Wien (bmaa) - Außenministerin Benita Ferrero-Waldner hat als Vorsitzende des "Netzwerks Menschliche
Sicherheit" zum ersten Mal die von Österreich neu entwickelte "Alarmfunktion" dieses Netzwerks
für Kinder in bewaffneten Konflikten aktiviert. Die Außenministerin möchte auf diese Weise die
Weltöffentlichkeit verstärkt auf das Schicksal Tausender Kinder aufmerksam machen, die seit vergangenem
Jahr von der "Lord‘s Resistance Army", einer Rebellenarmee in Norduganda, entführt und als Kindersoldaten
eingesetzt oder als Sexsklaven misshandelt werden.
Ferrero-Waldner hat daher zwei hochrangige Diplomaten, den Leiter der entwicklungspolitischen Sektion des Außenministeriums,
Botschafter Georg Lennkh, und den Gesandten im Büro der Außenministerin, Werner Brandstetter, nach Uganda
entsandt. Es ist den beiden Diplomaten gelungen, in Gesprächen mit Regierungsstellen Uganda für die Einsetzung
eines Sondergesandten der Menschenrechtskommission für die Problematik der Kindersoldaten in Norduganda zu
gewinnen. Es sollen weiters in Zusammenarbeit mit den Behörden Ugandas und dort tätigen NGO-s Möglichkeiten
geprüft werden, vor allem auf humanitärem Gebiet das Los der Kindersoldaten zu lindern, insbesondere
Betreuung in Schutzlagern und Hilfe bei der Rehabilitation.
Ferrero-Waldner hat den Vorsitz im Netzwerk Menschliche Sicherheit, bei dem neben Österreich Chile, Griechenland,
Irland, Jordanien, Kanada, Mali, die Niederlande, Norwegen, Schweiz, Slowenien, Thailand und Südafrika als
Beobachter Mitglieder sind, vergangenes Jahr von Chile übernommen. Als Schwerpunktthemen des österreichischen
Vorsitzes hat die Außenministerin die Frage der Menschenrechtserziehung und das Los der Kinder in bewaffneten
Konflikten bestimmt. Die Welt soll - wie seinerzeit im Zusammenhang mit der Kampagne gegen Landminen - aufgerüttelt
und an ihre Verantwortung erinnert werden, Kinder in bewaffneten Konflikten nicht ihrem Schicksal zu überlassen.
Der österreichische Vorsitz wird im Außenministertreffen des Human Security Network in der ersten europäischen
Menschenrechtsstadt und Kulturhauptstadt Europas, in Graz, vom 8. - 10 Mai 2003 kulminieren. Der Vorsitz wird dann
an Mali übergehen. Bei diesem Treffen werden die Außenminister des Netzwerks eine Prinzipien-Erklärung
und ein Handbuch zur Menschenrechtserziehung sowie eine "Support Strategy" für Kinder in Bewaffneten
Konflikten und ein Kinderrechts-Training für Feldeinsätze verabschieden. |