Wirtschaft begrüßt Gehrer-Vorschlag
zur Schulstundenreduktion
 
 

erstellt am
06 03. 03

Landertshammer: Hohe Schulstundenanzahl vor allem an manchen berufsbildenden Schulen - Lehrpläne und regionale Bedürfnisse sind bei Kürzungen genau zu überprüfen
Wien (pwk) - Die Wirtschaftskammer Österreich bewertet die Pläne von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer grundsätzlich positiv. Michael Landertshammer, Leiter der bildungspolitischen Abteilung der WKÖ, bezeichnete den Vorstoß als einen "Schritt in die richtige Richtung". "Das österreichische Bildungssystem ist eines der besten Europas, allerdings auch eines der teuersten", so Landertshammer, "daher erscheint die geplante Maßnahme vor dem Hintergrund der derzeitigen hohen Schulstundenanzahl vor allem an manchen berufsbildenden Schulen als gerechtfertigt und sinnvoll."

Allerdings müsse genau überprüft werden, wo am sinnvollsten reduziert werden kann, merkt der Bildungsexperte an. "Es ist wichtig nicht dort zu kürzen wo es am einfachsten geht , sondern die Lehrpläne genau zu durchforsten. Nicht alles, was einmal ein wichtiger Lehrstoff war, ist heute immer noch zeitgemäß und für den Arbeitsmarkt relevant." Besonders die technischen Schulen hätten bisher ihre Lehrpläne regelmäßig angepasst und würden derzeit über nahezu keine "überflüssigen" Inhalte verfügen, meint Landertshammer. Die WKÖ trete daher für flexible Lösungen ein, die den regionalen Bedürfnissen entsprechen und eine Stärkung der Profilbildung der einzelnen Schulstandorte dienen.

"Wichtig ist für uns auch die Erhaltung der Transparenz", fordert Landertshammer. "Dem aufnehmenden Betrieb muss es möglich sein, Bewerber verschiedener Schulen zu vergleichen. An Absolventen einer wirtschaftlichen Schule in ländlichen Regionen müssen die gleichen Anforderungen wie an einen Absolventen des gleichen Schultyps aus der Stadt gestellt werden können." In diesem Zusammenhang sei die Einführung von Leistungsstandards wichtiger denn je.

Auf keinen Fall sollte das wirtschaftliche Wissen im Geographielehrplan der AHS beschränkt werden, betont Landertshammer. Dieses sei ein wesentlicher Teil der Allgemeinbildung und daher für die Jugend von heute unverzichtbar.
 
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