Landertshammer: Hohe Schulstundenanzahl vor allem an manchen berufsbildenden Schulen - Lehrpläne
und regionale Bedürfnisse sind bei Kürzungen genau zu überprüfen
Wien (pwk) - Die Wirtschaftskammer Österreich bewertet die Pläne von Bildungsministerin
Elisabeth Gehrer grundsätzlich positiv. Michael Landertshammer, Leiter der bildungspolitischen Abteilung der
WKÖ, bezeichnete den Vorstoß als einen "Schritt in die richtige Richtung". "Das österreichische
Bildungssystem ist eines der besten Europas, allerdings auch eines der teuersten", so Landertshammer, "daher
erscheint die geplante Maßnahme vor dem Hintergrund der derzeitigen hohen Schulstundenanzahl vor allem an
manchen berufsbildenden Schulen als gerechtfertigt und sinnvoll."
Allerdings müsse genau überprüft werden, wo am sinnvollsten reduziert werden kann, merkt der Bildungsexperte
an. "Es ist wichtig nicht dort zu kürzen wo es am einfachsten geht , sondern die Lehrpläne genau
zu durchforsten. Nicht alles, was einmal ein wichtiger Lehrstoff war, ist heute immer noch zeitgemäß
und für den Arbeitsmarkt relevant." Besonders die technischen Schulen hätten bisher ihre Lehrpläne
regelmäßig angepasst und würden derzeit über nahezu keine "überflüssigen"
Inhalte verfügen, meint Landertshammer. Die WKÖ trete daher für flexible Lösungen ein, die
den regionalen Bedürfnissen entsprechen und eine Stärkung der Profilbildung der einzelnen Schulstandorte
dienen.
"Wichtig ist für uns auch die Erhaltung der Transparenz", fordert Landertshammer. "Dem aufnehmenden
Betrieb muss es möglich sein, Bewerber verschiedener Schulen zu vergleichen. An Absolventen einer wirtschaftlichen
Schule in ländlichen Regionen müssen die gleichen Anforderungen wie an einen Absolventen des gleichen
Schultyps aus der Stadt gestellt werden können." In diesem Zusammenhang sei die Einführung von Leistungsstandards
wichtiger denn je.
Auf keinen Fall sollte das wirtschaftliche Wissen im Geographielehrplan der AHS beschränkt werden, betont
Landertshammer. Dieses sei ein wesentlicher Teil der Allgemeinbildung und daher für die Jugend von heute unverzichtbar.
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