Donauspital: Schockierende Unfallszahlen bei Kindern waren Anlass zur Aktion
Wien (rk) - Durchschnittlich verunglückt alle zwei Stunden auf Österreichs Straßen
ein Kind. Alle elf Tage verliert ein Kind sein Leben bei einem Verkehrsunfall. Im Schnitt verunglücken 17
% der Kinder am Schulweg. Jährlich werden österreichweit 1.000 Kinder durch Hundebisse verletzt. 16.000
Kinder und Jugendliche verunglücken jährlich
Eröffnung des 4. Wiener Kinder- und Jugendlichen- Symposiums im Donauspital durch StR.
Prim. Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker
Foto: Pressefoto Votava |
in Österreich mit dem Fahrrad. 11.000 davon müssen ambulant oder stationär in einem Krankenhaus
behandelt werden. Die schockierenden Zahlen der Statistiken waren Grund genug für die Experten der Kinder-
und Jugendchirurgischen Abteilung im Donauspital einmal im Jahr ein Symposium zu organisieren.
Am Freitag eröffnete Gesundheitsstadträtin Prim. Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker im Donauspital
des KAV das 4. Wiener Kinder- und Jugendlichen-Symposium. "Die Unfallverhütung bei unseren Kindern ist
enorm wichtig, um langfristige Schädigungen oder Beeinträchtigungen zu verhindern", betont Pittermann.
Bei der zweitägigen Veranstaltung geben die Experten Aufschluss darüber, wie man Unfälle oder chronische
Erkrankungen vermeiden bzw. rechtzeitig erkennen kann. Neben zahlreichen Referaten zur Gesundheitsvorsorge und
Unfallverhütung werden auch kostenlose Workshops in Sachen Erste Hilfe, Laienreanimation oder Verbrennungen
angeboten.
Erstes großes Thema: Gesundheitsvorsorge
Am ersten Symposiumstag dreht sich alles um eine gesunde Lebensweise der Kinder und Jugendlichen sowie
um Vorbeugung, Früherkennung oder Vermeidung chronischer Erkrankungen. Behandelt werden Themen wie die Früherkennung
von Herzkrankheiten oder Stoffwechseldefekten, Karies, Bettnässen, gesunde Ernährung oder Haltungsprobleme.
Einige Fakten dazu:
Übergewicht:
Übergewicht (Obesitas) ist eines der weltweit stark zunehmenden Probleme bei Kindern. Studien zeigen,
dass 30 % aller übergewichtigen Kinder neben den bekannten medizinischen Folgeerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck
oder Gelenksprobleme bereits im Kindesalter an Depressionen leiden.
Haltungsprobleme:
Eine Untersuchung an Wiener Pflichtschulen im Schuljahr 2000/01 der Sechs- bis Zehnjährigen hat ergeben,
dass 35 % der untersuchten Kinder Haltungsfehler aufweisen.
Herzerkrankungen bei Kindern:
Während die meisten Herzerkrankungen beim Erwachsenen durch Veränderungen der Herzkranzgefäße
bestimmt sind, handelt es sich bei Herzerkrankungen der Kinder überwiegend um angeborene Fehlbildungen. Herzfehler
stellen die größte Gruppe angeborener Fehlbildungen dar.
Bettnässen:
15 % aller Fünfjährigen und 5 % aller Siebenjährigen sind Bettnässer.
Unfallverhütung und Erste Hilfe
Zum Thema Unfallverhütung konnten etliche Gastvortragende gewonnen werden, die sich mit der Sicherheit
im Straßenverkehr, Haushalt sowie in der Schule, Freizeit und beim Sport beschäftigen. Erklärt
wird unter anderem, woran Laien ein Schädelhirntrauma erkennen, auf welche Kleidungsstücke im Sinne der
Unfallverhütung am Spielplatz verzichtet werden soll und welche Sicherheitsregeln Kinder gegenüber fremden
Tieren beachten sollten. Aufgeworfen werden auch Fragen wie "Warum ist bei Verbrennungen die sofortige Kühlung
so enorm wichtig?", "Wie können Radfahrer besser geschützt werden?" oder "Wie erreiche
ich Jugendliche mit dem Thema Sicherheit?". |