»Licht ist, was man sieht«  

erstellt am
27. 03. 03

»another time, another place« - Brigitte Kowanz in der Bgld. Landesgalerie
Eisenstadt (bmls) - „Licht ist, was man sieht“, sagt die international anerkannte Objektkünstlerin Brigitte Kowanz, die sich in ihren skulpturellen Arbeiten vor allem mit Lichtwirkungen als künstlerisches Medium und Ausdrucksmittel beschäftigt. Ihre Lichtskulpturen und Objekte finden sich heute in allen großen und Museen und renommierten Galerien der Welt vertreten. In der Burgenländischen Landesgalerie sind vom 26. März bis 25. Mai 2003 unter dem Titel „another time, another place“ Lichtskulpturen und Objekte der Künstlerin, die seit 1999 auch als Professorin für medienübergreifende Bild- und Raumgestaltung an der Wiener Hochschule für angewandte Kunst unterrichtet, zu sehen. Die Ausstellung wurde am 25. März 2003 von Kulturlandesrat Helmut Bieler eröffnet. Die einführenden Worte zum künstlerischen Schaffen von Brigitte Kowanz kamen von Matthias Herrmann, dem Präsidenten der Wiener Sezession.

„Da wir ja die Welt erst durch Licht wahrnehmen, wenn seine Strahlen auf die Gegenstände fallen und sie sichtbar machen, wird Licht zu einem Instrument der Wahrnehmung, wie Sprache, die uns über ein System von Lauten und Zeichen die Kommunikation mit unserer Umwelt ermöglicht“, erläuterte die Künstlerin selbst weiter die Kunsttheorie und künstlerische Philosophie ihrer Skulpturen und Lichtobjekte. Brigitte Kowanz hat in ihrem umfangreichen Werk das eingangs angeführte Zitat „Licht ist, was man sieht“ konsequent in zahlreichen Varianten und unterschiedlichen materiellen Ausführungen künstlerisch ausgestaltet. Sie hat dabei eine spannende und beeindruckende eigene künstlerischen Formensprache entwickelt, in der sie mit großer Konsequenz ihr Thema verfolgt und weiterentwickelt, wobei Licht und künstlerische Lichtgestaltung stets ein beständiger Aspekt ihres Werkes darstellt.

Licht sei für sie, so meinte Kowanz, ein „ideales Material“, weil sie immer auf der Suche sei nach „Zwischenräumen, Überlagerungen und verbindenden Elementen“. Ihr Werk schlägt in diesem Sinn eine Brücke zwischen dem Wahrnehmen, Sehen und Erkennen dessen, was uns umgibt, ohne jedoch in die inhaltliche Nähe von Mystizismus und Gelehrsamkeit abzudriften. Die Symbolik des Lichtes als „göttlicher Schein“ beeinflusst ihr Denken kaum, vielmehr ist es die Herausforderung, mit Hilfe des Immateriellen etwas materiell und bildhaft darzustellen, stellt die Kulturpublizistin Dr. Christa Häusler zum künstlerischen Werk von Brigitte Kowanz fest und meint weiter: „Das große Verdienst der Künstlerin liegt in ihrem Ziel, Zusammenhänge herauszufiltern, die in der Umsetzung in Kunst den Betrachtern neue Einsichten und Ideen über die Sicht der Wirklichkeit vermitteln“.

Ein weiteres eindrucksvolles Kunstwerk von Brigitte Kowanz wird übrigens in Zukunft ständig in Eisenstadt zu bewundern sein: Nach der Ausschreibung eines Bewerbes für die künstlerische Innenraumgestaltung des Eisenstädter Domes, dessen Aussen- und Innenrenovierung derzeit in die Endphase geht, wurde die Künstlerin Brigitte Kowanz nach Juryentscheidung beauftragt, den Altarraum mit dem Hochaltar künstlerisch neu zu gestalten.
     
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