Schüssel: Investition in Kunst und Kultur ist Österreichs Antwort auf die Schrecken der Gegenwart  

erstellt am
17. 03. 03

Wien (bpd) - Kritisch setzte sich Bundeskanzler Wolfgang Schüssel am Freitag (14. 03.) in seiner Rede anlässlich der Wiedereröffnung der Albertina mit den negativen Folgen des zeitgeistigen Überhöhung der Phänomene von Beschleunigung und Geschwindigkeit auseinander. Schüssel: "Beschleunigung und Geschwindigkeit werden heute als oberste Prinzipien gesetzt. Für viel wichtiger halte ich aber die Frage, was wir dieser Atemlosigkeit entgegensetzen können, um zur Widerherstellung der inneren Balance zu kommen." Als ein Mittel zur Wiederherstellung dieser "inneren Ruhe" nannte der Bundeskanzler die Kunst, die er als "Niederschrift von Empfindungen" bezeichnete.

Ob Kunstförderung angesichts der tragischen Weltgeschehnisse Luxus wäre oder legitimes staatliches Unterfangen, beantworte der Bundeskanzler eindeutig positiv im Sinne der Kunstförderung. Schüssel: "Angesichts der Schüsse von Belgrad und der Vorbereitungen, die gegenwärtig getroffen werden, um die drohenden Flüchtlingsströme zu versorgen, stellt sich zwangsläufig die Frage, ob wir eine derart beieindruckende Eröffnungsfeiern wie die heutige, überhaupt begehen dürfen. Meine Antwort ist klar. Investitionen in Kunst und Kultur sind Österreichs Antwort auf die Schrecken der Gegenwart."

In diesem Zusammenhang wies der Bundeskanzler auf die föderalistische Konzeption der Kulturpolitik der Bundesregierung hin. Als Beispiele für die Stärkung der Kulturtätigkeiten in den Bundesländern führt er das Mozart- und Festspielhaus in Salzburg sowie das Projekt "Graz-Kulturhauptstadt Europas" an.
     
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