33 Wiener Gastronomen mit neuer Plankette geehrt
Wien (rk) - In den letzten Jahren geht der Trend zur gesunden Küche. Die Nachfrage nach gesundem
und gutem Essen ist groß. Darum hat die Stadt Wien in Kooperation mit den Wiener Gastronomiebetrieben die
Aktion "Wien isst gesund"
StR. Prim. Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker und Komm.Rat Walter Nettig präsentieren
die Aktion "Wien isst gesund"
Foto: Pressefoto Votava |
ins Leben gerufen. Jene Restaurants, Gasthäuser, Cafes und Beisln, die sich verpflichten in ihrem Menü
herzgesunde, schmackhafte und leicht bekömmliche Speisen aufzunehmen, werden mit der "Wien ist gesund"
Plakette ausgezeichnet. Dieses Projekt ist für alle WienerInnen gedacht, die gerne gut und gesund "Essen
gehen" wollen.
"Es freut mich sehr, dass so kurz nach dem Start der Aktion 'Wien isst gesund' im Herbst letzten Jahres bereits
33 Wiener Gastronomiebetriebe ihr konkretes Interesse an einer Teilnahme durch die Erfüllung der schwierigen
Zulassungskriterien unter Beweis gestellt haben. Dieses Engagement um das leibliche Wohl der Gäste gehört
gewürdigt", betont Wirtschaftskammer Wien-Präsident Walter Nettig anlässlich der Verleihung
der ersten Anerkennungsurkunden im Rahmen der Aktion "Wien isst gesund" gemeinsam mit der amtsführenden
Stadträtin für Gesundheits- und Spitalswesen, Primaria Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker.
Das von der Kampagne "Ein Herz für Wien" initiierte Präventionsprojekt "Wien isst gesund"
ist bereits in der Startphase zu einem vollen Erfolg geworden. "Neben der Motivation zu mehr Bewegung und
zu Nichtrauchen wollen wir die WienerInnen zu gesunder Ernährung motivieren: ich danke daher den Wiener Gastronomen,
die als Partner in dieser Sache mit uns kooperieren", unterstreicht Wiens Gesundheitsstadträtin Prim.
Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker die gesundheitspolitischen Intentionen des Projektes. "Wenn wir es noch
gemeinsam schaffen, dass die Initiative des gesundheitsbewussten Essens ausgeweitet wird, haben wir ein wichtiges
Ziel erreicht!"
Auszeichnung an 33 Gastronomen verliehen
Als Lohn für ihr Engagement wird jenen 33 Gastronomen die "Wien isst gesund" - Plakette
für ihr Engagement in der herzgesunden Küche verliehen. Nach Annahme einer ausführlichen ernährungswissenschaftlichen
Beratung sind diese 33 Gastronomiebetriebe berechtigt, die "Wien ist gesund" Plakette zu führen.
Auf der Speisekarte wird täglich mindestens ein herzgesundes, qualitativ hochwertiges Menü angeboten.
Für die Pilotphase von "Wien isst gesund" wurden Gastronomiebetriebe aus jenen Bezirken bevorzugt,
in denen die Zahl an Herz- Kreislauferkrankungen besonders hoch ist, so etwa der 10, 11 und 15, 16 und 20.Bezirk.
"Die hier anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer gestalten mit ihrer Teilnahme an diesem Qualitätssiegel
ihre unternehmerische Zukunft aktiv mit und sichern sich so einen wichtigen Wettbewerbsvorsprung," unterstreicht
Nettig auch die unternehmerische Bedeutung dieser Verleihung.
Etwa eine Million Menschen in Österreich nützen täglich das Angebot der Gastronomie und konsumieren
eine Mahlzeit oder Jause im Restaurant, im Gasthaus, im Beisl ums Eck oder auch in der Würstelstand. Die KonsumentInnen
geben aber laut einer Umfrage des Gallup-Institutes (2002), bei der Ernährung außer Haus folgende Probleme
an:
- dass sie gerne gesünder essen würden, aber meistens "nehmen müssen was es gibt",
- dass zu kalorienreiches Essen am Speiseplan steht,
- dass (zwar immer mit schlechtem Gewissen) zu viel gegessen wird,
- jedoch "zu wenig Zeit bleibt aussuchen, was man gerne möchte."
Wenn die Bevölkerung motiviert werden kann, sich gesünder zu ernähren und sich regelmäßig
zu bewegen, könnte ein enormes präventives Potential freigesetzt werden, ist Univ.Prof. Dr. Anita Rieder,
wissenschaftliche Koordinatorin der Kampagne "Ein Herz für Wien", überzeugt. Bis zu 80% der
Fälle koronarer Herzkrankheit und bis zu 90% von Typ II Diabetes könnte durch die Integration eines gesünderen
Lebensstils in den Alltag verhindert werden. Für Österreich und insbesondere für die WienerInnen
müsste Finnland zum Vorbild werden, wo das dortige Herz-Kreislauf - Präventionsprogramm nachhaltigen
Erfolg zeigte: "Nach 25-jähriger Laufzeit wurde ein 70%-iger Rückgang der Sterberate bei den koronaren
Herzkrankheiten bei den 35- bis 64 Jährigen festgestellt. Rund die Hälfte des Rückgangs der Sterberate
wird dabei der Ernährungsumstellung zugeschrieben", so Rieder.
Verschiedene Erfolgsrezepte
Mehr als 4.700 Gastronomiebetriebe sorgen in Wien tagtäglich mit großem persönlichem Einsatz
und einem ausgezeichneten - weit über die Grenzen der Bundeshauptstadt hinaus bekannten - kulinarischen Angebot
für das leibliche Wohl der Wienerinnen und Wiener sowie der zahlreichen Gäste.
Dass dabei sehr unterschiedliche Rezepte zum gastronomischen Erfolg führen, zeigt eine aktuelle im Auftrag
der Wirtschaftskammer Wien durchgeführte Studie sehr deutlich. "Während innovative Gastronomen,
die ihren Gästen etwas Besonderes bieten, im Vorjahr Umsatzzuwächse verzeichneten, zählte die reine
Verpflegungsgastronomie zu den Verlierern", fasst Nettig die Ergebnisse zusammen. Neben der Lage und der Größe
eines Betriebes entscheidet laut WKW-Untersuchung das Engagement des Besitzers ganz wesentlich über Erfolg
oder Misserfolg. "Gäste bevorzugen Lokale mit besonders engagierten Besitzern. Vor allem der Nachwuchs
bringt mit innovativen Konzepten und Ideen neuen Schwung und mehr Gäste speziell in traditionelle Betriebe",
erklärt Nettig.
|