Wolfgang Buchner: Die Saline des Falken |
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Wien (mq) - Die Bearbeitung von Geschichte und historisch-wissenschaftlichem Quellenmaterial zur Schaffung
von poetischen Korrespondenzen ist Anliegen des 1946 in Mürzzuschlag geborenen und in Graz lebenden Künstlers
und Schriftstellers Wolfgang Buchner. Ausgangspunkt seines Werkkomplexes "Die Saline des Falken", das
aus einem Architekturmodel, einem Konvolut an Plänen und historischen Materialien sowie einer Begleitpublikation
besteht, ist die nördlich von Bari gelegene Meeressaline Margherita di Savoia: Die Saline von Barletta. Mit
wissenschaftlicher Akribie und genauer Kenntnis der Salinenkunde sowie historischer und kunsthistorischer Bezüge
(re-)konstruiert Buchner ein komplexes Geflecht von Verweisen, Korrespondenzen, Analogien und Ableitungen. Das
daraus resultierende Modell der "Saline des Falken" ist einerseits die plastische Darstellung einer baulichen
Struktur, anderseits die Offenlegung jenes Übersetzungsapparates von Faktum in Fiktion, das Buchners künstlerische
Praxis als Geschichtsmodell beschreibt. Tief im Süden Italiens liegt "wie ein niedergegangener Meteor" eine Burg: das Castel del Monte. Rätselbau eines Rätselmenschen, des deutschen Kaisers Friedrich II. In Sichtweite spannt sich ein weites salziges Netz: die große Meeressaline von Barletta. In zwölf realen und fiktiven Exkursen beschreibt Buchner die vier Pfade seiner plastischen und literarischen Aufarbeitung: 1. die Geschichtswege, 2. die Nachtwege, 3. die Planwege und 4. die Salzwege. Die "Saline des Falken" ist ein poetisches Modell aus Sole, Salz und Ton, das eine verborgene Korrespondenz verschiedenster Orte und Geschichten offenlegt. Unerwartet entspringt im Kastell eine Salzquelle und löst den erratischen Stolz des Bauwerks auf. Die Baugeometrie verlässt ihren Körper aus Stein, wendet sich in flachen, quadratischen Terrassen der Ebene zu und weitet sich zu Gärten aus Salz. Die Ausstellung wurde von Peter Pakesch, Joanneum Graz konzipiert und ist Beitrag des Landes Steiermark. A9 forum transeuropa ist ein Ort für neue Ausstellungskonstellationen im Zentrum des "quartiers21" im Wiener MuseumsQuartier. Als Initiative der österreichischen Bundesländer und der Kunstsektion des BKA steht dieser flexible Galerieraum im Spannungsfeld von Regionen und Metropolen, Land und urbanen Zentren. Das inhaltliche Programm bestimmen kuratierte Kunstprojekte aus den Bundesländern. Bereits mit dem Namen "A9 forum transeuropa" zeigt man, dass ein Schwerpunkt auf der Grenzüberschreitung, und das nicht nur im geografischen Sinn, liegen wird. Die Aufgabe von A9 forum transeuropa ist vor allem auch, den Bundesländern in Wien ein Repräsentations- und Kommunikationsmittelpunkt für kulturelle Anliegen und Projekte zu sein. Ziel ist Vernetzung, Austausch und Information. Vernissage: Dienstag, 18. März, 19.00 Uhr Wolfgang Buchner: Flutung II (Aktion) Ausstellungsdauer: 19. März - 4. Mai 2003 Ausstellungsgespräch mit Wolfgang Buchner: 20. März, 18.00 Uhr Weitere Informationen und Bilder: http://www.A9-forumtranseuropa.at |
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