Flemming: Behandlung atomarer Abfälle
in Sellafield nur Zwischenlösung
 

erstellt am
31. 03. 03

Wien/Brüssel (övp-pk) - Auch die Behandlung atomarer Abfälle in der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield kann atomare Abfälle nur für einen Zeitraum von 50-100 Jahre "sichern". Dies stelle daher lediglich eine, angesichts der Halbwertszeit nuklearer Abfälle eng befristete, Zwischenlösung dar, so EU- Abgeordnete Dr. Marilies Flemming vor dem Hintergrund entsprechender Aussagen des Direktors der Abteilung Sicherheit in Sellafield, John Clarke, und Gordon Thompson vom Institute for Resource and Security Studies Massachussetts. Diese hatten neben zahlreichen interessierten Abgeordneten vergangenen Mittwoch an der von Flemming veranstalteten Podiumsdiskussion "Sellafield - a safe future?" teilgenommen und den Vorgang der Wiederaufbereitung in Sellafield in allen Einzelheiten erklärt.

Was mit den vorläufig "verglasten" atomaren Abfällen tatsächlich zu geschehen hätte, müsste von den Generationen nach uns entschieden werden. Auch darüber waren sich die Fachleute einig. Dieses Ergebnis zeige einmal mehr, so Flemming, dass es dringend notwendig sei, die Forschung bezüglich einer sicheren Endlagerung vorhandener atomarer Abfälle zu intensivieren. Das Abschieben dieses ungelösten Problems auf Generationen nach uns sei einmalig in der Geschichte der Menschheit und zeuge von Verantwortungslosigkeit kommenden Generation gegenüber.

Sie, Flemming, werde sich daher dafür einsetzen, dass die vorgesehene Aufstockung des Rahmens für die Euratom-Kredite keinesfalls für irgendwelche neuen Einrichtungen verwendet werde, sondern ausschließlich für die Dekommissionierung gefährlicher Anlagen in den ehemaligen kommunistischen Staaten, wie z.B. Kozloduj. Die Abwrackung dieser gefährlichen AKWs, die so rasch als möglich geschlossen werden sollten, überfordere ja meistens die finanziellen Möglichkeiten der Beitrittskandidaten, sodass eine finanzielle Hilfe im Interesse der jetzigen Mitgliedstaaten stehe.

Aber ebenso im Interesse der derzeitigen Mitgliedstaaten stehe die Forschung bezüglich Behandlung und sicherer Endlagerung bereits vorhandener atomarer Abfälle, die ja zu einem Grossteil von den Mitgliedstaaten selbst produziert wurden.
     
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