Vorreiter in Sachen biologische Produktion und Nachhaltigkeit
St. Pölten (nlk) - Niederösterreich hat bei den Bioflächen das größte Wachstum
aller Bundesländer vorzuweisen. Von den rund 28.000 Hektar Umstellungsflächen im Zeitraum 2001/ 2002
in Österreich entfielen auf Niederösterreich allein 24.000 Hektar. Zudem befindet sich in Niederösterreich
mit rund 86.000 Hektar mehr als ein Viertel der gesamten österreichischen Biofläche. "Niederösterreich
hat damit auch bei der Herstellung biologischer Produkte eine Vorreiterrolle übernommen und somit eine gute
Grundlage in Richtung Nachhaltigkeit geschaffen", betonte dazu Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am Mittwoch
(12. 03.) in einem gemeinsamen Pressegespräch mit Monika Langthaler. Die ehemalige
Grünpolitikerin, die seit drei Jahren ein Unternehmen besitzt, hat eine Studie über den Bio-Landbau in
Niederösterreich und auch in den mittel- und osteuropäischen Ländern durchgeführt. Dabei zeigt
sich, dass in Ländern wie Tschechien, Ungarn und der Slowakei die biologisch bewirtschafteten Ackerflächen
in den letzten Jahren stark zugenommen haben. So werden in Tschechien beispielsweise bereits über 235.000
Hektar biologisch bewirtschaftet, eine ähnlich große Fläche wie in Österreich. Während
jedoch in Österreich diese Fläche von rund 20.000 Biobauern bewirtschaftet werden, sind es in Tschechien
nur rund 730. Was laut Langthaler in diesen Ländern jedoch fehlt, ist das Verteilungssystem.
Niederösterreich setze weiter auf spezifische, natürliche und biologische Produktion und nicht auf Massenproduktion,
so der Landeshauptmann. "Die bäuerliche Produktion denkt und arbeitet dabei in Generationen und geht
weiterhin in Richtung Nachhaltigkeit." Zuversichtlich stimme ihm dabei, dass die Nachfrage nach biologischen
und natürlichen Produkten sehr groß ist. Zudem wurde im Dezember des Vorjahres eine Initiative gestartet,
das Waldviertel zu einer der größten gentechnikfreien Regionen Europas zu machen. Diese Initiative will
unter der Dachmarke "Waldviertel - Lebensviertel" nicht nur eine gentechnikfreie Region Waldviertel schaffen,
sondern den teilnehmenden Bauern zusätzlich Gelegenheit geben, ihre hochwertig produzierten Lebensmittel gewinnbringend
zu vermarkten. "Mit erfolgreichen Einzelbeispielen wollen wir diese Initiative auf breitester Ebene kommunizieren",
so Pröll. Dabei gebe es auch eine enge Zusammenarbeit mit den Handelsketten. |