Langfristiges Renditeniveau bleibt auf niedrigem Niveau
Wien (ba-ca) - Der Rat der EZB hat auf seiner Sitzung am Donnerstag (06. 03.)
beschlossen, den Leitzinssatz von 2,75% um einen viertel Prozentpunkt auf 2,50% zu senken. Aus Sicht des Zins-
und Währungsresearch der Bank Austria Creditanstalt war der Zinsschritt längst fällig. Weitere Zinssenkungen
sollten folgen.
Die Binnenkonjunktur innerhalb der EU ist schwach. Darüber hinaus bleiben externe Impulse aufgrund des gedrückten
Wirtschaftswachstums in den USA aus. Gleichzeitig üben der feste EUR und die restriktive Fiskalpolitik einen
dämpfenden Einfluss auf die wirtschaftliche Aktivität aus. Eine Rezession sollte zwar vermieden werden
können, doch wird die Wirtschaft in der Eurozone in diesem Jahr voraussichtlich um lediglich 1,3% expandieren.
Das würde bereits das dritte Jahr in Folge ein Wachstum unter Potenzial (BA-CA Schätzung: rund 2,3% p.a.)
bedeuten.
Dadurch verringert sich nicht nur der Inflationsdruck, auch die Lage am Arbeitsmarkt verschlechtert sich. So sollten
die Verbraucherpreise, die im Februar um 2,3% (vorläufige Schätzung) angestiegen sind, im Laufe dieses
Jahres unter die 2%-Marke fallen. Für die Arbeitslosenquote wird in der Eurozone mit einem Anstieg von 9.0%
2002 auf 9.3% in diesem Jahr gerechnet. Dieses Umfeld spricht für weitere Zinssenkungen im Laufe dieses Jahres.
Die Analysten der Bank Austria Creditanstalt rechnen mit einem Tief beim Leitzinssatz von 1,75%.
Bei den langfristigen Renditen (10jähriger deutscher Bund aktuell bei 3.90%) rechnen die BA-CA Experten mit
keinen weiteren signifikanten Rückgängen, da sie nach wie vor von einer moderaten wirtschaftlichen Erholung
im nächsten Jahr ausgehen (BIP-Wachstum 2004 bei 2.0%).
Obwohl am kurzen Ende der Zinsabstand zu den US-Geldmarktzinsen abnimmt, dürfte keine Abschwächung des
EUR gegenüber dem USD bevorstehen. Im Gegenteil: Das hohe Leistungsbilanzdefizit wird weiter auf den USD drücken.
Für Ende 2003 sollte der EUR/USD-Wechselkurs bei 1,12 liegen. |