Schausberger: Landeshauptmann a. D. Katschthaler kämpfte um Stärkung
der Bundesländer / Geburtstagsmatinee zum »70er«
Salzburg (lk) - Landeshauptmann a. D. Dr. Hans Katschthaler sei immer überzeugter Föderalist
gewesen, Katschthaler und seine Kollegen als Landeshauptmänner kämpften um die Stärkung der Bundesländer
in der Phase des österreichischen Beitrittes zur EU. Das betonte Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger heute,
Dienstag, 18. März, bei der Matinee zum 70. Geburtstag des ehemaligen Landeshauptmannes Katschthaler, zu der
das Land Salzburg in die Salzburger Residenz eingeladen hatte. Außerdem würdigten auch Nationalratspräsident
Dr. Andreas Khol und Vorarlbergs Landeshauptmann a. D. Dr. Martin Purtscher den Jubilar. Landeshauptmann Schausberger
überreichte Katschthaler ein Aquarell des Salzburger Künstlers Volker Uiberreither, das Katschthalers
Wirkungsstätten – den Chiemseehof, den Mozartplatz 10 und das Dr.-Hans-Katschthaler-Haus – zeigt. Hans Katschthaler
wurde am 13. März 2003 70 Jahre alt. Katschthaler stamme aus einfachen Verhältnissen und hatte eine karge,
aber schöne Kindheit. Wahrscheinlich schöpfte er daraus Zeit seines Lebens Kraft, führte Schausberger
weiter aus.
1974 war Katschthaler überraschend in die Landesregierung berufen worden. 1989 wurde er Landeshauptmann von
Salzburg. Erfolge und Fortschritte, die über das Jahr 2000 hinaus ein lebenswertes Salzburg gewährleisten,
seien erzielt worden, so Schausberger. In seiner 22 Jahre währenden Regierungszeit hat Katschthaler von Mai
1974 bis April 1996 durchschnittlich jeden dritten Tag eine der 119 Salzburger Gemeinden besucht. Der Nationalpark
Hohe Tauern wurde ihm zum persönlichen Anliegen. In seiner Zeit als Bildungssprecher der ÖVP, aber auch
als Präsident des Landesschulrates, wirkte er entscheidend an Schulreformen im Land Salzburg und in ganz Österreich
mit. Der erfolgreiche Sparkurs des Landes trägt mit die Handschrift des früheren Finanzreferenten.
Am 22. Mai 1974 wurde Katschthaler zum Landesrat für Schul- und Bildungsangelegenheiten, Natur- und Umweltschutz
gewählt. Ab 1984 kamen die Finanzen, die Feuerwehr und wieder der Nationalpark Hohe Tauern, der für den
gebürtigen Pinzgauer das politische „Liebkind" blieb, hinzu. 1977 erfolgte die Wahl zum Landeshauptmann-Stellvertreter
von Salzburg, 1989 wählte ihn der Salzburger Landtag erstmals zum Landeshauptmann.
Salzburg auf EU-Beitritt vorbereitet
Katschthaler war mehrere Jahre Bildungssprecher der ÖVP und Amtsführender Präsident des
Landesschulrates. Bildung mit Herz, Hirn und Hand war sein Motto. In seine Amtszeit als Landeshauptmann fiel der
Beitritt Österreichs zur Europäischen Union. Er sei dabei wesentlicher Motor gewesen, habe das Land rechtzeitig
auf den EU-Beitritt vorbereitet und sich selber in europäischen Gremien voll engagiert, sagte Schausberger.
Er habe das Wesentliche, die Sicherung des Friedens und der Freiheit als die kostbarsten Güter für menschliches
Zusammenleben gesehen. Die Erhaltung des Friedens sei für ihn immer der tiefste Sinn des Regierens gewesen.
Daher habe er auch in seiner gesamten Tätigkeit in der Politik immer Wert darauf gelegt, dass Auseinandersetzungen
in „ordentlicher und die Würde des Menschen schonender Art und Weise" ausgetragen werden. Er sei überzeugt
gewesen, dass mangelnde Streitkultur in der Politik dazu führe, das Image der in der Politik handelnden Personen
zu erschüttern.
Bei seiner Überzeugungsarbeit für den Nationalpark Hohe Tauern von 1974 bis 1979 kamen ihm seine Fähigkeit,
ausführlich zuzuhören, Kompromisse zu suchen und lange beisammen zu sitzen, zugute. So galt sein Handeln
dem Schutz, der Pflege und der Erhaltung der Natur, vor allem der naturnahen Kulturlandschaft und das Land in seiner
Schönheit, Gesundheit, in seiner Vielfalt und Besonderheit als ein Psychotop zu erhalten: als Heimat für
Geist und Seele.
Schließlich war die Wirtschaft ein weiterer Handlungsschwerpunkt. In den 22 Jahren seines Gestaltens trug
Katschthaler wesentlich dazu bei, den Wirtschaftsstandort Salzburg weiterzuentwickeln und die Spitzenposition Salzburgs
zu halten und auszubauen. Als Finanzreferent kam er in die Phase des notwendigen Sparens. Er war nach den Jahren
des großzügigen Verteilens der erste, der die Budgetdefizite einzubremsen hatte.
Starker Wille zum Dialog
Hans Katschthaler habe sich in seinem politischen Leben stets eine weiße Weste bewahrt, so Schausberger.
Er wollte jeder Bürgerin und jedem Bürger ein Recht auf ein geordnetes Verfahren gewähren. Seine
Amtsauffassung sei geprägt von einem starken Willen zum Dialog gewesen – sowohl in den politischen Gremien
als auch gegenüber der Bevölkerung. Anstand, Verlässlichkeit, Herzensbildung, Klugheit, Kompetenz,
Fleiß, Moral, Toleranz, Loyalität, Integrität und Verlässlichkeit seien die Attribute von
Hans Katschthaler. Er verfolgte seine Ziele mit „Pinzgauer" Ausdauer und Zähigkeit, geradlinig und korrekt,
er scheute sich dabei auch nicht, überzeugende Argumente anzuerkennen. In seiner politischen Arbeit habe Katschthaler
stets auf die Zukunft gesetzt und sich im politischen Handeln nicht von tagespolitischen Opportunitäten leiten
lassen. Er achtete darauf, Entscheidungen so zu treffen, dass sie dauerhaft für das Gemeinwohl gut sind und
stand als Garant für das unverzichtbare Maß an politischer Kultur, betonte Schausberger. |