Morak gratuliert Milo Dor zum 80. Geburtstag
Wien (bpd) - "Milo Dor ist ein Aufklärer ohne größere Hoffnung, ein skeptischer
Humanist und ein großer europäischer Erzähler. Gerade heute, an der Schwelle zur Erweiterung der
Europäischen Union, sind seine Werke von besonderer Aktualität: Denn wer wie Milo Dor weiß, woher
wir kommen, dem öffnet sich auch der Blick auf eine wünschenswerte Zukunft in einer größeren,
europäischen Heimat, dessen Bewohner er immer schon war", würdigte Kunststaatssekretär Franz
Morak Milo Dor zu seinem heutigen 80. Geburtstag.
Milo Dor sei ein Kind der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts und gehöre zu jenen Schriftstellern
nach 1945, die sich in ihrer Literatur die jüngste Vergangenheit zum Thema nahmen. "Sein literarischer
Blick zurück ist nüchtern und illusionslos, seine Bücher sind ein beeindruckendes Zeugnis über
unsere Epoche", so Morak. Mit seiner dreibändigen Raikow-Saga habe der österreichisch-serbische
Autor ungarischer Herkunft "ein paradigmatisches Erzählwerk zum Europa des 20. Jahrhunderts" geschaffen,
das einen der wichtigsten Romane der österreichischen Nachkriegsliteratur darstellt", betonte der Staatssekretär.
Aber Dor habe sich nicht nur als Romancier sondern auch als Essayist und kongenialer Vermittler und Übersetzer
einen Namen gemacht. Als Publizist war und ist er ein Streiter für eine vielstimmige europäische Kultur
und ein vehementer Gegner von nationalistischen Ideologien und separatistischen Bewegungen, von Rassismus, Intoleranz
und Totalitarismus", schloss Morak. |