Schlussquartal wird wieder ein Aufwärtstrend gemeldet. Die Preisqualität der Aufträge beschreibt Andritz als "gut". Der Auftragsstand sank per Stichtag 31.12. sogar um 21,1 Prozent auf 740,4 Mio. Euro. Im laufenden Jahr rechnet Andritz mit einer zufriedenstellenden Geschäftsentwicklung". Neben dem nach wie vor guten Auftragsstand wird in den relevanten Märkten mit einer kontinuierlichen Erholung im Jahresverlauf gerechnet. Der Stahlmarkt habe bereits im ersten Quartal die Trendwende vollzogen, bei Zellstoff und Papier soll es ab der Jahresmitte wieder aufwärts gehen.

 
EHG nimmt Ostösterreich stärker ins Visier
Konkurs von Mitbewerber macht Weg nach Ober-, Niederösterreich und Steiermark frei
Dornbirn (twp) - Die Dornbirner EHG Stahlzentrum West nimmt den ostösterreichischen Markt ab sofort stärker ins Visier. Erleichtert wird dies durch den Konkurs des oberösterreichischen Mitbewerbers Höller Stahl Großhandels GmbH im Jänner dieses Jahres. "Wir haben aus der Konkursmasse Qualitätsstahl und andere hochwertige Metalle übernommen, die Schärdinger Firma Weyland hat sich den Kommerzstahl geholt", erklärt EHG-Geschäftsführer Elmar Geiger dem Wirtschaftspressedienst twp.at.
Gemeinsam mit Weyland hat EHG im oberösterreichischen Kirchham ein Verkaufsbüro mit zwei Mitarbeiterinnen gegründet. "Wir möchten den Platz von Höller in Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark einnehmen", so Geiger. An die Errichtung von Lager- und Verarbeitungsstätten werde derzeit nicht gedacht, die Lieferungen erfolgen weiterhin vom Hauptsitz in Dornbirn. Zu den erwarteten Verkaufszahlen wollte Geiger keine Prognose abgeben.
Bisher war EHG vor allem in Vorarlberg mit der gesamten Produktpalette tätig. Dazu gehören Sägen, Strahlen, Konservieren und Entgraten von verschiedensten Stählen und Nicht-Metallen. In Tirol, Südtirol, der Schweiz und Süddeutschland werden nur höherwertige Materialien ausgeliefert, da bei ihnen die Transportkosten keine so große Rolle spielen. Den Exportanteil von 15 Prozent möchte EHG durch stärkeres Wachstum in Süddeutschland in drei Jahren auf ein Viertel des Geschäftsvolumens steigern.
Den größten Wachstumsbereich sieht Geiger bei Qualitätsstahl und Nicht-Eisen- Metallen. Deren Umsatzanteil belief sich noch vor fünf Jahren auf 25 Prozent, derzeit machen sie knapp die Hälfte aus. Durch den Lagerausbau habe man sowohl die Produktpalette verbreitert als auch den Aktionsradius für diese Materialien erhöht.
Im Vorjahr belief sich der Umsatz des 100-Mitarbeiter-Unternehmens auf annähernd 62 Millionen Euro, ein Plus von knapp fünf Prozent. "Wir haben ab Oktober 2001 einen deutlichen Rückgang verspürt, für heuer erwarten wir ein Minus in der Größenordnung des letzten Zuwachses", schildert Geiger seine Erwartungen.
Rückenwind erhält EHG auch durch die Tendenz bei Industriebetrieben, ihre Lagerflächen so gering wie möglich zu halten. Der Wolfurter Seilbahnhersteller Doppelmayr etwa hat Lagerung, Logistik und Verarbeitung seines Materials in die Hände von EHG gelegt. Weitere Kunden sind zB. Bug Alu Technik, Blum, Zumtobel, Liebherr, Jenbacher, Swarovski und Lindner Traktoren.
Die Eisenhandelsgesellschaft EHG wurde 1963 gegründet, die Gesellschafteranteile werden von Gebrüder Ulmer GmbH & CoKG, Josef Pircher OHG und Josef Schmidt’s Erben GmbH & CoKG gehalten. Auf den etwa 20.000 Quadratmetern Hallenfläche werden 20.000 Tonnen Material gelagert und 6.000 Dimensionen angeboten, der Jahresumschlag beläuft sich auf 100.000 Tonnen Material pro Jahr.

 
Khatami in der WKÖ: Projektunterzeichnungen in Höhe von 1,1 Mrd Euro
Leitl: 50 % Exportplus Österreichs in den Iran im letzten Jahr
Wien (pwk) - "Der Iran zählt mit einer Steigerung der österreichischen Exporte um 50 % auf über 250 Mio Euro im letzten Jahr und einem ungeheuren weiteren Marktpotenzial zu einem der wichtigsten Überseemärkte Österreichs", betont WKÖ- Präsident Christoph Leitl am Dienstag (12. 03.) anlässlich des Besuchs des iranischen Staatspräsident Seyyed Mohammed Khatami in der Wirtschaftskammer Österreich. Gemeinsam mit Bundespräsident Thomas Klestil empfing Leitl Khatami beim iranisch-österreichischen Wirtschaftsforum mit mehr als 200 hochrangigen Vertretern österreichischer Unternehmen.
"Gleich vier Absichtserklärungen (Memoranda of Understanding) österreichischer Unternehmen mit iranischen Firmen bzw. Institutionen mit einem Projektvolumen von insgesamt über 1,1 Mrd Euro kamen bei dem Besuch in der Wirtschaftskammer zur Unterzeichnung", berichtet Leitl und freut sich über das überaus große Interesse für österreichische Produkte und Know-how im Iran, das sich in diesen Verträgen wiederspiegelt. Die Siemens AG Austria unterzeichnete ein Memorandum über den schlüsselfertigen Bau einer Metro-Linie in Teheran. Die Firma Indeo (Intelligent Networks Development & Operation) unterschrieb eine Absichtserklärung zur Modernisierung des Telefonnetzes, Magna Steyr zur Zusammenarbeit am Automobilsektor und die Flughafen Wien AG über ein Joint Venture zwecks Ausbau des Flughafens Mashad.
Leitl übergab an Staatspräsident Khatami insgesamt 29 Firmen-Memoranden über Lieferinteressen, Kooperationsangebote sowie verschiedene Anliegen österreichischer Unternehmen im Exportgeschäft mit dem Iran.
Traditioneller Schwerpunkt der österreichischen Exporteure im Iran ist der ehrgeizige und langfristige Ausbau der elektrischen Energie, einhergehend mit der Errichtung von Staudämmen und Wasserstollen. Massiv engagiert ist Österreich auch beim Ausbau des iranischen Stahlsektors und auf dem Eisenbahnsektor. Im Umweltbereich arbeiten österreichische Firmen mit der lokalen Automobilindustrie und der Umweltbehörde zusammen, um die starke Luftverschmutzung zu kontrollieren. "Großes Markt- und Zukunftspotential herrscht außerdem in den Bereichen Wassermanagement und Verkehrsinfrastruktur", macht Leitl auch jene heimischen Firmen, die noch nicht im Iran Fuß gefasst haben, aufmerksam.

 
Europäische und Iranische Handelskammer unterzeichnen in WKÖ Kooperationsabkommen - Prodi gratuliert
Eurochambres-Präsident Leitl und Irans Handelskammerpräsident Khamoushi vertiefen "wirtschaftliche und menschliche Beziehungen"
Wien (pwk) - Im Rahmen des Besuchs des Iranischen Staatspräsidenten Khatami in der Wirtschaftskammer Österreich unterzeichneten WKÖ-Präsident Christoph Leitl in seiner Funktion als neuer Eurochambres-Präsident und der Präsident der Iranischen Handels- und Industriekammer, Ali Naghi Khamoushi, ein Kooperationsabkommen.
Damit vertieft Eurochambres, mit ihren 1.500 Mitglieds-Handels- und Industriekammern die größte europäische Unternehmensvertretung, die rund 18 Millionen Unternehmen in 36 Ländern repräsentiert, ihre Wirtschaftskontakte zu der Wirtschaftsinteressenvertretung des Iran mit einem Marktpotential von 65 Mio Einwohnern. Die Iranische Handels- und Industriekammer und an deren Spitze Khamoushi ist seit über 20 Jahren wesentliches Sprachrohr der iranischen Privatwirtschaft.
"Das 21. Jahrhundert fordert dazu auf, keine neuen Gräben aufzureißen, sondern Brücken zu bauen", erklärt Leitl im Zuge der Unterzeichnung. "Wirtschaftliche Begegnungen sind auch menschliche, persönliche Begegnungen. Solche Begegnungen sind von Toleranz geprägt und leisten damit auch ihren Beitrag zum Weltfrieden." In diesem Sinne hat auch EU-Kommissionspräsident Romano Prodi das Abkommen als "völkerverbindende" Initiative begrüßt und Leitl dazu schriftlich gratuliert. Ein eigens von Prodi entsandter Repräsentant des Kommissionspräsidenten wohnte der Unterzeichnung als Zeuge bei.
Das Kooperationsabkommen dient dem Aufbau starker institutioneller Beziehungen zur Weiterentwicklung des Dialogs und Etablierung von bilateralen Diskussionsforen. In dem Abkommen werden unter anderem Trainings- und Ausbildungskurse sowie die gegenseitige Information über Rechts- und Steuersysteme sowie Investitionsmöglichkeiten vereinbart, um den jeweiligen Zugang zum österreichischen bzw. iranischen Markt zu erleichtern.

 
Fischler: "WTO-Reform des Agrarhandels erfolgreich zum Abschluss führen"
Bis zur Ministertagung in Mexiko 2003 müssen Länder ihre Vorschläge vorlegen
Wien (aiz) - "Es liegt jetzt an uns, unsere Beschlüsse von Doha erfolgreich umzusetzen," erklärte Agrarkommissar Franz Fischler nach einem Gespräch mit Stuart Harbinson, dem neuen Vorsitzenden der WTO-Verhandlungen, über die Landwirtschaft. Fischler unterstrich die uneingeschränkte Bereitschaft der EU, den knappen Zeitplan für die Verhandlungen einzuhalten.
"Wir möchten auf den Erfolg in Doha aufbauen, um die Reform des Agrarhandels zu Ende zu bringen", sagte Fischler. Die EU betreibe seit 1992 eine konsequente Reform ihres Marktes, wobei sie die Unterstützung zunehmend von der Erzeugung auf die Erzeuger verlagere. Dies bedeute, dass die EU wie bisher bei den Verhandlungen zur Verbesserung des Systems des weltweiten Agrarhandels auch weiterhin eine konsequente und konstruktive Linie verfolgen könne, so Fischler. Für bedenklich hält der Kommissar allerdings, dass die USA bei einer Reihe von Dringlichkeitsmaßnahmen und dem geplanten neuen Landwirtschaftsgesetz - im Gegensatz zu ihren in Genf vertretenen Positionen - weniger konsequent waren. In der EU hingegen gehe der Reformprozess unvermindert weiter, versicherte Fischler.
Fischler will die im Juni erscheinende Halbzeitbewertung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nutzen, um mehr EU-Gelder von den Marktorganisationen in die von der Erzeugung unabhängigen Maßnahmen für die ländliche Entwicklung umzuleiten. "Solche Subventionen sind nicht wettbewerbsverzerrend und würden deshalb unsere internationale Position in der neuen globalen Verhandlungsrunde stärken", so Fischler. Er plädierte für intensive Verhandlungen in den nächsten zwölf Monaten. Die konsequente Reform der Agrarpolitik und die Fähigkeit, Kompromisse zu schließen, seien der Schlüssel zum Erfolg der in Doha vereinbarten Entwicklungsagenda, ist der Kommissar überzeugt.
In Doha wurde ein ehrgeiziger Zeitplan vereinbart. Bis zum 31.03.2003 müssen sich die WTO-Mitglieder auf die Regeln einigen, auf deren Grundlage sie ihre neuen Verpflichtungen eingehen. Bis zur Ministertagung in Mexiko im Jahr 2003 müssen dann alle Länder ihre Vorschläge vorlegen. Bis Ende 2004 soll das Verhandlungsprogramm von Doha bewältigt sein.

Weg von der Marktstützung hin zur Direktstützung
In den letzten zehn Jahren hat die Agrarpolitik der EU im Zuge der Reform eine grundlegende Umstellung von der Marktstützung hin zur Direktstützung vollzogen. In den Jahren 1989 bis 1991 entfielen auf die Marktstützungsmaßnahmen und die (von der WTO als wettbewerbsverzerrend angesehenen) Ausfuhrerstattungen 90,7% und auf Direktbeihilfen 9,3% der EU-Agrarausgaben. Dagegen werden im Jahr 2006 nur noch 21,3% dieser Mittel für die Marktstützung und Ausfuhrerstattungen und dafür 78,7% für Direktzahlungen an die Landwirte und die Entwicklung des ländlichen Raums aufgewendet.
Als weltweit größter Importeur und zweitgrößter Exporteur von Agrarerzeugnissen sei die EU ein entscheidender Partner im internationalen Agrarhandel, sagte Fischler. "Es liegt also in unserem ureigenen Interesse, die Reform des Handels innerhalb der WTO voranzutreiben", betonte der Kommissar. Außerdem führe die EU aus Entwicklungsländern Agrarerzeugnisse im Wert von 35,5 Mrd. US-Dollar (EUR 40,62 Mrd.) zu einem sehr niedrigen Zollsatz oder zollfrei ein und sei damit der bei weitem größte Importeur aus diesen Ländern (zum Vergleich: bei den USA beläuft sich dieser Betrag auf 20,8 Mrd. US- Dollar/EUR 23,8 Mrd.). Das Volumen der Einfuhren aus Entwicklungsländern sei sogar höher als das der USA, Japans, Kanadas und Australiens zusammengenommen, so die Mitteilung.

 
Bartenstein: Baxter-Investition beweist Standortqualität Österreichs
Internationaler Pharmakonzern errichtet um 205 Millionen Euro eine Impfstoffproduktion bei Krems - 300 neue Arbeitsplätze
Wien (bmwa) - "Die Entscheidung von Baxter International, eine ultramoderne Produktionsanlage zur Herstellung von Impfstoffen in Krems an der Donau zu errichten, ist ein neuer Beweis für die Standortqualität Österreichs", erklärte Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein am 11. 03. bei der Bekanntgabe dieses Projektes durch Baxter-Vorstandsvorsitzenden Gordon H. Busenbark.
Mit einem Investitionsvolumen von 176 Millionen US-Dollar oder 205 Millionen Euro werden in dem Produktionsbetrieb rund 300 hochqualifizierte wissenschaftliche und technische Fachkräfte beschäftigt sein. Bund und Land Niederösterreich unterstützen diese Betriebsansiedlung mit zusammen 27 Millionen Euro. Krems konnte sich als Standort gegen weltweite Konkurrenz durchsetzen. 2005 soll die Produktion aufgenommen werden.
Gemessen an der Anzahl der Beschäftigten und dem Volumen von Forschung und Entwicklung ist Österreich bereits jetzt die weltweit größte Baxter-Niederlassung außerhalb der USA. Die bisherigen guten Erfahrungen - so Busenbank in seinem Statement seien ausschlaggebend gewesen, die Anlage für die Herstellung eines neu entwickelten Influenza-Impfstoffes in Krems zu errichten. Vor allem das hier vorhandene Potenzial an hochqualifizierten und gut ausgebildeten Fachkräften habe eine bedeutende Rolle gespielt. Der Baxter-Chef zeigte sich zuversichtlich, dass angesichts des hohen Niveaus in der technischen und wissenschaftlichen Ausbildung - von AHS und HTL bis zur Hochschulforschung - die Entscheidung zugunsten einer Investition in Österreich erfolgreich sein wird.
Minister Bartenstein bekräftigte das Interesse der Bundesregierung an einer Fortsetzung des höchst erfolgreich verlaufenden Biotechnologie-Impulsprogramms, zumal diesem Bereich exzellente Wachstumsaussichten eingeräumt werden. Er begrüßte daher nicht nur die von Baxter errichtete Achse mit den eigenen Standorten in Orth/Donau, Wien und Krems/Donau, sondern kündigte auch weitere Unterstützung für den Biotech-Cluster Wien an, wo bereits rund 800 Forscher aus 40 Ländern arbeiten.

 
Leitl: Fußball-EM 2008 auch für die Wirtschaft ein Volltreffer
IHS-Studie: 250 Mio. Euro Wertschöpfung, ca. 6.600 neue Arbeitsplätze und weltweite Aufwertung des Tourismuslandes Österreich
Wien (pwk) - „Gerade ein kleines Land wie Österreich muss seine wirtschaftlichen, kulturellen und sportlichen Ressourcen bündeln, um eine wichtige Rolle in Europa einzunehmen. Vor allem in Zeiten der EU-Erweiterung, die Österreich wieder ins Herz Europas rückt, ist diese zentrale Rolle unseres Landes als Begegnungsstätte wichtig“, bekräftigte WKÖ- Präsident Christoph Leitl die Unterstützung der heimischen Wirtschaft für die Fußball-Europameisterschafts- Bewerbung Österreich-Schweiz 2008, anlässlich der Präsentation einer Studie über die wirtschaftlichen Effekte einer EM 2008 in Österreich.
Auch ÖFB-Präsident Beppo Mauhart unterstrich die Wichtigkeit der positiven wirtschaftlichen Auswirkungen: „Fußball-Österreich muss geschlossen hinter dieser faszinierenden Idee der Europameisterschaft stehen und die Wirtschaft kann mit ihrer Unterstützung einen wesentlichen Beitrag zur Realisierung leisten.“
Vor allem die Effekte für Bauwirtschaft und Tourismus – zwei Kernbereiche der österreichischen Wirtschaft - unterstrich Studienautor Christian Helmenstein vom Institut für Höhere Studien (IHS):“Wir können bei einer Fußball- EM 2008 in Österreich mit einer Wertschöpfung – gesamte Wirtschaftliche Leistung minus Importe - von insgesamt 250 Mio. Euro rechnen. Davon entfallen ca. 100 Mio. Euro auf die Bauwirtschaft und etwa 150 Mio. Euro auf den Tourismus.“ Rund 161 Mio. Euro (2,2 Mrd. Schilling) werden die Bauinvestitionen (Adaptierung und Neubau)für Fußballstadien kosten. „Insgesamt wird eine EM rund 6.600 zusätzliche Arbeitsplätze in Österreich schaffen, so Helmenstein, „ca. 2200 in der Bauwirtschaft, weitere 4400 im Tourismus.“ Bis zu 929.210 zusätzliche Nächtigungen werden die BesucherInnen der EM in den Veranstaltungsmonaten 2008 verursachen. Das bedeutet ein Plus von 2,1 Prozent der realen Reiseverkehrseinnahmen (Ausgaben ausländischer Gäste in Österreich) seit 1998. „Vor allem die Imageverbesserung der Tourismusdestination Österreich ist ein wirtschaftlicher Impuls, der weit über das Jahr 2008 hinaus wirken wird“, zeigt sich Präsident Leitl überzeugt. Denn die EM 2008 biete auch die enorme Chance, so Leitl, neue und sportinteressierte Gästetypen anzuziehen, damit das klassische Wintersportland Österreich auch im Sommertourismus als Sportland punkten kann. „Fußball als Initialzündung für Urlaub in Österreich“, so Leitl.
Weitere bedeutende Effekte sieht Helmenstein in der Medien- und Werbebranche. „Bis zu 92 Mio. Euro werden die heimischen Medienunternehmen aufgrund der Berichterstattung über die EM 2008 einnehmen. Über die Hälfte davon entfallen auf Sportsponsoring, der Rest auf den Werbemarkt“. Mit einem Plus von insgesamt ca. 49 Mio. Euro aus Steueraufkommen, umreißt Helmenstein weitere Eckdaten der Studie.
Das eine einzige Sportart solche Effekte auslösen kann, lässt sich am besten anhand einiger Zahlen erklären. Eine Fußball-Europameisterschaften ist die drittgrößte Veranstaltung nach Olympischen Spielen und Fußball-WM. Der Jahresumsatz im Fußball beträgt 200 Mrd. US-Dollar. Weltweit gibt es 200 Mio. aktive Spieler. Mehr als 1,2 Mrd. Menschen sind vom Fußball betroffen. Und allein in Österreich sind jedes Wochenende 600.000 Menschen (als Aktive, Betreuer, Zuseher, etc.) in „Sachen Fußball“ unterwegs.

 
Bad Vöslau sehnt Autobahnanbindung herbei
Bad Vöslau (nöwpd) - Die Konzepte für eine Entlastung der Kurstadt Bad Vöslau vom Schwerverkehr sind "fix und fertig", doch steht der konkrete Termin des Baubeginnes für die Errichtung des Anschlusses an die Südautobahn A2 noch nicht fest. Das teilte Bürgermeister Alfred Flammer dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Gleichzeitig unterstrich Flammer die Notwendigkeit einer baldigen Realisierung des Projektes: "Eine Entlastung der Kurstadt ist dringend nötig. Wir warten seit dreißig Jahren darauf!"
Immerhin sei ein Baubeginn im nächsten Frühjahr "denkbar". Für den baldigen Bau des Autobahnanschlusses plädiert auch Dr. Alfred Hudler, der Vorstandssprecher der Vöslauer AG, die im Geschäftsjahr 2001 "den Wachstumskurs der vergangenen Jahre weiter fortsetzen und das beste Geschäftsjahr in der Unternehmensgeschichte verbuchen" konnte. An Spitzentagen in der Hochsaison werden bei Vöslauer täglich zwei Millionen Liter Mineralwasser ausgeliefert. Das entspricht, würde man die Flaschen hintereinander aufstellen, cirka 160 Kilometern oder der Strecke von Wien nach Linz. Was wiederum in der Praxis bedeutet, daß in diesen Spitzenzeiten Hunderte LKW am Tag durch Sooß und das Stadtzentrum von Bad Vöslau fahren müssen; der geplante und erhoffte Autobahnanschluß böte die Möglichkeit eines direkten Zubringers zum Werksgelände des Mineralwasserherstellers.
Doch nicht nur der dringende Wunsch nach dem Autobahnanschluß verbindet die Aktiengesellschaft und die Stadt an der Thermenlinie, die 1904 zum Kurort ernannt wurde und seit 1928 den Zusatz "Bad" im Namen führt. Die Vöslauer AG ist auch Eigentümerin des weithin bekannten und beliebten Thermalbades, das in nächster Zeit saniert und modernisiert werden soll. Derzeit wird nach Auskunft von Vorstandssprecher Hudler an einem Konzept für die weitere Entwicklung des Thermalbades gearbeitet, die in Richtung eines "Wellness-Centers" gehen könnte. Stadtoberhaupt Flammer freut sich über die Weiterentwicklung. Er finde es "sehr positiv", daß das Bad - eine "wunderschöne alte Anlage" - mit einem neuen Konzept "der Marke 'Vöslauer Heilquelle' angeglichen werden" soll.

 

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