Strohballen statt Grundstein  

erstellt am
26. 03. 03

TU Wien baut „S-House“ in Böheimkirchen
St. Pölten (nlk) - Nicht mit einem Grundstein, sondern mit einer Grund-Strohballen-Legung erfolgt am Mittwoch (26. 03.) in Böheimkirchen der Startschuss für ein ganz besonderes Projekt: Die Gruppe Angepasste Technologie der Technischen Universität Wien errichtet auf dem Gelände des Bözat (Böheimkirchen Zentrum für Angepasste Technologie) ein S-House in Passivhausbauweise als Holz-Strohballenbau. Das Projekt wird gemeinsam mit Partnerfirmen für Planung und Ausführung als EU LIFE Umwelt-Demonstrationsvorhaben durchgeführt. Mitfinanziert wird es vom Land Niederösterreich im Rahmen der Technologieoffensive und vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Rahmen des Impulsprogramms Nachhaltig Wirtschaften.

Das Besondere am S-House ist, dass es zeitgemäße Architektur mit traditionellen ökologischen Baustoffen verbindet und den Einsatz von hochfunktionellen Konstruktionen auf Basis nachwachsender Rohstoffe demonstriert. Der hohe Energiestandard des Passivhauses wird durch den Einsatz neuer Baustoffe und durch ein ausgeklügeltes Haustechniksystem erreicht. Im Besonderen wird der Strohballenbau demonstrieren, dass Stroh als Baustoff hohe Wärmedämmwirkung und ausgezeichnete baubiologische Eigenschaften aufweist.

Die Errichtung, das Gebäude selbst als auch seine Nutzung dienen der Verbreitung zukunftsfähigen Bauens. So wird das Demonstrationsgebäude im Erdgeschoss eine Dauerausstellung beherbergen, die über die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten nachwachsender Rohstoffe informiert und den Weg vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt für die Besucher veranschaulicht. Ein umfangreiches Messprogramm, das sowohl physikalische als auch baubiologische Parameter erfasst, wird die Langzeitfunktionalität der eingesetzten Baustoffe und der Konstruktionen überprüfen. Die aktuellen Messwerte werden in der Ausstellung abrufbar sein.

Durch die weitestgehende Verwendung regional vorhandener nachwachsender Rohstoffe und deren innovativer Nutzung werden neue Impulse für eine nachhaltige ländliche Entwicklung gesetzt, die regionale Wertschöpfung gesteigert, die Transportkosten und -kilometer gesenkt, die Baustoffabfälle reduziert und biologische Kreisläufe geschlossen.
     
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