Zur NÖ Landesausstellung 2005 in Kleinwetzdorf/Heldenberg
St. Pölten (nlk) - In Kooperation mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik,
dem Vienna Institute for Archäological Science, dem Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität
Wien und dem Verein „Im Zeichen des Kreises“ hat die NÖ Landesregierung im Zusammenhang mit der Landesausstellung
2005 in Kleinwetzdorf eines der größten archäologischen Vorhaben des Landes gestartet und am Montag
(24. 03.) in Wien präsentiert. Bis zur Landesausstellung sollen alle niederösterreichischen
Kreisgrabenanlagen, die ältesten Großbauten Europas, erforscht und dokumentiert werden. Für das
Vorhaben werden von der NÖ Landesregierung 160.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Zur Zeit sind in Österreich 47 steinzeitliche Kreisgrabenanlagen bekannt, 45 davon liegen in Niederösterreich,
der Großteil im Weinviertel. Vor Beginn der umfangreichen Vorarbeiten waren 37 bekannt, 16 sind teilweise
oder vollständig prospektiert. Im Zuge der Kampagne werden die Messungen jetzt ergänzt und alle Kreisgrabenanlagen
systematisch erfasst. Daraus erhofft man sich nicht zuletzt Aufschlüsse über die bis heute nicht restlos
geklärte Funktion der vor 7000 Jahren entstandenen Anlagen, die Schutzbauten genauso gewesen sein könnten
wie Versammlungszentren; die Siedlungen selbst lagen jedenfalls außerhalb. Die Kreisgrabenanlagen mit einem
Durchmesser von 40 bis 140 Metern weisen unterschiedlichste Formen mit 1 bis 3 konzentrischen Gräben, 2 bis
6 Toranlagen und 1 bis 3 Palisadenringen auf.
Im Rahmen der NÖ Landesausstellung 2005 wird in Klein Wetzdorf am Heldenberg ein Schaukreisgraben im Maßstab
1 : 1 nachgebaut sowie ein Besucherzentrum errichtet, das die aktuellsten Forschungsergebnisse über die Kreisgräben
dokumentiert. Zweiter Themenbereich der Landesausstellung wird eine kritische Beleuchtung des Begriffes „Helden“
im Lauf der Geschichte sein. Auch der Englische Garten wird für 2005 revitalisiert. |