WKÖ-Präsident stellt EU-Botschaftern in Wien Position der österreichischen
Wirtschaft zum EU-Frühjahrsgipfel vor
Wien (pwk) - Der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl, hat für
Dienstag (04. 03.) die Vertreter der 14 EU-Staaten in Österreich zu einem Arbeitsgespräch
in Wien eingeladen. Im Mittelpunkt des inzwischen traditionellen Treffens steht diesmal der Europäische Rat
am 21. März in Brüssel, bei dem der Lissabon-Prozess evaluiert wird und dem zentrale Bedeutung für
die Ankurbelung der europäischen Wirtschaft zukommt.
"Sowohl die EZB als auch der IWF gehen davon aus, dass die Euro-Zone heuer nicht in die Nähe ihres Potentialwachstums
von 2 bis 2,5 % kommen dürfte, was nicht zuletzt auch eine Folge der investitionshemmenden Unsicherheiten
rund um die Irak-Krise und des bereits sehr hohen Rohölpreises ist", erklärt Leitl und fordert die
beschleunigte Umsetzung der im Rahmen der Lissabon-Strategie festegelegten strukturellen Reformschritte unter Aufrechterhaltung
der Eckpunkte des Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes. "Nur wenn wir jetzt rasch handeln,
kann die europäische Wirtschaft wieder nachhaltig flott gemacht und Beschäftigung geschaffen werden,"
betont Leitl und spricht sich als wichtigen Schritt auch für eine baldige Senkung der Euro-Leitzinsen aus.
Neben den wichtigen Strukturreformen müsse aus Sicht der österreichischen Wirtschaft ebenso der Förderung
neuer Technologien besonderes Augenmerk geschenkt werden, so Leitl bei der Übergabe des Positionspapiers der
WKÖ an Christos Alexandris, den Botschafter des EU-Vorsitzlandes Griechenland. "Ein EU-einheitlicher
Wille wird unerlässlich sein, wenn die Europäische Union den Wachstumsrückstand etwa zu den USA
aufholen und das Ziel, bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum
der Welt zu werden, erreichen will", zeigt sich Leitl überzeugt.
Als "Manager des Wandels" sind die Europäischen Sozialpartner gefordert, entscheidend zur Umsetzung
der strukturellen Reformschritte beizutragen. "Deshalb müssen auch alle am Erwerbsleben beteiligten Interessenvertretungen
im Rahmen des dreigliedrigen Europäischen Sozialgipfels repräsentiert sein. So wird es gelingen ein wirkungsvolles
Instrument europäischer Wirtschaftspolitik zu schaffen", meint Leitl.
Die im Rahmen der EU-Erweiterung neu beitretenden Mitgliedstaaten werden zur Umsetzung und Erreichung der Lissabon-Ziele
ebenfalls Wesentliches beitragen, stellt Leitl klar: "Die Reformstaaten in Mittel- und Osteuropa sind tiefgreifende
Reformen entschlossen angegangen, was zu raschem Wirtschaftswachstum geführt hat. Sie tragen durch ihren Beitritt
daher nicht zu einer Verwässerung, sondern zu einer Stärkung des Lissabonprozesses bei und können
bei der Umsetzung notwendiger Reformen vielen jetzigen Mitgliedstaaten der Gemeinschaft als Vorbild dienen."
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