Stadttheater Innsbruck inszeniert Szenen, Monologe und Nonsensverse eines grandiosen Alltagsphilosophen
– Dir. Georg Lamp forciert Kooperation Wirtschaft-Kultur
Innsbruck (pro.media) - "Karl Valentin war ein begnadeter Humorist, ein zeitkritischer Komödiant,
für den jeder Witz auch ein politisches
Die Darsteller des Stadttheater Innsbruck proben für die Premiere des Karl-Valentin-Abends am kommenden Donnerstag,
27. März 2003, in der Orangerie des
Congress Innsbruck |
Statement war. Valentins Alltagsphilosophien in unsere verrückte Gegenwart zu transferieren scheint uns eine
Gebot der Stunde", erklärt der künstlerische Leiter des Stadtheaters Anders Linder. Am 27. März
haben die liebevoll ausgewählten Szenen, Monologe und Nonsensverse Valentins Premiere in der Orangerie des
Congress Innsbruck, die Vorstellungen am 28. März und 12. April 2003 sind bereits ausverkauft.
Die aktuelle Produktion des Innsbrucker Stadtheaters stellt Karl Valentin, den großen bayerischen Künstler,
in den Mittelpunkt, der Zeit seines Lebens ein entspanntes Verhältnis zu seinem Genre
Fotos: Stadttheater Innsbruck |
hatte: "Was die Leut' allerweil nur mit dera Kunst habn. Wenn ma's ko, is's koa Kunst, und wenn ma's net ko,
is's erst recht koane." Scheinbar unbeholfen und dennoch treffsicher in seinen Pointen, im traditionell bayerischem
Zungenschlag gewitzt formuliert, so servierte Valentin abwechselnd seine Bos- und Weisheiten. Stilgerecht im weiß-blauen
Lokalkolorit - mit Weißwurst und Bier auf den Tischen im Foyer - so lässt das Stadttheater für
sein Publikum denn auch konsequenterweise die kuriose Welt des Ausnahmekünstlers auferstehen. Seine künstlerische
Heimat findet Linder mit der neuesten Produktion erstmals im Congress Innsbruck. Der Brückenschlag zwischen
Kultur und Wirtschaft ist sowohl Linder als auch Congress-Chef Dir. Georg Lamp ein wichtiges Anliegen. Lamp: "Betriebe
suchen sehr oft den Weg zur Kultur, wollen eigene Unternehmenpräsentationen anreichern, scheitern aber oft
an mangelnder Kooperationsbereitschaft. Der Karl-Valentin-Abend im Congress ist ein Angebot und zugleich eine Aufforderung
an Tirols Unternehmer!"
Valentins Betrachtungen des oft genug auch absurden Alltags begeisterte jedenfalls
Der künstlerische Leiter des Stadttheaters Innsbruck Anders Linder (r.) und Congress-Direktor Georg Lamp freuen
sich gemeinsam auf die Karl-Valentin-Abende
Alle Fotos: Stadttheater Innsbruck |
seit jeher sein Publikum, aber auch große Zeitgenossen des 20. Jahrhunderts zeigten sich beeindruckt . Hermann
Hesse etwa, der Valentin auf einer Durchreise in München erlebte, schrieb: "Je größer der
Komiker ist, je schauerlicher und hilfloser er unsere Dummheit und unser dummes banges Menschenlos auf die komische
Formel bringt, desto mehr muß man lachen! Die Erinnerung an Valentin gehört zu den Kostbarkeiten meiner
Reise." Und als 1937 kein geringerer als Samuel Beckett Valentin auf der Bühne sah, notierte er: "Ich
habe viel und voll Trauer gelacht." Auch Rainer Maria Rilke, so wird berichtet, sprach von Valentin mit einem
Enthusiasmus, der bei seiner Gelassenheit auffallend war. In den Augen von Carl Zuckmayer war Valentin wiederum
"ein großer Komiker - vielleicht der erstaunlichste unter all den eminenten Gestalten, die wir in diesem
Jahrhundert gesehen haben."
Für Regisseur Anders Linder ist Valentin jedenfalls einer der bedeutendsten Autoren des Komischen, Grotesken
und Absurden des 20. Jahrhunderts. "Seine Welt auferstehen zu lassen, das heißt auch, uns einen Spiegel
vor- und gleichzeitig innezuhalten, in der Gegenwart, die in ihren Widersprüchen kaum mehr zu fassen ist.
Das Stadtheater Innsbruck setzt hier bewußt einen Kontrapunkt und inszeniert einen Abend mit Humor und Poesie,
der auch zum Nachdenken anregen wird. Als Motto dafür haben wir den Satz Valentins auserkoren: Früher
war auch die Zukunft viel besser!"
Weitere Informationen:
Stadtheater Innsbruck
Adamgasse 9, 6020 Innsbruck
künstlerische Leitung Anders Linder
"Lustiges zum Nachdenken"
Szenen, Couplets und Nonsensverse von Karl Valentin
Ein Abend mit Humor und Poesie
Ort: Congress Innsbruck in der Orangerie.
Regie: Anders Linder
Premiere: 27. März 2003
Weitere Vorstellungen: 28. 29. 30. März 2003
3., 4., 5., 6. April 2003
10., 11., 12. April 2003
29., 30. April 2003
Karten:
Eintritt: 16 EUR/12 EUR
Gruppenermäßigung auf Anfrage
Kartenvorbestellungen Stadttheater Innsbruck
Kartenhotline ++43 / (0)512 / 58 6 58 5
E-mail: karten@stadttheater-innsbruck.at |