Landeshauptmann Pühringer: Spielräume für Zukunftsinvestitionen
Linz (lk) - Genau vor einem Jahr hat das Land Oberösterreich eine bisher einzigartige Maßnahme
gesetzt: den Abbau der gesamten Schulden, die es bei Geldinstituten hatte. Da darüber hinaus keine anderen
Verbindlichkeiten, etwa in Form von Anleihen, bestanden, war das Land Oberösterreich am 22. März 2002
auf einen Schlag schuldenfrei.
"Das bringt neue Spielräume für Zukunftsinvestitionen", erklärt Landeshauptmann Dr. Josef
Pühringer am Freitag (21. 03.). Möglich war das, weil das Land Oberösterreich
nie hoch verschuldet war. Daher konnte im Gegensatz zu anderen Ländern mit den Erlösen aus dem Verkauf
von Wohnbaudarlehen und Anteilen an der Energie AG die totale Entschuldung erreicht werden. Die Pro-Kopf-Verschuldung
der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher beträgt damit seit einem Jahr Null.
Jährlich plus 22 Millionen Euro für die Gemeinden
Diese Schuldentilgung hat auch alle Darlehen betroffen, die für die Bedarfszuweisungen an die oberösterreichischen
Gemeinden aufgenommen wurden. Dadurch vergrößerte sich der Bedarfszuweisungstopf um die Beträge,
die bis dahin für Zinsen und Tilgung ausgegeben werden mussten, rund 22 Millionen Euro pro Jahr. Der Wegfall
des Schuldendienstes kommt allen oberösterreichischen Gemeinden heuer und in den kommenden Jahren zugute,
betont Pühringer.
Wegfall des Schuldendienstes schafft Spielräume
Doch nicht nur für die oberösterreichischen Gemeinden schafft der Entfall der früheren Ausgaben
für Zinsen und Tilgungen zusätzliche Spielräume. "Durch den Wegfall der eigentlichen Kosten
des Fremdkapitals, der Zinsen, wurden im Landeshaushalt alleine heuer im Vergleich zu 2001 rund 21 Mio. Euro frei.
Damit hatten wir bereits bei der Budgeterstellung für 2003 entsprechende Spielräume. Diese werden vor
allem für Investitionen herangezogen, die den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes zugute kommen",
so Pühringer.
Hochwasserhilfe und Wiederaufbau ohne Fremdfinanzierung möglich
"Die solide Finanzlage des Landes machte es aber auch möglich, wirkungsvolle Hilfe nach einem
Ereignis leisten zu können, das uns alle tief getroffen hat, bei der Bewältigung der Schäden der
Hochwasserkatastrophe vom vorigen August. Es war und ist dem Land möglich, die namhaften Beträge für
die Hilfeleistung an die Betroffenen und den Wiederaufbau der Infrastruktur ohne Fremdfinanzierung zur Verfügung
stellen zu können", erläutert der Landeshauptmann.
Geringste Landesabgaben aller Bundesländer
Dabei hebt Oberösterreich nur 15 Euro pro Kopf an Landesabgaben ein, was mit Abstand den niedrigsten
Pro-Kopf-Wert unter allen Bundesländern darstellt. Alle übrigen Bundesländer heben höhere Abgaben
ein, wie z.B. Burgenland mit 20 Euro oder das Bundesland mit der höchsten Belastung, Tirol, das 70 Euro einnimmt.
Zum vierten Mal Triple A: Beste Bonität erneut bestätigt
Der Weg der verantwortungsvollen Finanzpolitik im Land Oberösterreich findet auch internationale Anerkennung.
Bereits zum 4. Mal hintereinander wurde dem Land Oberösterreich durch die Rating-Agentur Standars & Poor’s
die höchstmögliche Bonitätsstufe erteilt: Das sogenannte AAA mit einem stabilen Ausblick. Und auch
der Rechnungshof hat bereits im Jahr 2001 bei einer Querschnittsprüfung der Finanzierung aller Länderhaushalte
dem Land Oberösterreich ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt.
"Dieser erfolgreiche Weg in der Finanzpolitik des Landes Oberösterreich nach den Leitsätzen
- keine Politik zu Lasten künftiger Generationen,
- keine Neuverschuldung,
- Beibehaltung der Schuldenfreiheit,
- keine neuen Landessteuern bzw. Landesabgaben,
- Erhaltung des AAA-Ratings,
- Erreichen der erforderlichen Maastricht-Kriterien und
- absoluter Vorrang für investive Ausgaben vor den konsumtiven Ausgaben
werden wir in den kommenden Jahren fortsetzen", so Pühringer abschließend.
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