LH Haider will Position Kärntens gegenüber dem Bund verbessern und regionale Eigenheiten
mehr in den Vordergrund rücken
Klagenfurt (lpd) - Seine Idee eines „Freistaates Bundesland Kärnten“ präzisierte Landeshauptmann
Jörg Haider in der Sitzung der Landesregierung am Dienstag (11. 03.). Wie er im
anschließenden Pressefoyer betonte, gehe es dabei um eine stärkere Positionierung spezifischer Kärntner
Eigenheiten gegenüber Wien und um eine Bewusstseinsbildung zur Stärkung der eigenen regionalen Identität.
Mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Landtag könnte die Freistaat-Deklaration in die Landesverfassung aufgenommen
werden.
Bei der Freistaat-Idee gehe es nicht um eine Abspaltung Kärntens, so Haider. Nach dem Vorbild Bayerns solle
sich auch Kärnten stärker mit seinen regionalen Eigenheiten vor allem gegenüber der Bundesregierung
positionieren. Auch gehe es um mehr Autonomie bei Entscheidungen in der Nachbarschaftspolitik oder etwa bei schulischen
Aktivitäten. Die Bezeichnung Freistaat soll zur Stärkung der eigenen und landestypischen Identität
beitragen. Denn in keinem anderen Bundesland seien die Wurzeln zu Volkskultur oder heimischen Liedgutes so stark
ausgeprägt wie in Kärnten, sagte Haider. Je größer die Welt, um so stärker suchten die
Menschen ihre Identitätsfindung im regionalen Bereich.
Auch solle die wirtschaftliche Situation Kärntens verbessert und Firmen noch stärker emotional an das
Bundesland gebunden werden. Der Landeshauptmann nannte in diesem Zusammenhang die jüngste Entscheidung von
Infineon, sich noch stärker am Standort Villach zu engagieren. Das sei mit unter auch ein Zeichen, dass sich
der Konzern hier wohl fühle.
Weiters sagte Haider, dass überall die Autonomie der Schweizer Kantone, die Autonomie von Friaul-Julisch Venetien
in Italien oder das Freistaat-Modell Bayern in Deutschland bewundert werde. Warum sollte das mit Kärnten in
Österreich nicht funktionieren, so der Landeshauptmann, der viel davon abhängig macht, wie Wien das südliche
Bundesland künftig behandeln werde. Derzeit habe er nicht viel Freude mit dem Bund, nachdem „die Bundesregierung
die versprochene Steuerreform wieder absagen will“, so Haider. |