Jährlich 97.000 Lkw auf umweltfreundlicher Rollender Landstraße über Tauernbahn
Salzburg (öbb) - Der ÖBB-Güterverkehr stellt mit einem Transportvolumen von rund 3,35 Mio.
Tonnen pro Jahr in der sensiblen Alpenregion Salzburg einen wichtigen Faktor für Wirtschaft und Umwelt dar.
Die Schiene soll als Alternative zur Straße im alpenquerenden Transit weiter forciert werden. "Alleine
auf den Zügen der Rollenden Landstraße werden über die Tauernachse rund 97.000 Lkw pro Jahr auf
der Schiene transportiert. Jedoch nicht nur die Lkw auf dem Huckepackzug, sondern jede einzelne mit der Bahn transportierte
Tonne entlastet die Straße und somit die Umwelt. In Salzburg werden immerhin über drei Millionen Tonnen
pro Jahr mit der Bahn befördert", so Wolfgang Scharinger, Leiter des Güterverkehrsbereiches der
ÖBB, Rail Cargo Austria. Durch die Einführung des Road-Pricing für Lkw und dem kundenorientierten
Angebot von kompletten Logistiklösungen erwartet Scharinger eine weitere Steigerung des Transportvolumens
auf der Schiene.
Der Salzburger Hauptbahnhof ist Ausgangs- und Endpunkt der "Rollenden Landstraße" (RoLa) zwischen
Salzburg und Ljubljana. Täglich verkehren vier Rola-Züge mit einer durchschnittlichen Auslastung von
86 Prozent. Im vergangenen Jahr wurden auf dieser Relation rund 20.000 Lkw umweltfreundlich über die Alpen
transportiert. Auf der RoLa-Verbindung Wels - Villach wurden im vergangenen Jahr sogar 77.000 Lkw befördert.
Insgesamt wurden der Straße auf der Salzburger Tauerntransitachse somit rund 97.000 Lkw abgezogen.
Jährlich 3,35 Millionen Tonnen unterwegs auf Salzburgs Schienen Auf dem 242 km umfassenden Salzburger Güterverkehrs-Streckennetz
der ÖBB wurden 2002 rund 133.000 Waggons mit rund 3,35 Millionen Tonnen befördert. Die Gütermenge
teilt sich auf die unterschiedlichsten Branchen, Produkte und Unternehmen auf. Beginnend mit den Saalfeldner Diabaswerken
über Metalltransporte, Holz und Papiertransporte für Kaindl und M-Real Hallein bis hin zu Auto- und Aluminiumtransporten.
Allein die Ersatzteil-Lieferungen des Salzburger Unternehmens Porsche Austria bewirkt ein Güteraufkommen von
11.000 Wagenladungen.
Ursteinau: ÖBB legen Angebot für Abtransport mit Abrollcontainern Für das geplante Gewerbegebiet
Ursteinau wurde von Beginn an der Bau einer Anschlussbahn erwogen, eine Grobkostenschätzung erstellt und entschieden,
die Anschlussbahntrasse für das Gewerbegebiet freizuhalten. Um den Mietern des geplanten Gewerbeparks rasch
den Bau einer Anschlussbahn anbieten zu können, findet mit der Planung auch die Vorbereitung der eisenbahnrechtlichen
Genehmigung statt.
Für die anstehende Entsorgung der Deponie scheidet die geplante Anschlussbahn allerdings aus: Ist doch deren
kurzfristiger Bau unmöglich, da einerseits die Deponieräumung schon in den kommenden Wochen beginnen
soll, damit das Areal spätestens Ende 2003 entsorgt ist und andererseits die geplante Trasse über das
zu entsorgende Gelände führt.
Daher bietet Rail Cargo Austria für die demnächst beginnende Deponieräumung eine Entsorgung mit
dem bewährten Abroll-Container-System an. Die Container werden in der Deponie Urstein auf Lkw verladen und
von diesen über die Autobahn direkt zum Bahnhof Hallein gebracht. Dort werden sie auf Waggons verschoben und
der Müll wird so per Bahn zu den neuen Deponierungsstandorten gebracht.
MOBILER - ausgezeichnete Logistik-Innovation mit Salzburger Wurzeln Seit über einem Jahr erweitert der MOBILER
die Produktpalette des ÖBB Güterverkehr. Er ermöglicht es, Güter rasch und einfach auf die
Schiene zu bringen, ohne auf die Vorteile der schnellen und flexiblen LKW-Zustellung vor Ort zu verzichten. Schließlich
eignet sich für den MOBILER-Einsatz jedes Ladegleis, das eine seitliche LKW-Zufahrt erlaubt. Mit dem MOBILER
ist der Umschlag von speziellen Wechselbrücken und Containern direkt zwischen Waggon und LKW möglich.
Im Jahr 2000 wurde dieses ausgereifte Umschlaggerät mit dem Innovationspreis des Landes Salzburg ausgezeichnet.
Seither hat sich der MOBILER im Einsatz bei der Brauerei Stiegl so bewährt, dass Palfinger-Bermüller
und Rail Cargo Austria für die gelungene Verknüpfung von Waren- und Informationsfluss mit dem internationalen
"e-log@istics-award 2002" ausgezeichnet wurden. Ein weiterer Salzburger MOBILER-Anwender ist die Firma
Kaindl, die diese Technologie für Chemikalientransporte anwendet.
Mineralöl fährt Bahn Der ÖBB Güterverkehr fährt aber auch im konventionellen Wagenladungsverkehr
mit dem gängigen Equipment Erfolge ein, die sich sehen lassen können. Anfang September 2002 wurde durch
die Etablierung von zwei Mal wöchentlich zwischen Antwerpen und Salzburg verkehrenden Mineralöl-Shuttle-Zügen
zusätzlich 150.000 Tonnen Ware von der Straße auf die Schiene verlagert. |