Vorereitung des behördlichen Krisenmanagements
auf flächendeckendes Hochwasser
Graz (lk) - Nicht Krieg, sondern Naturgewalten stehen im Mittelpunkt des Planspieles, das vom 25.
bis 27. März von der Fachabteilung 7B, Katastrophenschutz und Landesverteidigung, und der Abteilung 19, Wasserwirtschaft
und Abfallwirtschaft, in Zusammenarbeit mit dem Militärkommando Steiermark durchgeführt wird. Ziel des
Planspieles ist es, die im Katastrophenschutz tätigen Organisationen, insbesondere das behördliche Krisenmanagement
auf Bezirks- und Landesebene auf Hochwasserereignisse vorzubereiten.
In Zusammenarbeit mit der Zentralanstalt mit Meteorologie wurde ein „Worst-Case-Szenario“ erarbeitet und modellhaft
durchgerechnet. Extremwetterlagen wie z.B. Nord- und Südstaulagen in Kombination mit Schneeschmelze könnten
demnach zu einem flächendeckenden Hochwasser in den steirischen Bezirken führen. Aufbauend auf diese
Berechnungen wurden 380 Lagen mit folgenden Schwerpunkten erarbeitet: Flächendeckendes Hochwasser, Murenabgänge,
Bergstürze, Evakuierungen von Siedlungsgebieten, Isolation von Siedlungsräumen, Ausfall von Verkehrswegen
(Straße, Schiene), Versorgungsengpässe im Bereich Lebensmittel, Medikamente, etc. sowie Stomausfall.
Die Übung wird im neuen Einsatzkoordinationsraum der Landeswarnzentrale Steiermark bzw. in den einzelnen
Bezirkshauptmannschaften durchgeführt. Pro Bezirk werden durchschnittlich 18 Lagen eingespielt, die Ergebnisse
der Übung werden dann zur Beurteilung an das zuständige Team im Einsatzkoordinationsraum weitergeleitet.
Im Einsatzkoordinationsraum sind insgesamt vier Teams tätig, denen die 16 Bezirkshauptmannschaften und die
Stadt Graz zugeordnet sind. Ein Team besteht aus einem Leiter, zwei Verbindungsoffizieren des Militärkommandos
und einer Schreibkraft.
Slowenien und Ungarn sowie das Bundeskanzleramt (Staatliches Krisenmanagement) und das Bundesministerium für
Inneres wurden eingeladen, an dieser Übung als Beobachter teilzunehmen. Derartige Planspiele des Landeskoordinationsausschusses
gab es bereits 1990 zur Lage „Bedrohungsfall Süd“ und 1995 zur Aufarbeitung der Ereignisse des Jahres 1991
in Slowenien. |