BM Pröll: Wasser ist der Schlüssel
einer nachhaltigen Entwicklung
 
 

erstellt am
21. 03. 03

Auftakt-Symposion zum »Jahr des Wassers« mit Zukunftsfragen der Wasserwirtschaft
Wien (bmlfuw) - Das Symposium "Aquavisionen" ist der Startschuss zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Zukunftsthema Wasser. Österreich ist in der glücklichen Lage, genügend sauberes Trinkwasser zu haben, dennoch müssen wir das "Internationale Jahr des Wassers 2003" dazu nützen, um Strategien für eine gute Wasserzukunft in Österreich zu entwickeln. Wir brauchen klare Vorstellungen, wie wir unserer Wasser in Zukunft schützen und wie wir die globale Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung am besten unterstützen können, erklärte Lebensminister DI Josef Pröll in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Dr. Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Umweltdachverbandes, Univ.-Prof. Dr. Gerhard Loibl, Vorsitzender des Water Ressources Committee der International Law Association, sowie Dr. Wolfgang Kopetzky, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, anlässlich des Symposiums "Aquavisionen" am Donnerstag (20. 03.) in Wien.

In Kyoto/Japan findet derzeit gerade das 3. Weltwasserforum statt. Ziel ist es, die Umsetzung der Ergebnisse des Welt-Nachhaltigkeitsgipfels in Johannesburg im Bereich Wasser voranzutreiben und damit eine nachhaltige und friedliche Nutzung des Lebensmittel Nr. 1 sicher zu stellen. Es geht darum, den Anteil der Weltbevölkerung, die keinen Zugang zu Trinkwasser hat, von derzeit 1,2 Milliarden bis 2015 zu halbieren. Österreich kann viel zur friedlichen Lösung von Wasserkonflikten beitragen, indem es sein Know-how dort zur Verfügung stellt, wo Wasser aufgrund seines Mangels oder seiner Beschaffenheit eine echte Lebensgefahr für viele Millionen von Menschen bedeutet und ein Konfliktpotential zwischen Staaten beinhaltet. Angesichts der aktuellen Weltlage sind Erfolge in Kyoto ein Gebot der Vernunft. Sie sind weiters ein notwendiges und wichtiges Signal für die Orientierung der Staatengemeinschaft an Prinzipien der Nachhaltigkeit, führte Pröll weiter aus.

Wasser ist aber nicht nur auf internationaler Ebene ein Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung. Die österreichische Wasserpolitik muss ebenfalls in erster Linie eine Politik der Nachhaltigkeit sein. Das heißt insbesondere:
Österreich muss auch in Zukunft der Versorgungssicherheit mit sauberen Trinkwasser oberste Priorität einräumen. In Regionen, wo Knappheit auftreten kann, ist eine überregionale Versorgung sicher zu stellen.

Österreich muss an seinem Ziel festhalten, dass Grundwasser flächendeckend als Trinkwasser erhalten bleibt. Wo Probleme bestehen, sind diese mit Nachdruck zu beseitigen. Die dafür notwendigen Investitionsmittel in Kläranlagen, Leitungen und Reinhaltungsmaßnahmen müssen auch in Zukunft zur Verfügung stehen. Die Effizienz der Reinhaltungsmaßnahmen muss ständig auf dem Prüfstand stehen. Der effiziente Einsatz von Investitionsmittel ist Voraussetzung für einen optimalen und flächendeckenden Schutz der Wasserressourcen.
Sauberes Trinkwasser darf auch keine Frage von wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit des einzelnen sein. Wasser zum Nulltarif kann es nicht geben, aber die Kosten müssen sozial verträglich sein. Die Verantwortung und die Verfügungsgewalt über die Wasserreserven muss auch in Zukunft nationale Angelegenheit bleiben. Die Sicherung und der Schutz der österreichischen Wasserressourcen ist ein vitales nationalstaatliches Interesse und muss auch in Zukunft den einzelnen Mitgliedsstaaten der EU vorbehalten werden.
Letztlich ist auch eine klare Absage an Diskussionen im Bereich der Liberalisierung der Wasserversorgung über die "Hintertür" GATS notwendig. Die Wasserversorgung ist zu wichtig, um ein Spielball der Liberalisierung zu sein, betonte Pröll.

Stolz auf unsere Wasserressourcen, auf unsere Quellen, sauberen Seen und Flusse zu sein, heißt auch über effektive Schutzstrategien für die Zukunft nachzudenken. Ein mögliches Instrument dazu wäre die Alpenkonvention, die mit einem eigenen Wasserprotokoll zu einer nachhaltigen Sicherung der Wasserressourcen in der gesamten Alpenregion für Europa beitragen könnte.

Mit Broschüre »Blue Austria« internationale Präsenz ausbauen
Um diesen österreichischen Wissensschatz zum Thema Wasser einem internationalen Publikum schmackhaft zu machen, wurde in einer Kooperation des Lebensministeriums und des Außen- und Wirtschaftsministeriums die englischsprachige Broschüre "Blue Austria Global responsibility" rechtzeitig vor Kyoto fertiggestellt. Sie gibt einen professionellen, komprimierten Überblick über Wasserpolitik, Wassermanagement und Wassertechnologie in Österreich.

Der Bogen der Themen spannt sich dabei vom Gewässerschutz in Österreich über Projekte der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Wasserversorgung und Trinkwasserschutz bis hin zu den vielfältigen Fachgebieten, in denen österreichische Unternehmen der Wassertechnik auch weltweit eine führende Rolle spielen. Österreichische Unternehmen sind ideale Partner für Projekte in den Bereichen Wasserkraft, Wasserreinhaltung, Wasseraufbereitung und Ressourcenmanagement. Die Grundaussage der Broschüre: Österreich nimmt seine globale Verantwortung für den Schutz der Gewässer wahr, dies sollte noch verstärkt werden, das Potential dafür ist jedenfalls vorhanden, schloss Pröll.
     
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