Einsatz modernster 3D-Seismik erschließt reichhaltige Funde in Niederösterreich - Mit
14 Mio boe pro Jahr höchstes österreichisches Produktionsniveau seit 20 Jahren
Wien (omv) - Die OMV Aktiengesellschaft, der führende Öl- und Erdgaskonzern in Zentral-
und Osteuropa, hat den größten Öl- und Erdgasfund im Wiener Becken seit 25 Jahren erzielt. Mit
einer Explorationsbohrung im niederösterreichischen Weinviertel stieß die OMV auf Ressourcen von rund
4,5 Mio Barrel Öl-Äquivalent (boe). Dies entspricht rund 500.000 Tonnen Öl und 200 Mio m3 Erdgas
und einem Drittel der österreichischen Jahresproduktion des Unternehmens von 14 Mio boe.
Helmut Langanger, OMV Vorstand für Exploration und Produktion: "Dank unserer hoch entwickelten 3D-Seismik
und modernster, computergestützter Auswertungsmethoden sind wir in der Erschließung bisher unerkannter
Öl- und Gasvorkommen in Österreich sehr erfolgreich." Dieses hohe technologische Know How setze
der OMV Konzern ebenso erfolgreich bei seinen internationalen E&P-Aktivitäten ein, so Langanger. Das Unternehmen
hat in den letzten zwei Jahren in Österreich 45 Bohrungen abgeteuft und das höchste österreichische
Förderniveau seit 20 Jahren erreicht. Ziel der OMV ist es, bis 2008 eine jährliche Fördermenge von
rund 160.000 boe/d zu lukrieren. Dies soll durch eine Verdreifachung der internationalen Produktion, bei gleichzeitiger
Stabilisierung der österreichischen Produktionsmenge erzielt werden.
Größter österreichischer Ölfund seit 25 Jahren
Die erfolgreiche Explorationsbohrung Erdpress 1 befindet sich rund 35 km nordöstlich von Wien an der
so genannten Steinbergbruchzone und ist der größte Einzelfund seit der Entdeckung des Feldes Hochleiten
1977. Das Matzener Feld, Europas größtes onshore Ölfeld, liegt 7 km davon entfernt. Nach rund sechs
Monaten intensiver Vorbereitung erreichte die Bohrung ihr Endziel in 2.926 m Tiefe. Dabei wurden förderbare
Öl- und Gasvorkommen in 12 Gesteinshorizonten gefunden. Erdpress 1 beinhaltet, nach derzeitigen Berechnungen
als Mittelwert, Ressourcen von rund 500.000 t Öl und 200 Mio m3 Erdgas oder rund 4,5 Mio boe. Dies entspricht
einem Drittel der jährlichen österreichischen Öl- und Erdgasförderung der OMV. Durch Erweiterungsbohrungen
könnten noch zusätzlich 3 Mio boe lukriert werden.
Die Gesamtkosten des Projekts, inklusive Bohrung, Inbetriebnahme, Obertageinstallationen und Anschluss an das Leitungsnetz,
betragen rund 3,5 Mio EUR. Produktionsbeginn ist für Ende 2003 geplant, die OMV rechnet mit einer Anfangsförderrate
von täglich rund 300 boe/d (40 - 50 Tonnen). Zur Erhöhung der Ausbeute und detaillierten Bewertung ist
in der zweiten Jahreshälfte 2003 eine Erweiterungsbohrung Erdpress 2 vorgesehen. Ab 2004 werden im Rahmen
einer weiteren Entwicklung des Feldes zusätzliche Förderbohrungen durchgeführt. Es wird mit einer
Förderdauer von 15 bis 20 Jahren gerechnet.
E & P Strategie sichert Förderung in Österreich
Funde wie Erdpress 1 leisten einen wichtigen Beitrag zur Zukunftssicherung des österreichischen E&P-Geschäfts.
Es ist das erklärte Ziel der OMV, die Fördermengen im Inland über die nächsten Jahre konstant
zu halten. Bei einem natürlichen Förderabfall bei alten Feldern von normalerweise 8% pro Jahr, ist dazu
neben der Explorationstätigkeit zur Erschließung neuer Vorkommen vor allem eine Optimierung der Fördertechnik
nötig. 2002 wurden in Österreich von der OMV 22 Bohrungen abgeteuft, davon waren 17 wirtschaftlich fündig.
Insgesamt wurden im Jahr 2001 rund 41.229 Meter von OMV eigenen Bohranlagen und Bohrmannschaften gebohrt.
Anmerkungen
1 Mio barrel Öl Älquivalent (boe) entsprechen rund 150.000 Tonnen Öläquivalent 1 barrel
(bbl) entspricht rund 159 Liter
OMV Exploration und Produktion (E & P): 2001 förderte die OMV rund 20 Mio Barrel Rohöl und NGL (natural
gas liquids) sowie rund 1,5 Mrd m3 Erdgas. Bis 2008 plant das Unternehmen seine tägliche Fördermenge
des Jahres 2001 (80.000 boe) auf 160.000 boe zu verdoppeln. OMV begann 1985 mit Beteiligungen in Libyen das internationale
E&P-Geschäft zu entwickeln. Derzeit verfügt der Konzern über ein ausgewogenes internationales
E&P-Portfolio in 17 Ländern. Kernregionen des E&P-Bereichs sind derzeit Österreich, Libyen und
Großbritannien. Mit der für 2003 zu erwartenden Produktionssteigerung in Pakistan und Australien/Neuseeland
sollten sich diese Länder 2003 ebenfalls zu Kernregionen mit einer Produktion von je mindestens 15.000 boe/d
entwickeln. Per Jahresende 2002 hat das Unternehmen eine tägliche Produktionsmenge von 100.000 boe/d erreicht.
OMV E & P in Österreich
Die Explorations- und Produktionstätigkeit der OMV in Österreich konzentriert sich auf das Wiener
Becken und umfasst eine Fläche von mehr als 5.000 km2. 2001 deckte die OMV mit rund 14 Mio boe heimischer
Förderung 10% des österreichischen Bedarfs an Rohöl und 15% des Erdgasbedarfs ab. Im österreichischen
E & P-Geschäft beschäftigt OMV 770 MitarbeiterInnen. Mit jährlichen Investitionssummen von rund
50 Mio EUR und zusätzlich geplanten Ausgaben von rund 16 Mio EUR für reine Explorationstätigkeiten
ist das Unternehmen der größte Investor und Arbeitgeber im Weinviertel. Durch den Einsatz modernster
3D-Seismik erweitert der OMV Konzern jedes Jahr sukzessive sein Portfolio an neuen Lagerstätten und Satellitenfeldern.
Auf Grund der detaillierten Untertageinformationen erreichen die Explorationsbohrungen der OMV eine Trefferquote
von rund 70% - ein Spitzenwert im internationalen Vergleich, wo die durchschnittliche Trefferquote der Branche
bei weniger als einem Drittel liegt. So können die bestehenden Reserven - 2001 betrugen die sicheren heimischen
Reserven 162 Mio boe - zu rund zwei Drittel jährlich wieder aufgefüllt werden.
Öl- und Erdgasförderung in Österreich
Bereits 1932 wurde im Wiener Becken mit der Bohrung Gösting 1 der erste kommerziell nutzbare Ölfund
Österreichs erzielt. Am 16.2.1933 wurde das erste Öl per Bahn nach Wien (Shell Raffinerie in Floridsdorf)
transportiert. Vor und während des 2. Weltkrieges war entlang des Steinbergbruchgebietes die Haupttätigkeit
der Erdölsuche konzentriert. 1949 wurde das größte geschlossene Ölfeld Europas, Matzen, erschlossen,
dessen Höchstproduktion 1955 bei 3,5 Mio t jährlich lag. Erdpress 1 zeigt, dass - beruhend auf der im
Februar 2002 beendeten 3-D Seismik "Dürnkrut" - mit modernen Methoden auch über 50 Jahre später
noch substanzielle Neufunde am Steinberg möglich sind. 2002 wurden in Österreich rund 2 Mrd m3 Erdgas
und rund 1 Mio t Rohöl produziert. Dabei produzierte OMV 57% des in Österreich geförderten Erdgases
und 90% des einheimischen Rohöls. |