Klosterneuburg - Nach der erfolgreichen Retrospektive des Fotografen Wolfgang Gonaus präsentieren sich
die Räumlichkeiten des Stadtmuseums ab Samstag, dem 12. April in einem völlig neuem Licht. Zwei Künstlerinnen,
Ingeburg Mehl und Lieselotte Schroeder, geben in einer interessanten Paralellexposition Einblick in ihr malerisches
und grafisches Schaffen. Die Ausstellung kann bis einschließlich Sonntag, dem 11. Mai zu den üblichen
Öffnungszeiten besichtigt werden.
1970 in Klosterneuburg geboren, zeigte sich bei Ingeburg Mehl schon in ihrer Kindheit ihre Liebe zur Kunst. Von
1990 bis 1995 studierte sie an der Akademie der bildenden Künste in der Meisterklasse Arik Brauer Malerei.
Auslandsaufenthalte in Italien und Spanien prägten ihr Schaffen - der aufmerksame Betrachter vermag in ihren
Werken den Bezug zu den alten Meistern zu erkennen. So widmet sich Mehl primär der gegenständlichen Malerei
- vor allem dem Portrait und dem Stillleben in fein gearbeiteter Öltechnik. Ihr exakter Stil prädestiniert
sie auch für Restaurierungsarbeiten - etwa 2001/2002 im Schloß Schönbrunn.
Zu ihrem Werk meint die junge Künstlerin, die seit 1996 auch regelmäßig in Ausstellungen vertreten
ist: "Ich versuche das Wesen der Natur zu sehen und festzuhalten und dabei meine Achtung vor ihr auszudrücken
und sie dem Betrachter zu vermitteln. Es geht um das Zeitlose und den Moment in der Darstellung eines Menschen
ebenso wie im Stillleben. Für mich hat Stillleben mit Stille zu tun. Es ist ein Ruhepol in unserer schnelllebigen
Zeit."
Lieselotte Schroeder, Jahrgang 1941, absolvierte das Lehramtsstudium für Biologie und Philosophie an der Universität
Wien. 1981 entdeckte sie ihre Neigung zur Malerei, was sie zu einer Ausbildung bei Prof. Peter Carer an der Wiener
Kunstschule und bei Prof. Kurt Ammann veranlaßte. Durch Ammann, den langjährigen Präsidenten des
Klosterneuburger Künstlerbundes, knüpfte sie erste Kontakte zu dem Verein, dem sie seit 1986 als ordentliches
Mitglied angehört. Schroeder, die ihre Werke bereits in vielen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt hat,
versteht es ausgezeichnet, Akte und Landschaften aufs Papier zu bannen und Stimmungen in surreal anmutenden Bildern
festzuhalten. Vor allem das Aquarellieren fasziniert die Künstlerin. Druckgrafische Blätter ergänzen
ihr malerisches Werk.
Beste Gelegenheit, die Arbeiten der beiden Künstlerinnen zu studieren, bietet sich am "Tag der offenen
Tür", am Samstag, dem 26. April von 14:00 bis 18:00 Uhr.
An diesem Tag findet ab 15:00 Uhr auch die letzte öffentliche Führung durch die Ausstellung "Von
der Herren Hof von Passau - Vom römischen Lagerdorf zum mittelalterlichen Lesehof" statt, die nur mehr
bis am Sonntag, dem 27. April zu sehen ist. Ab 16:30 lädt die Musikschule im Neugebauersaal des Stadtmuseums
zur Veranstaltung: Musik und Lesung "Komponistinnen" - Kompositionen und Briefe berühmter Frauen
unter der künstlerischen Leitung von Susanne Milischowsky.
Ausstellungsvorschau
24. Mai bis 28. September: Sonderausstellung "90 Jahre städtisches Strandbad Klosterneuburg"
ab 19. Juni neue Dauerausstellung in memoriam Univ.-Prof. Dr. J.W. Neugebauer:
"Ausgrabungen am Rathausplatz - Stadtkernforschung in Klosterneuburg von 1999 bis 2002" |