Referendum ist wichtige Weichenstellung auch für Österreich
Ljubljana (bmlfuw) - Slowenien und Österreich verbindet eine politische Freundschaft, die einerseits
von gemeinsamen Interessen getragen ist, andererseits aber auch von der der festen Überzeugung bestimmt ist,
dass Verständigung und Dialog beiden Völkern mehr bringen, als Misstrauen und Konfrontation. Diese Partnerschaft
wollen wir in den kommenden Jahren zum beiderseitigen Nutzen stärken, das slowenische Referendum über
den Beitritt zur Europäischen Union ist daher auch für Österreich eine wichtige Weichenstellung.
Das sagte der österreichische Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dipl. Ing. Josef Pröll bei seinem ersten
Auslandsbesuch seit seinem Amtsantritt am Freitag (21. 03.) in Ljubljana. Österreich
werde entschlossen und konstruktiv an der weiteren Integration mitwirken, die Beitrittsakte am 16. April in Athen
unterzeichnen und die Ratifikation der Beitrittsvertrages rasch vorantreiben.
Gerade auf dem Gebiet der Landwirtschaft konnte in den vergangenen Jahren eine hervorragende fachliche und besonders
freundschaftliche Beziehung zwischen Österreich und Slowenien aufgebaut werden, erläuterte Pröll.
Wir gehen in beiden Ländern von ähnlichen Erfahrungen, Strukturen und Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft
aus. Ich bin daher davon überzeugt, dass in Zukunft der slowenische und der österreichische Landwirtschaftsminister
auf europäischer Ebene vieles gemeinsam im Interesse ihrer Bauern werden erreichen können.
Sloweniens Landwirtschaft hat daher von der Integration in die Gemeinsame Agrarpolitik der Union nichts zu befürchten.
Sloweniens Bauern sind aus meiner Sicht gut gerüstet für die Mitgliedschaft in der Europäische Union.
Ich sage dies in der Überzeugung und vor dem Hintergrund der Erfahrung, die wir selbst im Zuge unseres Beitrittes
zur Union gemacht haben: Als Österreich 1989 den Beitrittsantrag zur Union gestellt hat, war die Mehrheit
der österreichischen Bauern gegenüber dem Beitritt mehr als skeptisch. Während der Beitrittsverhandlungen
und in der Schlussphase vor unserem Referendum ist es doch gelungen, auch Bauern mehrheitlich davon zu überzeugen,
dass dieser Schritt auch für die Landwirtschaft der richtige sei und sie letztlich auch davon profitieren
werden. Wer sich heute unter österreichischen Landwirten umhört, der wird sicher viel Kritik an der Gemeinsamen
Agrarpolitik, an der Bürokratie und vielem mehr zu hören bekommen. Aber auf die Frage, ob man wieder
aus der EU austreten will, werden Sie ein klares und eindeutiges Nein hören. Und so möchte ich die slowenischen
Landwirte dazu einladen, die Herausforderung anzunehmen und den Beitritt Sloweniens zur Europäischen Union
zu unterstützen, so Pröll abschließend. |