40.000 Fahrgäste zur »Maria«
Graz (2003) - Am Mittwoch (05. 03.) fand am frühen Vormittag die 10.000ste
Fahrt des "Marienliftes" statt. Aus Freude über diesen Erfolg übergab Medienkünstler Richard
Kriesche Martin Schreiner (Grazer Student), dem Gast der 10.000sten Fahrt, eine Originalzeichnung, die erste Ideenskizze
zum "Marienlift".
Da der "Marienlift" mehr als eine Person befördert, kann davon ausgegangen werden, dass weitaus
mehr als 40.000 Menschen mit diesem rund 18 Meter hohen, gläsernen Lift bis auf die Augenhöhe der auf
der Säule thronenden Maria gefahren sind.
Somit ist auch die demokratiepolitische Intention des Künstlers voll aufgegangen.
Der Lift neben der Mariensäule inmitten der Grazer Altstadt befördert seine Fahrgäste bis auf die
Augenhöhe der dort angebrachten Statue. Damit wird der Benützer nicht nur im wahrsten Sinn des Wortes
auf eine Stufe mit der hoch über dem Platz schwebenden Madonna gestellt. Für ein paar Minuten soll sich
im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas jeder Bürger und jeder Gast der Stadt an eine enorm exponierte, bislang
für "Normalbürger" unerreichbare Position inmitten der Grazer Altstadt begeben können
- und den Perspektivenwechsel üben. Kriesche versteht das Projekt als demokratiepolitisches Kunstwerk. Der
Himmelfahrt der Heiligen folgt nun der langsame Aufstieg der "Subalternen". Es eröffnet sich ihm
auch eine noch nie gesehene Perspektive auf die Innenstadt. |