Wien (bpd) - Die Staats- und Regierungschefs der EU-Länder haben in ihrem Treffen am Donnerstag (20. 03.) Abend in Brüssel sehr darauf geachtet, sich auf die Zukunft zu konzentrieren,
sagte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel nach der einstündigen Debatte zum Irak. Es mache auch keinen Sinn,
über vergossene Milch zu weinen, so Schüssel in Hinblick auf die bisherige Uneinigkeit der EU-Staaten
im Zusammenhang mit der Irak-Krise.
Die Premiers hätten ausschließlich über einen Kompromisstext des griechischen Ratsvorsitzes geredet,
betonte Schüssel. Es habe eine sehr vernünftige, sachliche Diskussion gegeben. Alle hätten sich
"der Bedeutung des heutigen Augenblicks angemessen" verhalten, so Schüssel auf die Frage, ob es
Streit zwischen dem britischen Premierminister Tony Blair und Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac gegeben
habe. Dieser Neubeginn zeige, dass die Regierungschefs der 15 EU-Länder "aus den Fehlern der vergangenen
Monate gelernt haben".
Zu den Aufgaben für die Zukunft gehört der Wiederaufbau des Irak, dessen territoriale Integrität
laut der EU-Gipfelerklärung erhalten bleiben soll. Schüssel hält auch die Idee, die Einnahmen aus
dem Ölverkauf über einen Fonds direkt der irakischen Bevölkerung zugute kommen zu lassen, für
"sehr vernünftig". Flüchtlinge sollten "in der Region gehalten" werden, damit sie
nach dem Krieg rasch heimkehren könnten. |