ÖBB-Güterverkehr bringt
Transit-Entlastung auf Tauernachse
 

erstellt am
12. 03. 03

Jährlich 97.000 Lkw auf umweltfreundlicher Rollender Landstraße über Tauernbahn
Salzburg (öbb) - Der ÖBB-Güterverkehr stellt mit einem Transportvolumen von rund 3,35 Mio. Tonnen pro Jahr in der sensiblen Alpenregion Salzburg einen wichtigen Faktor für Wirtschaft und Umwelt dar. Die Schiene soll als Alternative zur Straße im alpenquerenden Transit weiter forciert werden. "Alleine auf den Zügen der Rollenden Landstraße werden über die Tauernachse rund 97.000 Lkw pro Jahr auf der Schiene transportiert. Jedoch nicht nur die Lkw auf dem Huckepackzug, sondern jede einzelne mit der Bahn transportierte Tonne entlastet die Straße und somit die Umwelt. In Salzburg werden immerhin über drei Millionen Tonnen pro Jahr mit der Bahn befördert", so Wolfgang Scharinger, Leiter des Güterverkehrsbereiches der ÖBB, Rail Cargo Austria. Durch die Einführung des Road-Pricing für Lkw und dem kundenorientierten Angebot von kompletten Logistiklösungen erwartet Scharinger eine weitere Steigerung des Transportvolumens auf der Schiene.

Der Salzburger Hauptbahnhof ist Ausgangs- und Endpunkt der "Rollenden Landstraße" (RoLa) zwischen Salzburg und Ljubljana. Täglich verkehren vier Rola-Züge mit einer durchschnittlichen Auslastung von 86 Prozent. Im vergangenen Jahr wurden auf dieser Relation rund 20.000 Lkw umweltfreundlich über die Alpen transportiert. Auf der RoLa-Verbindung Wels - Villach wurden im vergangenen Jahr sogar 77.000 Lkw befördert. Insgesamt wurden der Straße auf der Salzburger Tauerntransitachse somit rund 97.000 Lkw abgezogen.

Jährlich 3,35 Millionen Tonnen unterwegs auf Salzburgs Schienen Auf dem 242 km umfassenden Salzburger Güterverkehrs-Streckennetz der ÖBB wurden 2002 rund 133.000 Waggons mit rund 3,35 Millionen Tonnen befördert. Die Gütermenge teilt sich auf die unterschiedlichsten Branchen, Produkte und Unternehmen auf. Beginnend mit den Saalfeldner Diabaswerken über Metalltransporte, Holz und Papiertransporte für Kaindl und M-Real Hallein bis hin zu Auto- und Aluminiumtransporten. Allein die Ersatzteil-Lieferungen des Salzburger Unternehmens Porsche Austria bewirkt ein Güteraufkommen von 11.000 Wagenladungen.

Ursteinau: ÖBB legen Angebot für Abtransport mit Abrollcontainern Für das geplante Gewerbegebiet Ursteinau wurde von Beginn an der Bau einer Anschlussbahn erwogen, eine Grobkostenschätzung erstellt und entschieden, die Anschlussbahntrasse für das Gewerbegebiet freizuhalten. Um den Mietern des geplanten Gewerbeparks rasch den Bau einer Anschlussbahn anbieten zu können, findet mit der Planung auch die Vorbereitung der eisenbahnrechtlichen Genehmigung statt.

Für die anstehende Entsorgung der Deponie scheidet die geplante Anschlussbahn allerdings aus: Ist doch deren kurzfristiger Bau unmöglich, da einerseits die Deponieräumung schon in den kommenden Wochen beginnen soll, damit das Areal spätestens Ende 2003 entsorgt ist und andererseits die geplante Trasse über das zu entsorgende Gelände führt.

Daher bietet Rail Cargo Austria für die demnächst beginnende Deponieräumung eine Entsorgung mit dem bewährten Abroll-Container-System an. Die Container werden in der Deponie Urstein auf Lkw verladen und von diesen über die Autobahn direkt zum Bahnhof Hallein gebracht. Dort werden sie auf Waggons verschoben und der Müll wird so per Bahn zu den neuen Deponierungsstandorten gebracht.

MOBILER - ausgezeichnete Logistik-Innovation mit Salzburger Wurzeln Seit über einem Jahr erweitert der MOBILER die Produktpalette des ÖBB Güterverkehr. Er ermöglicht es, Güter rasch und einfach auf die Schiene zu bringen, ohne auf die Vorteile der schnellen und flexiblen LKW-Zustellung vor Ort zu verzichten. Schließlich eignet sich für den MOBILER-Einsatz jedes Ladegleis, das eine seitliche LKW-Zufahrt erlaubt. Mit dem MOBILER ist der Umschlag von speziellen Wechselbrücken und Containern direkt zwischen Waggon und LKW möglich.

Im Jahr 2000 wurde dieses ausgereifte Umschlaggerät mit dem Innovationspreis des Landes Salzburg ausgezeichnet. Seither hat sich der MOBILER im Einsatz bei der Brauerei Stiegl so bewährt, dass Palfinger-Bermüller und Rail Cargo Austria für die gelungene Verknüpfung von Waren- und Informationsfluss mit dem internationalen "e-log@istics-award 2002" ausgezeichnet wurden. Ein weiterer Salzburger MOBILER-Anwender ist die Firma Kaindl, die diese Technologie für Chemikalientransporte anwendet.

Mineralöl fährt Bahn Der ÖBB Güterverkehr fährt aber auch im konventionellen Wagenladungsverkehr mit dem gängigen Equipment Erfolge ein, die sich sehen lassen können. Anfang September 2002 wurde durch die Etablierung von zwei Mal wöchentlich zwischen Antwerpen und Salzburg verkehrenden Mineralöl-Shuttle-Zügen zusätzlich 150.000 Tonnen Ware von der Straße auf die Schiene verlagert.
     
zurück