Erster Schritt zum »Ostarrichiklinikum«
St.Pölten (nlk) - In Mauer wurde am Dienstag (18. 03.) der Startschuss
für die Renovierung der forensischen Psychia-trie der Landesnervenklinik (Pavillion 6) sowie einen Totalumbau
eines Heimes für Schwerstbetreubare im Rahmen des Landespflege- und Pensionistenheimes (Haus 4) gegeben. Gleichzeitig
ist das der erste Schritt zum "Ostarrichiklinikum" als einem von sieben NÖ Zentren für seelische
und körperliche Gesundheit im Jahr 2010. Das Gesamtkonzept soll ab November erstellt werden. Das Haus 4 wird
künftig 44 Personen, meist in Einzelzimmern, beherbergen, die Gesamtbaukosten betragen 6,4 Millionen Euro.
Der Pavillon 6, ein innenrenovierungsbedürftiges Jugendstilgebäude, wird 24 systematisierte Betten inklusive
6 Betten im offenen Wohnvollzug aufweisen.
Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop betonte, es gehe nicht bloß um die Einleitung von Baumaßnahmen,
sondern um die größte Veränderung in der mehr als 100-jährigen Geschichte des Hauses. Das
Haus werde nicht nur in Zukunft existieren können, sondern die Zukunft mitgestalten. Das "Ostarrichiklinikum"
stehe für Regionalisierung gemäß Psychiatrie- und Neurologieplan, ein flächendeckendes Angebot
für behinderte und mehrfach behinderte Menschen, die stärker gewordenen Ansprüche der Patienten
sowie Entstigmatisierung.
Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka sagte, das Konzept des Ostarrichiklinikums vereinige die Perspektiven des ÖKAP
und des NÖGUS und verfolge eine Neupositionierung im Sinne der Patienten. Der niederösterreichische Weg
in der Psychiatrie orientiere sich am Ziel, zu dezentralisieren, um Hemmschwellen gering zu halten und Kompetenzen
zu bündeln, um sie aufzuwerten.
Emil Schabl, Zweiter Präsident des NÖ Landtages meinte, der neue Psychiatrieplan des Landes sei ein Quantensprung
auch im Umgang mit Menschen. Vom Grundkonsens im Interesse einer humanen Gesellschaft in Niederösterreich
dürfe man sich nicht abbringen lassen. |