BM Rauch-Kallat, EU-Kommissar Fischler, Ungarns Staatssekretär Balazs und ungarischer Wirtschaftskammerpräsident
Parragh referierten in der WKÖ
Wien (pwk) - "Österreich und Ungarn wachsen zusammen. Der bilaterale Außenhandel
befindet sich mit fast 6 Mrd Euro auf ausgesprochen hohem Niveau und mit der EU-Beitrittsunterzeichnung am 16.4.2003
wird die Rückkehr Ungarns in Europa auch politisch endgültig besiegelt", betonte WKÖ-Präsident
Christoph Leitl Montag (24. 03.) Abend bei einer Veranstaltung der "Gesellschaft
Österreich Ungarn" in der Wirtschaftskammer Österreich. Leitl eröffnete den Abend gemeinsam
mit der Präsidentin der Gesellschaft und Bundesministerin Maria Rauch-Kallat, der er für ihren engagierten
Einsatz zur Vertiefung der menschlichen und wirtschaftlichen österreichisch-ungarischen Beziehungen dankte.
Der ungarische Staatssekretär für Europafragen, Peter Balazs, unterstrich diesen Prozess des Zusammenwachsens
beider Länder: "In Fragen europäischer Politik sind die Standpunkte Österreichs und Ungarns
nahezu identisch. Ab 16.4. erhält Ungarn Beobachterstatus bei allen EU-Meetings und kann so erstmals direkten
Einfluss in der EU nehmen." Mit dem EU-Beitritt am 1.5.2004 werden mit einem Schlag rund 80 % des ungarischen
Außenhandels zum Binnenhandel, was die intensive wirtschaftliche Verflechtung Ungarns mit der EU verdeutlicht.
"Oft werde unterschätzt, wie schnell der europäische Zug fährt", strich auch EU-Kommissar
Franz Fischler hervor. Deshalb müsse auch schnell reagiert, Einfluss genommen und mitgestaltet werden, wie
dies die 10 Erweiterungsländer ab der Beitrittsunterzeichnung im April tun werden. Lob zollte Fischler Ungarn
vor allem für die gute Information und Aufklärung der Bevölkerung über den EU-Beitritt. Dies
sei sehr wichtig, da der Beitritt nicht nur gute makroökonomische Zahlen bedeutet, sondern auch auf breiter
emotionaler Ebene stattfindet. Zur weiteren Anregung der Unternehmenskultur, des "Unternehmerwerdens"
in den Erweiterungsländern leiste die ARGE 28, in der die Wirtschaftskammer Österreich stark involviert
ist, vorbildliche Arbeit, betonte Fischler.
"Zwar haben ungarische Unternehmen teilweise noch immer Angst vor dem Beitritt zur Europäischen Union,
vor neuer Konkurrenz und Wettbewerb, aber ich bin zuversichtlich, dass es gelingen wird, uns künftig auch
im europäischen Wettbewerb zu behaupten" zeigte sich der ungarische Wirtschaftskammerpräsident Laszlo
Parragh überzeugt. Ungarn könne auf ausgezeichnete makroökonomische Daten verweisen. Das BIP-Wachstum
betrug in den letzten 5 Jahren zwischen 3,5 und 6 Prozent und auch für heuer werde mit einem Zuwachs von 3,5
bis 4 Prozent gerechnet. Von großer Bedeutung seien für Ungarn nach wie vor Investitionen aus dem Ausland,
unterstrich Parragh. Allein im Umweltschutz- und Abfallwirtschaftsbereich müsse Ungarn in den nächsten
Jahren rund 5 Mrd Euro investieren.
Die Außenwirtschaft Österreich (AWO), vertreten durch ihren Handelsdelegierten in Budapest, Peter Rejtö,
leiste diesbezüglich hervorragende Vermittlerarbeit, wies Präsident Leitl hin. Österreichs Unternehmen
werden sich weiterhin intensiv in Ungarn engagieren und Ungarn werde, wie auch die anderen Erweiterungsstaaten,
der EU positive Impulse bringen. "Wir werden miteinander - in einer Welt gegenwärtiger Spannungen und
Krisen - europäische Identität und Werthaltungen, das faszinierende Projekt Europa entscheidende Schritte
weiter bringen", so Leitl abschließend" |