Zahl der Einbürgerungen weiterhin steigend
Wien (statistik austria) - Weiter angestiegen ist im Jahr 2002 die Zahl der Einbürgerungen.
Verglichen mit dem Jahr 2001 erhielten um 13,5 Prozent mehr im Inland ansässige Personen die Staatsbürgerschaft.
Insgesamt gab es 36.011 „neue" österreichische Staatsbürger – eine Rekordzahl. Die Zahl der Einbürgerungen
hat sich damit innerhalb weniger Jahre mehr als verdoppelt (1998: 17.786). Laut Angaben der Statistik Austria erfolgte
ein Drittel (12.017) aller Einbürgerungen aufgrund eines mindestens zehnjährigen Wohnsitzes in Österreich.
Sechs von zehn Eingebürgerte waren unter 30 Jahre alt, jeder Vierte hatte einen türkischen Pass.
Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2002 in fast allen Bundesländern mehr Einbürgerungsbescheide ausgestellt.
Den stärksten Zuwachs verzeichnete gegenüber dem Vorjahr Kärnten mit einer Zunahme um 253 oder 57,8
Prozent auf 691 Einbürgerungsfälle, gefolgt von Tirol (plus 50,0 Prozent, 2.689), Salzburg (plus 43,0
Prozent, 2.376) und Oberösterreich (plus 25,8 Prozent, 6.857) sowie Vorarlberg (plus 15,2 Prozent, 2.993),
Wien (plus 9,5 Prozent, 14.672) und Niederösterreich (plus 1,7 Prozent, 3.191 Einbürgerungen). Weniger
Einbürgerungsbescheide wurden im Jahr 2002 nur im Burgenland (minus 16,1 Prozent, 714) und in der Steiermark
(minus 24,1 Prozent, 1.828) ausgestellt.
Nach dem Einbürgerungsgrund gab es 2002 bei den Ermessenseinbürgerungen wegen eines mindestes zehnjährigen
Wohnsitzes in Österreich einen Anstieg um 28,7 Prozent. Insgesamt 12.017 (2001: 9.336) Personen bekamen aus
diesem Grund die österreichische Staatsbürgerschaft. Nach mindestens vier- bzw. sechsjährigem Wohnsitz
aus besonders berücksichtigungswürdigem Grund erhielten 1.846 Personen (minus 30,7 Prozent) sowie 28
aus anderen Ermessensgründen die Staatsbürgerschaft. Auf Grund eines Anspruches wurden 4.182 Personen
(plus 6,9 Prozent) eingebürgert, davon gab es wegen der Ehe mit einem Österreicher oder einer Österreicherin
2.496 Fälle (minus 4,8 Prozent). Unter dem Titel "Erstreckung der Verleihung" wurden 17.938 Ehegatten
und Kinder des Eingebürgerten gleichzeitig mit diesem, österreichische Staatsbürger (plus 13,6 Prozent).
Unter den insgesamt 127 Herkunftsländern war laut Statistik Austria die Türkei mit 12.623 Eingebürgerten
absoluter Spitzenreiter. Aus Bosnien-Herzegowina kamen 5.913, aus Jugoslawien (Serbien-Montenegro) 4.806, aus Kroatien
2.537 und aus Rumänien 1.774 Neo-Österreicher. Zwischen je etwa 500 und 900 österreichische Staatsbürgerschaften
wurden an Mitbürger aus Polen (930), China (687), Indien (656), Ägypten (599), Mazedonien (574) und von
den Philippinen (472) verliehen.
Von jenen Ländern mit mehr als 100 Einbürgerungen im Jahr 2002 wurde laut Statistik Austria gegenüber
dem Vorjahr eine Steigerung von 60 Prozent bei bisheriger Staatsangehörigkeit „Bangladesch" und je 53
Prozent „Polen" und „Bosnien-Herzegowina" verzeichnet. Zu mehr Einbürgerungen kam es auch bei gebürtigen
Kroaten (plus 27,7 Prozent), Türken (plus 25,7 Prozent), Slowenen (plus 25,0 Prozent) und Mazedoniern (plus
21,9 Prozent). Weiters bei den Serben-Montenegrinern (plus 11,9 Prozent), Filipinos (plus 9,5 Prozent), Slowaken
(plus 4,6 Prozent) und Nigerianern (plus 4,2 Prozent). Weniger Einbürgerungsbescheide wurden in dieser Gruppe
(mehr als 100 Einbürgerungen) vor allem rumänischen (minus 36,9 Prozent) tschechischen (minus 33,2 Prozent)
und albanischen (minus 32,4 Prozent) Staatsbürgern erteilt.
11.121 oder 31 Prozent der Eingebürgerten mit Inlandswohnsitz waren schon in Österreich geboren. Insgesamt
24.890 Neubürger des Jahres 2002 waren irgendwann in ihrem Leben in das Bundesgebiet eingewandert.
Wie die Statistik Austria weiter mitteilt, sind 21.303 oder 59,2 Prozent der Neo-Österreicher des Jahres 2002
unter 30 Jahre, davon waren 12.140 oder 33,7 Prozent Kinder unter 15 Jahre. Weiters standen 12.052 oder 33,5 Prozent
im Alter von 30 bis 44 Jahren, 2.473 oder 6,9 Prozent im Alter von 45 bis 59 Jahren, und nur 183 oder ein halbes
Prozent hatten das 60. Lebensjahr überschritten. |