Darabos: »Werden SPÖ wieder zur Nummer 1 machen!«
Wien (sk) - Der burgenländische SPÖ-Klubobmann Norbert Darabos wird neuer SPÖ-Bundesgeschäftsführer
neben Bundesgeschäftsführerin Doris Bures. Dies kündigte SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer
am Montag (03. 03.) in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Darabos und Bures an. Diese
Personalentscheidung sei Teil der angekündigten Veränderungen in der Parteizentrale, die im Zuge einer
Gesamtneupositionierung der SPÖ erfolgen sollen. Eine konkrete Arbeitsteilung will der Parteichef in den nächsten
Tagen gemeinsam mit Bures und Darabos ausarbeiten. Darabos selbst meinte: "Ich kenne die Partei sehr gut nach
innen, ich glaube, dass hier meine Stärke liegt." Er habe über das Angebot, in die Parteizentrale
nach Wien zu wechseln, nicht lange nachdenken müssen, "obwohl der Schritt auch kein einfacher war".
Denn Klubobmann in einer Landespartei mit Regierungsverantwortung zu sein, sei doch etwas anderes. Seinem politischen
Selbstverständnis gemäß könne man sich einer derartigen Herausforderung aber nicht verschließen.
Er zeigte sich überzeugt: "Es wird uns in den nächsten Jahren mit einer offensiven, aber auch sachorientierten
Oppositionspolitik gelingen, die schwarz-blaue Mehrheit zu brechen und die SPÖ wieder zur Nummer 1 zu machen,
damit in Österreich wieder soziale Verhältnisse einkehren."
Norbert Darabos sei eines der größten politischen Talente der SPÖ, er habe im Burgenland hervorragende
Arbeit geleistet, und zwar nicht nur was die Erneuerung der Partei betreffe, sondern er habe auch bei allen Wahlgängen
reüssiert, stellte Gusenbauer fest. Darabos soll seine Erfahrung was ein modernes politisches Management betrifft
und auch was den direkten Kontakt mit dem Bürger betrifft in die Bundesparteizentrale einbringen. Die Erfahrung
des Burgenländers im ländlichen Raum sei für die Bundes-SPÖ von zentraler Bedeutung, weil sich
bei der letzten Nationalratswahl wieder herausgestellt habe, dass die SPÖ im ländlich-agrarischen Bereich
besondere Schwächen habe, so Gusenbauer.
Darabos selbst unterstrich die Bedeutung seiner Herkunft für seine politische Arbeit: Er sei dadurch geprägt,
dass er aus einer Arbeiter- und Pendlerfamilie aus dem mittleren Burgenland komme. Den größten Teil
seines bisherigen Lebens habe er als Pendler verbracht. Er sei sowohl mit dem urbanen, städtischen Bereich,
aber auch mit dem agrarisch-ländlichen Bereich vertraut. Der Umstand, dass die SPÖ-Burgenland über
30 Jahre die Mehrheit im Land hat, beweise, dass es der SPÖ auch gelingen kann, im ländlichen Raum erfolgreiche
Politik für die Menschen zu machen. Nach Ansicht des designierten SPÖ-Bundesgeschäftsführers
ist die SPÖ Burgenland die modernste Landespartei, die sich seit Jahren einem permanenten Öffnungsprozess
verschreibe und einen permanenten Generationenwechsel vorantreibe. Im Burgenland sei es zuletzt auch gelungen,
enttäuschte FPÖ-Wähler zu gewinnen. Burgenland und Wien hätten bei der letzten Nationalratswahl
als einzige Bundesländer ein besseres Ergebnis als 1999 erzielt. Unter dem Motto "Rot-Schwarz statt Schwarz-Blau"
habe die SPÖ im Burgenland erfolgreich versucht, ein attraktives Gegenmodell zur schwarz-blauen Bundespolitik
zu etablieren.
Darabos betonte, dass er sich auf die Zusammenarbeit mit Alfred Gusenbauer und Doris Bures freue. Dem burgenländischen
Landtag will er weiterhin angehören. |