Norbert Darabos wird neuer SPÖ-Bundesgeschäftsführer  

erstellt am
04 03. 03

Darabos: »Werden SPÖ wieder zur Nummer 1 machen!«
Wien (sk) - Der burgenländische SPÖ-Klubobmann Norbert Darabos wird neuer SPÖ-Bundesgeschäftsführer neben Bundesgeschäftsführerin Doris Bures. Dies kündigte SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer am Montag (03. 03.) in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Darabos und Bures an. Diese Personalentscheidung sei Teil der angekündigten Veränderungen in der Parteizentrale, die im Zuge einer Gesamtneupositionierung der SPÖ erfolgen sollen. Eine konkrete Arbeitsteilung will der Parteichef in den nächsten Tagen gemeinsam mit Bures und Darabos ausarbeiten. Darabos selbst meinte: "Ich kenne die Partei sehr gut nach innen, ich glaube, dass hier meine Stärke liegt." Er habe über das Angebot, in die Parteizentrale nach Wien zu wechseln, nicht lange nachdenken müssen, "obwohl der Schritt auch kein einfacher war". Denn Klubobmann in einer Landespartei mit Regierungsverantwortung zu sein, sei doch etwas anderes. Seinem politischen Selbstverständnis gemäß könne man sich einer derartigen Herausforderung aber nicht verschließen. Er zeigte sich überzeugt: "Es wird uns in den nächsten Jahren mit einer offensiven, aber auch sachorientierten Oppositionspolitik gelingen, die schwarz-blaue Mehrheit zu brechen und die SPÖ wieder zur Nummer 1 zu machen, damit in Österreich wieder soziale Verhältnisse einkehren."

Norbert Darabos sei eines der größten politischen Talente der SPÖ, er habe im Burgenland hervorragende Arbeit geleistet, und zwar nicht nur was die Erneuerung der Partei betreffe, sondern er habe auch bei allen Wahlgängen reüssiert, stellte Gusenbauer fest. Darabos soll seine Erfahrung was ein modernes politisches Management betrifft und auch was den direkten Kontakt mit dem Bürger betrifft in die Bundesparteizentrale einbringen. Die Erfahrung des Burgenländers im ländlichen Raum sei für die Bundes-SPÖ von zentraler Bedeutung, weil sich bei der letzten Nationalratswahl wieder herausgestellt habe, dass die SPÖ im ländlich-agrarischen Bereich besondere Schwächen habe, so Gusenbauer.

Darabos selbst unterstrich die Bedeutung seiner Herkunft für seine politische Arbeit: Er sei dadurch geprägt, dass er aus einer Arbeiter- und Pendlerfamilie aus dem mittleren Burgenland komme. Den größten Teil seines bisherigen Lebens habe er als Pendler verbracht. Er sei sowohl mit dem urbanen, städtischen Bereich, aber auch mit dem agrarisch-ländlichen Bereich vertraut. Der Umstand, dass die SPÖ-Burgenland über 30 Jahre die Mehrheit im Land hat, beweise, dass es der SPÖ auch gelingen kann, im ländlichen Raum erfolgreiche Politik für die Menschen zu machen. Nach Ansicht des designierten SPÖ-Bundesgeschäftsführers ist die SPÖ Burgenland die modernste Landespartei, die sich seit Jahren einem permanenten Öffnungsprozess verschreibe und einen permanenten Generationenwechsel vorantreibe. Im Burgenland sei es zuletzt auch gelungen, enttäuschte FPÖ-Wähler zu gewinnen. Burgenland und Wien hätten bei der letzten Nationalratswahl als einzige Bundesländer ein besseres Ergebnis als 1999 erzielt. Unter dem Motto "Rot-Schwarz statt Schwarz-Blau" habe die SPÖ im Burgenland erfolgreich versucht, ein attraktives Gegenmodell zur schwarz-blauen Bundespolitik zu etablieren.

Darabos betonte, dass er sich auf die Zusammenarbeit mit Alfred Gusenbauer und Doris Bures freue. Dem burgenländischen Landtag will er weiterhin angehören.
 
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