Wachstum in Asien verbessert
Ergebnisse westlicher Unternehmen
 

erstellt am
18. 03. 03

Asien wird im zukünftigen Wachstum der Weltwirtschaft eine große Rolle spielen
Wien (ba-ca) - Die größte Bedeutung wird seit langem China zugesprochen. Der Grund liegt darin, dass die Bevölkerung von mehr als einer Milliarde Menschen bei entsprechender Zunahme des Einkommens in Zukunft eine enorme Kaufkraft haben wird. Darauf spekulieren auch viele Unternehmen aus den USA und Europa, die aus diesem Motiv seit Jahren in China investieren. So haben sich bspw. die Direktinvestitionen in China in den letzten Jahren vervielfacht.

Die Rolle Japans
Anders als andere asiatische Länder hat das Wirtschaftswachstum in Japan in den letzten Jahren eher stagniert. Das Hauptproblem in Japan ist immer noch die deflationäre Entwicklung, die den privaten Konsum hemmt und so ein Wachstum sehr schwierig gestaltet. Dieses war aber in den beiden vergangenen Quartalen zumindest positiv und läßt die Hoffnung aufkommen, dass das Jahr 2003 insgesamt ein positives Jahr hinsichtlich des Wirtschaftswachstums bringt. Dazu beitragen könnten auch die Exporte nach Asien. Derzeit schätzt man, dass 40 Prozent der gesamten japanischen Exporte nach Asien gehen, davon ein Viertel nach China. Somit stellen die Exporte nach China 10 Prozent der Gesamtexporte Japans dar.

Der Einfluss Chinas
Obwohl China von allen asiatischen Staaten in den letzten Jahren in Bezug auf Wirtschaftswachstum und Industrieproduktion am stärksten zugelegt hat, ging das nicht notwendigerweise auf Kosten anderer asiatischer Länder. Im Gegenteil, man kann sogar einen positiven Einfluss Chinas auf die ganze asiatische Region erkennen. Einerseits sind Chinas Importe aus Asien stark angestiegen, andererseits entwickelt sich China zu einem der Hauptinvestoren in der Region. Das gestiegene Einkommen der Bevölkerung ist naturgemäß die Hauptüberlegung vieler Unternehmen, ihre Konsumgüter auch in Asien verkaufen zu wollen. Zum anderen verlagern viele westliche Unternehmen ihre Produktion nach Asien, um von den dort weit niedrigeren Lohnkosten zu profitieren. Die nach der Asienkrise 1997 wieder anspringende asiatische Wirtschaftsleistung ist somit ein Wachstumsmotor bzw. eine Ergebnisstütze für viele europäische und amerikanische Unternehmen.

Das Industriekonglomerat 3M etwa konnte sich im letzten Jahr besonders auf die gute Entwicklung der Geschäftstätigkeit in Asien stützen. Das Unternehmen erwirtschaftet bereits zirka 18 Prozent seines Umsatzes und knapp 30 Prozent des operativen Gewinnes in Asien. In den Unternehmensergebnissen im vierten Quartal letzten Jahres wurde der asiatische Wachstumsbeitrag offensichtlich: Der weltweite Umsatz stieg um 7 Prozent, der Umsatz in Asien exklusive Japan sogar um 29 Prozent und jener in Japan um 22 Prozent.

Auch General Electric konnte sich zuletzt auf das Asiengeschäft stützen. Der in Asien erzielte Umsatz beträgt zirka 20 Prozent des Gesamtumsatzes. Eine der oberen Prioritäten von General Electric ist gegenwärtig die Ausweitung der Aktivitäten in China. Einerseits sowohl als Absatzmarkt andererseits auch als günstige Produktionsstätte.

Ebenso für Volkswagen ist China ein wichtiger Absatzmarkt geworden. Derzeit scheint es so zu sein, als ob in diesem Jahr vor allem das China-Geschäft boomen wird. Die Frage ist, ob dieses nach der Gewinnwarnung im März ausreicht, um die Rückgänge in anderen Sparten wettzumachen. Im Jahr 2002 steigerte Volkswagen seine Absatzzahlen in China um 42,8 Prozent auf über 500.000 verkaufte Fahrzeuge und konnte damit seine langjährige führende Position im Wettbewerb ausbauen. Weltweit verkauft VW knapp fünf Millionen Autos, womit der Absatz in China bereits 10 Prozent des weltweiten Verkaufs ausmacht. Bis 2007 will man diese Zahl sogar auf eine Million steigern.

Fazit: Der asiatische Markt ist für europäische und amerikanische Unternehmen besonders in Zeiten eines schwachen heimischen Wachstums sehr interessant geworden. Vor allem wenn die Zuwachsraten zu Hause stagnieren, kann man mit hohen zweistelligem Wachstum, wie man es in einigen asiatischen Ländern sieht, seine Zahlen insgesamt verbessern. Somit stützt ein Exposure in diesen Ländern die Entwicklung der Unternehmen, ist aber noch kein Garant für eine insgesamt positive Entwicklung. Dazu ist der Anteil des Asiengeschäftes durchwegs noch zu gering.
     
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