Wissenschaft und Technik |
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BIA: Krebsforschung in Wien konzentriert Wien (phpd) - Vor wenigen Tagen eröffnete Boehringer Ingelheim Austria (BIA) in Wien seinen neuen "Chemie-Forschungsanbau". Damit besitzt BIA ein integriertes Forschungszentrum für Chemie und Biologie in der Krebsforschung. Österreich kann sich über ein neues ForschungsKompetenzzentrum freuen. "Die Eröffnung des Chemie-Anbaus ist für uns von außerordentlicher Bedeutung", betonte Klaus Stochl, Generaldirektor bei Boehringer Ingelheim Austria. "Seit 1994 ist Onkologie ein eigenständiges Forschungsgebiet bei Boehringer Ingelheim in Wien. Mit diesem Chemie-Anbau erlebt Wien einen weiteren Kompetenz-Zuwachs". Investitionen für die Zukunft 15 Millionen Euro hat Boehringer Ingelheim Austria in das neue Gebäude und dessen hochmoderne Einrichtung investiert. Insgesamt beliefen sich im Jahr 2001 die Investitionen in den Standort Wien auf 55,3 Millionen Euro. Stochl: "Die Entscheidung, in den Standort Wien mit dem neuen Gebäude weiter zu investieren, wurde uns leicht gemacht. Österreich verfügt über ein stabiles wirtschaftliches Klima, die Politik gibt ein klares Bekenntnis zur Biotechnologie ab. Des Weiteren ist es möglich, in Österreich hochqualifizierte MitarbeiterInnen zu rekrutieren. Dennoch: wir brauchen auch weiterhin langfristige, faire Rahmenbedingungen. Ist das der Fall, so ist ein weiterer Ausbau am Standort Wien nicht ausgeschlossen". Boehringer Ingelheim Austria schafft mit dem neuen Forschungszentrum etwa 70 hochqualifizierte weitere Arbeitsplätze. Insgesamt sind bei BIA 180 Personen in der Arzneimittelforschung tätig. F+E: Europa läuft Gefahr, ins Abseits zu geraten Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf Krebs, der Sprecher der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim weltweit und Präsident der Internationalen Vereinigung der Verbände der Pharmahersteller (IFPMA) warnte vor einem weiteren Ungleichgewicht in der Forschung gegenüber den USA. "Anlässe wie dieser (die Eröffnung des Chemieanbaus, Anm.) sind selten geworden", meinte Krebs. "Wir erleben in Europa nämlich derzeit mehr Schließungen von Forschungszentren denn Eröffnungen. Und das ist schlecht – auch für die Volkswirtschaft". Forschung und die daraus resultierenden Innovationen würden in Europa – ungleich zu den USA - schon lange nicht mehr belohnt werden, kritisierte Krebs. Daher hätten forschende Unternehmen keinerlei Anreize mehr, ihre Ansiedlungspolitik in Europa auszubauen. "Forschung und daraus resultierende Innovationen sind das Eine", so Krebs, "das Andere ist jedoch ein return on investment, auf den kein forschendes Pharmaunternehmen verzichten kann", so der BISprecher. Man müsse zudem bedenken, dass gerade in der Krebsforschung neue Substanzen und damit neue Therapie-Ansätze ausschließlich aus den Labors der Pharmaindustrie kämen. "Durchbrüche", so Krebs, seien dank neuer Forschungsmethoden auch "durchaus möglich". Forschung gibt Hoffnung Dr. Wolfgang Rettig, Bereichsleiter für Forschung und Entwicklung bei BIA, unterstrich, dass sich in den letzten Jahren eine Stimmungsänderung zum Positiven im Bereich der Krebsforschung ergeben hätte. Immerhin werden jährlich weltweit 12 Millionen Menschen mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Dank immer effizienterer Diagnose-Methoden und Therapie-Ansätze sei es aber heute möglich, jeden zweiten Patient zu heilen. "Wir verfügen heute über viel mehr Wissen als noch vor wenigen Jahren. In der Therapie ist neben dem Einsatz von z.B. Strahlentherapie und Medikamenten auch die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient entscheidend. Das alles gibt Hoffnung – Forschern und Ärzten genauso wie den Betroffenen und deren Angehörigen. ... und wer zahlt? Die PatientInnen haben den berechtigten Wunsch, dass neue, hoch wirksame Arzneimittel auch vom Gesundheitswesen erstattet werden. Diese jedoch haben verständlicherweise ihren Preis. Wie Prof. Krebs betonte, werde es daher für die weitere Finanzierung eines qualitativ hochwertigen Gesundheitssystems unausweichlich werden, Prioritäten zu setzen. Es müsse die ausgezeichnete Kosten-NutzenRelation gerade von innovativen Arzneimitteln verstärkt ins Bewusstsein gerückt werden. Im Gegenzug müssten jedoch politische Grundsatzüberlegungen angestellt werden, wo an anderer Stelle bei Arzneimitteln Geld eingespart werden könnte, um finanziellen Platz ("Headroom") für eben diese Innovationen zu schaffen. Als ein Beispiel dafür nannte der BI-Unternehmenssprecher die Möglichkeit, Selbstmedikationsarzneimittel generell aus der Erstattung zu nehmen. |
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Detektor demaskiert alkoholisierte Lenker Entwickler im Gespräch mit General Motors London (pte) - Ingenieure der Texas Christian University haben einen Detektor entwickelt, der den alkoholischen Atem von Fahrzeuglenkern erkennt und darüber hinaus auch die Polizei ruft. Der Detektor basiert auf einer kleinen Brennstoffzelle, die mit Ethyl-Alkohol angetrieben wird. Bereits kommende Woche wollen die Entwickler Gespräche mit General Motors führen. Der Automobilkonzern soll seine Fahrzeuge mit dem Gerät auszustatten, berichtet New Scientist. "Eine Pumpe zieht die Luft aus dem Fahrzeuginneren in den Detektor, wo ein Platin-Katalysator den Alkohol in Essigsäure umwandelt. In der Folge entsteht eine Spannung proportional der Konzentration von Alkohol in der Luft", erklärt der Projektleiter vom Department of Engineering Edward Kolesar (Bild). Ein Chip analysiert die Daten. Sind die Werte zu hoch, springt eine drahtlose Funkanlage an und ruft die Polizei. Das Signal kann von einer Entfernung von rund einem Kilometer empfangen werden. Der Detektor ist auf dem Lenkrad oder der Sonnenblende über dem Lenker montierbar. Es reicht eine Entfernung von 50 cm vom Mund des Fahrers, um den Alkoholgehalt in der Atemluft nachzuweisen. Der Abstand soll auch falschen Alarm verhindern, wenn z.B. der Fahrer lediglich betrunkene Insassen befördert. Mit dem tatsächlichen Einsatz des Geräts rechnet Kolesar in fünf Jahren, "gesetzt den Fall Autoproduzenten, Polizei und Versicherungen spielen mit", so der Entwickler. Das System ist schwer zu täuschen, meint Kolesar. "Tests haben ergeben, dass Parfüms oder Abgase den Sensor nicht beirren. Er reagiere spezifisch auf Ethanol. Zigarettenrauch können aber den Katalysator umhüllen, daher sollte der Detektor jährlich inspiziert werden. Die Produktionskosten schätzt Kolesar auf 100 Dollar. Bei Massenproduktion der Bestandteile rechnet der Ingenieur mit einem Preis, billig genug, um den Detektor in jedem Auto zu installieren. "Die Automobilindustrie hat bereits definitiv Interesse gemeldet", behauptet Kolesar. |
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Neue Flechtenarten entdeckt Universität Salzburg - Eine internationale Forschergruppe, der auch Univ.-Prof. Dr. Roman Türk vom Institut für Pflanzenphysiologie der Universität Salzburg angehörte, entdeckte neue Flechtenarten für den maritimen Anteil der Antarktis. Im Rahmen eines internationalen Forschungsprojektes sammelten die Wissenschafter unter teils extremen klimatischen Bedingungen Flechten und Moose und arbeiteten über die Biologie der zwei dort vorkommenden höheren Blütenpflanzen. Im Rahmen des spanischen ECOTER-Projektes (Leitung: Prof. Dr. Leo Sancho) forschte Univ.-Prof. Dr. Roman Türk mit fünf Kollegen aus Spanien, Deutschland und Neuseeland in der maritimen Antarktis nach Flechten und Moosen sowie über deren Photosyntheseverhalten. Die Reise der Forschergruppe ging zunächst nach Ushuaia auf Feuerland und von dort weiter mit dem Schiff nach Livingston Island, wo die Forschungsstation Base Antarktica Espanola Juan Carlos I liegt. Diese Forschungsstation befindet sich nördlich vom Polarkreis, in der maritimen Antarktis, die wesentlich niederschlagsreicher und dadurch „fruchtbarer“ ist als die kontinentale. Neben Forschern tummeln sich auf diesem unwirtlichen Erdteil auch noch viele Wildtiere. Auf der Base Antarktica Espanola verbrachte das Forscherteam insgesamt sechs Wochen, vom 19. Jänner bis Ende Februar 2002. Der antarktische Sommer dauert von November bis Ende Februar. Fünf Wochen davon führte die Forschergruppe in der Umgebung der Station Messungen im Freiland und im Labor durch. Fünf Tage verbrachten drei Flechtenforscher im Zeltlager unter extremen Bedingungen auf der Byers Peninsula, um dort Flechten und Moose über Permafrostböden zu sammeln. Heftige Stürme und starke Regengüsse waren ihre Begleiter. Neue Flechtenarten Die Wissenschafter entdeckten viele Neufunde für Livingston Island. Prof. Türk brachte Flechtenproben mit nach Salzburg, die nun im Labor bestimmt werden. Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass sich auch bisher unbekannte Arten unter diesen Proben befinden. Bislang sind in der gesamten Antarktis (maritime und kontinentale) ca. 430 Flechtenarten und ca. 200 Moose bekannt. Die Wissenschafter untersuchten auch den vegetationskundlichen und floristischen Aspekt, d.h. die Artenvielfalt der Flechten sowie die Biodiversität (Artenvielfalt) in Abhängigkeit von der Seehöhe. Darüber hinaus wurden in der Antarktis im Labor CO2-Gaswechselmessungen an Moosen durchgeführt, um die Anpassungsmechanismen an die extremen Bedingungen des antarktischen Klimas zu studieren. Im Freiland wurde die Photosyntheseaktivität von Flechten und Moosen zur Feststellung der Produktivität von antarktischen Ökosystemen beobachtet. Einen wichtigen Gesichtspunkt stellt dabei der Klimawandel (climatic change) dar. Wie werden sich diese an Kälte angepassten Organismen bei höheren Temperaturen verhalten? Die Ergebnisse, die aus dem Photosyntheseverhalten von kosmopolitisch verbreiteten Flechten in der Antarktis erzielt wurden, werden nun mit jenen am Sonnblick (Hohe Tauern, Österreich) verglichen. Die in der Antarktis gesammelten Daten werden in den jeweils heimischen Universitätslaboratorien der Projektteilnehmer ausgewertet und verarbeitet, die Ergebnisse werden zusammengeführt und sich in wissenschaftlichen Schriften niederschlagen. Prof. Türk, der auch Präsident des Salzburger Naturschutzbundes ist, ist von seinem Forschungsaufenthalt - trotz der zeitweise harten Bedingungen, - sehr positiv motiviert: „Der Erfahrungsaustausch mit den Kollegen an Ort und Stelle bringt mehr, als wenn ich 20 Kongresse besuche“, meinte der Forscher. Er habe unglaublich viele neue wissenschaftliche Aspekte kennengelernt. |
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Österreich-Premiere: Herzoperation unter regionaler Betäubung Bypass-Operation "live" ohne künstliche Beatmung und Herz-Lungen-Maschine Innsbruck (pte) - Am Landeskrankenhaus Universitätskliniken Innsbruck ist erstmals in Österreich eine Herzoperation ohne Allgemein-Anästhesie bzw. ohne künstliche Beatmung durchgeführt worden. Dem 42-jährigen Patienten wurden in einer mehrere Stunden dauernden "Live"-Operation bei offenem Brustbein zwei Arterien auf die Herzkranzgefäße genäht. Der Patient wurde durch eine Epidural-Anästhesie ("Rückenstich"), eine Anästhesieform, die auch angewendet wird, wenn Frauen die Geburt ohne Schmerzen miterleben wollen, schmerzfrei gehalten. Für Kardiologen ist es wünschenswert, dass auch während einer Herz-Operation Atmung und Herz ohne Unterstützung der Herz-Lungen-Maschine und der künstlichen Beatmung den Kreislauf versorgen. Die technische Unterstützung ist dann notwendig, wenn die unter Lokalanästhesie durchführbaren Methoden der Kardiologie aufgrund der anatomischen Besonderheiten nicht angewendet werden können, um ein Herzkranzgefäß weiter offen zu halten. Bei dieser Bypass-Operation ist dies nun erstmals gelungen. Treten während der Operation unter Regionalanästhesie Atemprobleme auf, kann sofort künstlich beatmet werden. Auch die Herz-Lungen-Maschine steht bereit, sollte es Schwierigkeiten bei den Gefäßnähten am schlagenden Herzen geben. Diese Methode ist nur bei besonders kooperativen und mündigen Patienten möglich. Sie stellt laut dem Operationsteam um die Anästhesisten Günther Putz und Doris Balogh von der Uniklinik für Anästhesie und Allgemeine Intensivmedizin sowie die Chirurgen Hannes Bonatti und Günther Laufer von der Uniklinik für Chirurgie, Klinische Abteilung für Herzchirurgie zweifellos eine psychische Herausforderung, sowohl für den Patienten als auch für das OP-Team dar. Ein unkomplizierter Verlauf nach der Operation, eine frühe Mobilisierung des Patienten und dadurch ein vereinfachter Krankenhausaufenthalt sind jedoch die Gründe, warum man sich dennoch dazu entschließt. Die Kombination von Epidural-Anästhesie mit Allgemein-Anästhesie ist in der Herzchirurgie bereits eine etablierte Methode, da auf diese Weise besondere Stressfreiheit des Herzens gesichert ist. Auch Gefäßnähte am schlagenden Herzen ohne die Hilfe der Herz-Lungen-Maschine werden an der Klinik Innsbruck regelmäßig durchgeführt. Neu ist jedoch, dass bei diesem Eingriff weder Vollnarkose noch künstliche Beatmung angewendet wurden. |
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Vorschau über das 4. Theodor Herzl-Symposium Wien (rk) - Im Rahmen eines Pressegespräches präsentierten Wiens Altbürgermeister Dr. Helmut Zilk, Prof. Peter Weiser und Univ. Prof. Dr. Jacob Allerhandt am Montag das Programm des 4. Theodor Herzl-Symposiums, welches zwischen 8. und 11. April im Festsaal des Wiener Rathauses stattfinden wird. Schwerpunkt der viertägigen Veranstaltung ist diesmal die Diaspora und ihre grundlegende Bedeutung für das Judentum. 2000 Jahre lang lebten die Juden in der Diaspora, also in aller Welt zerstreut. Mit der Schaffung des Staates Israels hat sich der Zustand der Diaspora verändert. In welchem Maße diese politische und geistige Tatsache das Wesen und den Charakter der Diaspora verändert hat, und in welchem Maße die heutige Diaspora, in der noch immer mehr als die Hälfte aller Juden leben, auf Wesen und Charakter des Staates Israel Einfluss nimmt, soll bei diesem Symposium in Referaten, Panels, Streitgesprächen und Diskussionen mit dem Publikum erörtert werden. Trotz der angespannten Situation im Nahen Osten hätten alle nachgefragten Teilnehmer aus Israel und anderswo ihr Kommen zugesagt, betonten die Veranstalter unisono. Am Symposium, welches am 8. April von Bundespräsident Dr. Thomas Klestil und Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl feierlich eröffnet werden wird, nehmen u.a. Botschafter a. D. Dr. Mordechai Arbell, Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, der Generalsekretär des jüdischen Weltkongresses Dr. Avi Becker, Univ.Prof. Dr. Klaus Dethloff, Prof.Dr. Wolf Moskovich, der Journalist Ari Rath, der Begründer des Judaistik-Institutes an der Universität Wien, Univ. Prof. Dr. Kurt Schubert, Lord George Weidenfeld und der Historiker Univ.Prof. Dr. Moshe Zimmermann teil. Alt-Bürgermeister Zilk dankte seinem Nachfolger, Bürgermeister Häupl, für das Entgegenkommen der Stadt Wien und betonte weiters, dass das Herzl-Symposium, welches 1996 erstmals in Wien stattfand, heute internationale Wertschätzung genieße. Ähnlich äußerte sich auch Allerhandt, der die positive internationale Reputation Wiens hervorhob. Das 4. Theodor Herzl-Symposium ist frei zugänglich. Die Registrierung findet am 7. April zwischen 16 und 18 Uhr im Festsaal des Wiener Rathauses statt, am 8. April besteht hierzu die Möglichkeit zwischen 7.30 bis kurz vor 9 Uhr. |
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