20 Prozent mehr Deutsche interessieren sich für Reiseziel Österreich - Überwiegend
positive Beurteilung des neuen Regierungsprogramms
Wien (pwk) - Trotz Konjunkturdelle und Irak-Konflikt kann der Tourismus optimistisch in die Zukunft blicken,
erklärte der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich,
Komm.Rat Johann Schenner, anläßlich der Bundesspartenkonferenz vor Tourismusexperten aus ganz Österreich.
Erfreulich sei, dass gemäß der kürzlich auf der ITB in Berlin vorgestellten Deutschen Reiseanalyse
Österreich bei den Reiseinteressen der deutschen Urlauber um 20 Prozent zugelegt hat.
Ein Vergleich der Reiseanalysen vom Jänner 2001 und Jänner 2003 zeige, dass Österreich bei der Entwicklung
der Interessen für Reiseziele mit dem genannten Plus von 20 Prozent hinter Bulgarien (plus 28 Prozent) an
zweiter Stelle liegt. Das Interesse für Urlaube in Deutschland selbst sei um 9 Prozent gestiegen. Fast alle
anderen Ziele mussten Rückgänge hinnehmen. Diese liegen zwischen minus ein Prozent (Türkei) und
minus 34 Prozent (Tunesien). Der Durchschnitt aller Reiseziele weist ein Minus von 12 Prozent auf.
Sehr erfreulich, so Schenner weiter, sei auch die Entwicklung der Zahlungsströme im österreichischen
Reiseverkehr: Die Eingänge stiegen von 10.354 Millionen Euro (1999) über 10.752 Millionen (2000) und
11.297 Millionen (2001) zuletzt auf den Rekordwert von 12.115 Millionen Euro. Da die Ausgänge im Reiseverkehr
(2001: 9.922 Millionen, 2002: 10.063 Millionen Euro) weniger stark zunahmen, erhöhte sich der positive Saldo
im abgelaufenen Jahr auf 2.052 (2001: 1.374) Millionen Euro. Es ist dies der höchste Überschuss seit
dem Jahr 1994.
Positiv äußerte sich Schenner zum neuen Regierungsprogramm. Das 40seitige Papier spreche stärker
als das Vorgängerpapier im Jahr 2000 die zentrale Bedeutung von Tourismus und Freizeitwirtschaft für
die Entwicklung von Einkommen, Beschäftigung und Leistungsbilanz an. Ausdrücklich werde die kleingewerbliche
Struktur als Vorteil der Branche hervorgehoben.
Im Bereich des Arbeits- und Sozialrechts werden die von der Tourismussparte immer wieder verlangte Reform der Arbeitslosenvermittlung,
die Arbeitszeitflexibilisierung und die Notwendigkeit der Ausländerbeschäftigung ausdrücklich erwähnt.
Gleiches gelte für die geforderten Praktikanten- und Grenzgängerabkommen mit den EU-Erweiterungsländern.
Positiv für die Tourismuswirtschaft sei jedenfalls auch eine Begünstigung nicht entnommener Gewinne oder
die Erhöhung der Kaufkraft durch Steuerentlastung.
Probleme sieht Schenner u.a. in der beabsichtigten höheren Belastung von Grund und Boden, im Road Pricing,
sowie in einer Verbürokratisierung des Lebensmittelrechtes. "Hier werden wir in nächster Zeit die
Entwicklung natürlich ganz genau beobachten", schloss Schenner. |