Neue Technologie zur Schadstoffreduktion bei Nutzfahrzeugen - Erste Harnstoff-Tankstelle in Deutschland
Wien (omv) - Mit der Harnstoff-Lösung AdBlue bringt OMV Agrolinz Melamin GmbH eine innovative
Technologie zur Senkung von Stickoxid-Emissionen bei Nutzfahrzeug- Dieselmotoren auf den Markt. An der OMV Tankstelle
in Dingolfing (Bayern) wurde die erste AdBlue-Tankstelle für Nutzfahrzeuge errichtet. Die OMV nimmt mit der
Einführung von AdBlue eine Vorreiterrolle im Hinblick auf die Einführung des Euro 4 Emissionsstandards
am 1. Oktober 2005 ein, dieser macht bei LKW Dieselmotoren eine Abgasnachbehandlung erforderlich.
Durch die AdBlue-Lösung werden Stickoxide in umweltneutralen Stickstoff und Wasser umgewandelt. Während
bisherige Maßnahmen zur Stickoxid-Absenkung einen Anstieg des Kraftstoffverbrauchs verursachten, kann mit
AdBlue eine Verringerung der Stickoxid-Anteile bei gleichzeitiger Reduktion des Kraftstoffverbrauchs um 10 Prozent
erreicht werden. Die schadstoffsenkende Harnstoff-Lösung wird während des Betriebs in einen speziellen
Katalysator des Auspuffsystems eingedüst.
Mit der neuen Technologie unterstützt die OMV Agrolinz Melamin GmbH die Kraftfahrzeugindustrie bei der Entwicklung
neuer umweltgerechter LKW Dieselmotoren. Gründe für eine vorzeitige Markteinführung der AdBlue-Lösung
sind die am 31. August dieses Jahres in Kraft tretende LKW-Maut in Deutschland, bei der die zu entrichtende Gebühr
auch von der Höhe der Schadstoffemissionen abhängt. Eine ähnliche Regelung ist bei der österreichischen
LKW-Maut und bei den ÖKO-Punkten in Diskussion. Die OMV prüft derzeit, an ihren Tankstellen an Hauptverkehrsachsen
in Zentral- und Osteuropa öffentliche AdBlue-Tankstellen einzurichten. Ziel des Unternehmens ist es, LKWs
mit der neuen Technologie zeitgerecht mit neuem Betriebstoff zu versorgen.
Zusätzliche Informationen
Seit über 10 Jahren ist OMV Agrolinz Melamin GmbH gemeinsam mit den Herstellern von Nutzfahrzeugen an der
Entwicklung der AdBlue-Technologie beteiligt. Zur Erfüllung der Abgasvorschriften Euro 4 und Euro 5 (ab 2005
bzw. 2008) für schwere Nutzfahrzeugdieselmotoren gilt die selektive katalytische Reduktion (SCR - selective
catalytic reduction) als das zielführende Verfahren zur Stickstoxyd -Verminderung. Das SCR-Verfahren für
die Abgasnachbehandlung bei Nutzfahrzeugen befindet sich gegenwärtig in der Serienentwicklung. Die erste Praxiserprobung
an der OMV Tankstelle in Dingolfing soll weitere Erkenntnisse in der praktischen Handhabung mit diesem neuen Betriebsstoff
liefern.
OMV Aktiengesellschaft
Mit einem Konzernumsatz von 7,08 Mrd EUR im Jahr 2002, einem Mitarbeiterstand von 5.828 sowie einer Marktkapitalisierung
von 2,5 Mrd EUR ( Stand 31.12.2002) ist die OMV Aktiengesellschaft eines der größten börsenotierten
Industrieunternehmen Österreichs. Als führendes Öl- und Erdgasunternehmen Zentral- und Osteuropas
ist der OMV Konzern in 12 zentral- und osteuropäischen Ländern im Bereich Raffinerien und Marketing (R
& M) tätig und betreibt international in 17 Ländern Exploration und Produktion (E & P). Das Unternehmen
besitzt integrierte Chemiebetriebe. Weiters ist die OMV zu 25% an Borealis A/S, einem der weltweit führenden
Polyolefin-Produzenten, mit rund 10% am ungarischen Mineralölkonzern MOL, sowie mit 25,1% an The Rompetrol
Group NV, dem größten privaten Ölunternehmen Rumäniens, beteiligt. Überdies hält
die OMV einen 45% Anteil am BAYERNOIL Raffinerieverbund. Ziel der OMV ist es, in ihrer Kernregion Zentral- und
Osteuropa, eine Erhöhung der Tankstellenanzahl auf 2.000 sowie eine Steigerung ihres Marktanteils im Tankstellen-
und Kundengeschäft auf 20% bis 2008 zu erreichen. Im E&P-Bereich soll die Fördermenge bis 2008 auf
160.000 boe/d gesteigert werden. Per Jahresende 2002 hat das Unternehmen seine tägliche Produktionsmenge bereits
auf 100.000 boe/d gesteigert. |